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Der Herzog Von Köln

Der Herzog Von Köln

Titel: Der Herzog Von Köln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Gegen Mittag kamen sie aus dem Wald, und gegen Abend sahen sie in der Ferne die Berge Karpathiens liegen, zur gleichen Zeit, als Yisselda gen Norden die winzigen Gestalten näher kommender Reiter bemerkte.
    »Sie haben uns entdeckt«, knurrte Oladahn, »und scheinen uns den Weg abschneiden zu wollen.«
    Falkenmond ließ die Peitsche schnalzen. »Schneller«, brüllte er, und sofort begannen die mutierten Jaguare zu galoppieren.
    Ein wenig später schrie d’Averc durch das Rumpeln und Rattern der Räder: »Es sind Granbretanier – daran besteht kein Zweifel. Ich glaube, vom Orden des Walrosses.«
    »Der Reichskönig scheint eine Invasion der Ukraine vorzuhaben«, sprach Falkenmond seine Gedanken aus. »Einen anderen Grund für die vielen Horden des Dunklen Imperiums hier wäre unwahrscheinlich. Das bedeutet zweifellos, dass alle Länder weiter westwärts und südlich bereits erobert sind.«
    »Außer der Kamarg, hoffentlich«, sagte Yisselda.
    Falkenmond lächelte grimmig und ließ die Granbretanier, die sich in einem Winkel zu ihrem Kurs näherten, in dem Glauben, sie könnten aufschließen. »Nimm den Bogen, Oladahn, hier kannst du beweisen, dass du noch in Übung bist.«
    Als die Reiter in ihren grotesken Walroßmasken aus Ebenholz und Elfenbein näher kamen, spannte Oladahn den Bogen. Ein Reiter fiel, und einige Speere flogen auf den Wagen zu, erreichten ihn aber nicht. Drei weitere Walroßkrieger starben durch Oladahns Pfeile, ehe die Jaguare die Reiter weit hinter sich gelassen hatten und ihre Last ins Vorgebirge der Karpathischen Berge zogen.
    Zwei Stunden später wurde es dunkel, und sie schlugen ihr Lager auf.
    Drei Tage später sahen sie sich steilen Felswänden gegenüber. Sie wussten, dass sie Wagen und Zugtiere zurücklassen mussten, sollten sie gezwungen sein, diese zu überwinden. Dann ginge es zu Fuß weiter; eine andere Möglichkeit gab es nicht.
    Die Gegend hier wurde immer unwegsamer, und die mutierten Jaguare hatten immer größere Schwierigkeiten, den Wagen aufwärtszuziehen. Sie hatten versucht, einen Pass zu finden, und damit zwei wertvolle Tage zugebracht, ohne jedoch fündig zu werden.
    Ihre Verfolger, falls sie ihnen noch immer auf den Fersen waren, mussten sie daher schon bald erreicht haben. Sie zweifelten nicht daran, dass Falkenmond als der Mann erkannt worden war, den der Reichskönig Huon zu vernichten geschworen hatte. Deshalb waren gewiss Krieger des Dunklen Imperiums, die in der Gunst ihres Königs stehen wollten, hinter ihnen her.
    So setzten sie also an, den steilen Berg zu ersteigen, und ließen die abgeschirrten Tiere und den Wagen zurück.
    Als sie sich einem Sims näherten, das sich eine beträchtliche Strecke um den Berg herumwand und einen verhältnismäßig sicheren Pfad zu bieten schien, hörten sie das Klirren von Waffen und Klappern von Hufen und sahen offenbar die gleichen Walroßkrieger, die sie auf der Ebene verfolgt hatten, hinter einigen Felsen unter ihnen auftauchen.
    »Aus dieser Entfernung dürften sie keine Schwierigkeiten haben, uns mit ihren Speeren zu treffen«, murmelte d’Averc grimmig. »Und hier gibt es nirgends eine Deckung.«
    Falkenmond lächelte verbissen. »Es bleibt uns nur eines«, erklärte er und hob seine Stimme. »Tötet sie, meine Schönen!« rief er zu den Jaguaren hinunter.
    Die Stachelhornkatzen wandten ihre wilden Augen den maskierten Kriegern zu, die so erfreut waren, ihre Opfer in der Falle zu sehen, dass sie den Tieren keine Beachtung schenkten. Der Anführer hob den Speer.
    Da sprangen die Katzen.
    Yisselda wandte ihr Gesicht ab, als die gellenden Schreie die Luft durchschnitten, das bestialische Knurren von den stillen Bergen widerhallte und das Bersten von Knochen zu vernehmen war.
     
    Am nächsten Tag hatten sie die Berge überquert und kamen zu einem grünen Tal, in dem ein friedliches Städtchen lag.
    D’Averc blickte auf die Häuser herab und hielt Oladahn die Hand entgegen. »Die Edelsteine, wenn ich darum bitten darf, Freund Oladahn. Beim Runenstab, ich fühle mich nackt nur in Hemd und Hose.« Er nahm „die Juwelen, steckte sie in eine Tasche, winkte den Gefährten noch zu und schritt zur Stadt.
    Yisselda, Falkenmond und Oladahn streckten sich im Gras aus und sahen ihm zu, wie er pfeifend zwischen den Häusern verschwand.
    Vier Stunden warteten sie, Falkenmonds Miene verfinsterte sich, und er warf immer häufiger finsterte Blicke auf Oladahn, der nur hilflos die Schultern zuckte.
    Doch da kehrte d’Averc zurück, aber

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