Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Herzog Von Köln

Der Herzog Von Köln

Titel: Der Herzog Von Köln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
Vom Netzwerk:
nicht allein. Erschrocken stellte Falkenmond fest, dass es sich um Granbretanier handelte, und zwar um Soldaten des gefürchteten Wolfsordens, dessen Grandkonnetabel einst Baron Meliadus gewesen war. Hatten die d’Averc. erkannt und gefangen genommen? Aber nein, ganz im Gegenteil, sie schienen sich angeregt mit ihm zu unterhalten. Er verabschiedete sich nun von den Kriegern und begann mit einem großen Bündel auf dem Rücken gemächlich auf die Stelle zuzuschreiten, wo die Gefährten sich im Gras versteckt hatten. Falkenmond wusste nicht, was er davon halten sollte, denn die Krieger mit den Wolfsmasken waren ohne d’Averc in das Städtchen zurückgekehrt.
    »Reden kann er, unser d’Averc«, grinste Oladahn. »Er muss sie überzeugt haben, dass er ein harmloser Reisender ist. Zweifellos wenden die Granbretanier hier noch die sanfte Tour an.«
    »Möglich«, murmelte Falkenmond, nicht recht überzeugt.
    Als d’Averc sie erreichte, warf er das Bündel ins Gras und öffnete es. Er enthüllte mehrere Hemden, eine Hose und die verschiedensten Nahrungsmittel wie Käse, Brot, Wurst, kalten Braten und anderes. Er gab Oladahn den größten Teil der Edelsteine zurück. »Ich konnte ziemlich billig einkaufen«, erklärte er. Er blickte Falkenmond erstaunt an, als er dessen Miene bemerkte. »Was ist los, Herzog Dorian? Nicht zufrieden? Ich vermochte leider kein Kleid für Lady Yisselda zu erstehen, aber die Hose und eines der Hemden müssten ihr passen.«
    »Krieger des Dunklen Imperiums«, brummte Falkenmond und deutete mit dem Daumen auf das Städtchen. »Ihr scheint mir auf recht gutem Fuß mit ihnen.«
    »Ich war nicht wenig beunruhigt«, gestand d’Averc, »aber sie halten sich hier offenbar noch vor Ausschreitungen zurück. Sie sind einstweilen nur hier, um den Bürgern Karpathiens das Leben unter der Herrschaft des Dunklen Imperiums schmackhaft zu machen. Soviel ich verstanden habe, ist einer der hohen Herren Granbretaniens zu Gast beim König von Karpathien. Die übliche Taktik – erst das Zuckerbrot, dann die Peitsche. Sie stellten mir ein paar Fragen, waren jedoch nicht übermäßig misstrauisch. Sie erzählten, dass sie gerade Krieg in Tschechien führen und es, von ein paar größeren Städten abgesehen, bereits eingenommen haben.«
    »Ihr spracht nicht von uns?«
    »Natürlich nicht.«
    Falkenmond entspannte sich ein wenig.
    D’Averc hob den Stoff auf, in den er die Sachen gewickelt hatte. »Seht, vier Umhänge mit Kapuzen, wie die heiligen Männer sie in dieser Gegend tragen. Sie verbergen auch unsere Gesichter zum größten Teil. Ich hörte, dass sich etwa einen Tagesmarsch von hier eine größere Stadt befindet, in der Pferdehandel betrieben wird. Was haltet Ihr davon, wenn wir uns dort Rösser besorgen?« Falkenmond nickte. »Eine gute Idee.«
     
    Die Stadt hieß Zorvanemi und wimmelte von Pferdehändlern und Käufern. Die Gestüte befanden sich in den Vororten, und es gab hier alle Arten von Rössern, vom edelsten Rennpferd bis zum kräftigen Ackergaul.
    Sie kamen zu spät am Abend an, um noch einzukaufen. Sie suchten sich eine Herberge neben einer Stallung, um sich gleich früh am Morgen mit Pferden versorgen und weiterreiten zu können. Hin und wieder sahen sie kleinere Trupps granbretanischer Soldaten, aber diese beachteten sie in ihrer Verkleidung als Heilige Männer überhaupt nicht – um so weniger, als sich viele Klosterbrüder in der Stadt aufhielten.
    In der Wirtsstube ihrer Herberge bestellten sie heißen Wein und ein kräftiges Essen, bei dem sie die Karte studierten, die d’Averc in dem kleinen Städtchen gekauft hatte, um den besten Weg nach Südfrankreich zu finden.
    Ein wenig später schwang die Tür heftig auf, und die kalte Nachtluft drang herein. Über das Stimmengewirr der Gäste hörten sie die grobe Stimme eines Mannes, der nach Wein für sich und seine Kameraden brüllte und dem Wirt erklärte, dass er ihnen auch Mädchen schicken solle.
    Falkenmond blickte wachsam hoch. Bei den Männern, die eingetreten waren, handelte es sich um Krieger des Eberordens, dem d’Averc so lange angehört hatte. In ihren kräftigen, gepanzerten Leibern und den schweren Helmmasken sahen sie im Zwielicht des Schankraums tatsächlich so aus wie die Tiere, die sie darstellten. Man meinte, etliche Keiler hätten das Sprechen und das Gehen auf den Hinterbeinen gelernt.
    »Wein, der Stimmung macht, und viel davon«, brüllte der Anführer. »Das gleiche gilt für die Dirnen. Wo habt Ihr sie versteckt? Ich

Weitere Kostenlose Bücher