Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Herzog Von Köln

Der Herzog Von Köln

Titel: Der Herzog Von Köln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
Vom Netzwerk:
während er sich gegen die Angreiferinnen wehrte, mit der freien Hand das Ende eines der Netze. Oladahn, der erkannt, was Falkenmond beabsichtigte, packte das andere Ende. »Jetzt!« rief Falkenmond, und sie warfen das Netz über die Köpfe der Kriegerinnen.
    Die meisten von ihnen waren in den Maschen verfangen, doch einigen gelang es, sich freizukämpfen und weiter auf sie einzudringen.
    Nun folgten d’Averc und der Ritter dem Beispiel der beiden anderen und schwangen ein Netz über jene, die entkommen waren. Falkenmond warf ein weiteres Netz über alle so Gefangenen, und noch einige Netze hinterher. Schließlich hielten die starken Netze die Frauen sicher gefangen, und die Gefährten konnten sie nach und nach entwaffnen.
    Falkenmond keuchte, als er eines der erbeuteten Schwerter zu den anderen in den See schleuderte. »Vielleicht ist der Wahnsinnige Gott gar nicht so irr. Kriegerinnen haben immer einen gewissen Anfangsvorteil über männliche Kämpfer. Zweifellos sind sie nur ein Teil eines größeren Plans …«
    »Ihr meint, die von den Piraten erbeuteten Schätze dienten der Aufstellung und dem Unterhalt einer Armee von Weibern?« fragte Oladahn, der ebenfalls Waffen in den See warf, während die Frauen in den Netzen langsam ruhiger wurden.
    »Das mag wohl sein«, stimmte d’Averc zu. »Aber warum haben die Frauen die anderen getötet?«
    »Das erfahren wir vielleicht, wenn wir die Burg erreicht haben«, sagte der Ritter in Schwarz und Gold. »Wir …« Er verstummte, als eines der Netze nachgab, und eine der Kriegerinnen mit zu Klauen gekrümmten Händen auf sie zustürmte. D’Averc packte sie, er schlang seine Arme um sie, dass sie die Hände nicht mehr rühren konnte, während sie mit den Füßen trat und kreischte. Oladahn trat hinzu, drehte sein Schwert um und schlug ihr mit dem Knauf auf den Kopf.
    »So sehr es mir widerstrebt«, sagte d’Averc, als er das ohnmächtige Mädchen auf den Boden legte, »scheint es mir, Ihr habt die beste Methode gefunden, mit diesen Mörderinnen fertigzuwerden, Oladahn.« Er ging zum Netz und begann systematisch eine Kriegerin nach der anderen ins Land der Träume zu schicken. Schließlich meinte er: »Wir haben sie nicht getötet – und sie haben uns nicht getötet. Eine wundervolle Lösung.«
    »Ich frage mich, ob das die einzigen Kriegerinnen waren«, sagte Falkenmond düster.
    »Ihr denkt an Yisselda?« fragte Oladahn.
    »Ja. Ich denke an Yisselda. Kommt.« Falkenmond saß auf. »Sehen wir uns die Burg an.« Er galoppierte rasch über den Strand auf das finstere Gebäude zu. Die anderen folgten ihm etwas gemächlicher. Als letzter ritt d’Averc; sein Pferd trabte elegant dahin, er wirkte wie ein sorgloser Jüngling auf einem Morgenritt.
    Je näher er der Burg kam, desto langsamer ritt Falkenmond. An der Zugbrücke ließ er sein Pferd anhalten.
    In der Burg war alles still. Ein wenig Nebel umgab die Türme. Die Zugbrücke war herabgelassen, und auf ihr lagen die Leichen der Wachen.
    Irgendwo über den höchsten Türmen krächzte ein Rabe und flog dann über den See.
    Keine Sonne schien durch die Wolken. Es war, als hätte die Sonne hier noch nie geschienen. Es kam ihnen vor, als verließen sie die Welt, um eine andere Ebene zu betreten wo ewige Hoffnungslosigkeit und Tod zu Hause waren.
    Der dunkle Eingang der Burg gähnte Falkenmond entgegen.
    Die Nebel formten seltsame Gebilde, und überall herrschte bedrückende Stille. Falkenmond sog die kalte Luft tief ein, zog seine Klinge, gab dem Pferd die Sporen und jagte über die Brücke hinweg. Mit seinem Satz fegte er über die Leichen, hinein in die Burg des Wahnsinnigen Gottes.

 
3 Falkenmonds Dilemma
     
    Der riesige Innenhof der Burg war über und über mit Leichen bedeckt. Manche waren Kriegerinnen, doch die meisten trugen das Kettenhalsband des Wahnsinnigen Gottes. Wo keine Toten lagen, bedeckte verkrustetes Blut den Steinboden.
    Falkenmonds Pferd schnaubte furchtsam, als der Gestank des faulenden Fleisches in seine Nüstern stieg, aber er trieb es weiter, immer in Angst, er könne Yisseldas Gesicht unter den Toten finden.
    Er stieg ab und drehte die steifen Körper einiger Frauen herum, Yisselda war nicht dabei.
    Der Ritter in Schwarz und Gold kam in den Hof, Oladahn und d’Averc hinter ihm. »Sie ist nicht hier«, sagte der Ritter. »Sie lebt – drinnen.«
    Falkenmond sah ihn an, seine Hand zitterte, als er den Zügel seines Pferdes ergriff. »Hat – hat er ihr etwas angetan, Ritter?«
    »Das müsst Ihr

Weitere Kostenlose Bücher