Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Herzog Von Köln

Der Herzog Von Köln

Titel: Der Herzog Von Köln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
Vom Netzwerk:
zusammengekauert, ruhte König Huon, unsterblich, mit runzliger Haut und einem überdimensionalen Kopf, aus dem scharfe, boshafte Augen starrten.
    »Baron Meliadus«, erklang die Stimme, für die ein Jüngling sein Leben hatte lassen müssen.
    »Großer König«, murmelte Meliadus. »Ich danke Euch für die Gnade, mir diese Audienz zu gewähren.«
    »Aus welchem Grund wünscht Ihr diese Audienz, Baron?« Die Stimme klang ironisch und ein wenig ungehalten. »Möchtet Ihr erneut für Eure Erfolge in Europa gelobt werden?«
    »Ich bin allein mit der Tatsache zufrieden, Eure Majestät. Ich kam, um zu warnen, dass immer noch Gefahr droht …«
    »Was? Habt Ihr denn nicht den ganzen Kontinent unterworfen?«
    »Das habe ich, Sire, von Küste zu Küste und bis zu den Grenzen Muskovias und noch weiter. Wenige leben noch, die nicht unsere Sklaven sind. Aber ich denke an jene, die uns entkamen …«
    »Falkenmond und seine Freunde?«
    »Keine anderen, Majestät.«
    »Ihr habt sie verjagt. Sie bedeuten keine Gefahr mehr für Uns.«
    »Sie sind eine Bedrohung für Granbretanien, solange sie leben, Sire. Denn ihr Entkommen mag anderen Anlass zur Hoffnung geben und zur Rebellion führen. Diese Hoffnung ist es, die wir unterdrücken müssen.«
    »Mit Aufruhr seid Ihr bisher fertig geworden und Ihr werdet es auch in Zukunft. Wir fürchten, Baron Meliadus, dass Ihr Unser Interesse dem Euren hintanstellt …«
    »Meine persönlichen Interessen sind die Euren, Majestät, und Eure Interessen sind die meinen – sie sind untrennbar. Bin ich nicht der treuste Eurer Diener?«
    »Vielleicht haltet Ihr Euch selbst dafür, Baron Meliadus, vielleicht haltet Ihr Euch selbst dafür …«
    »Wie meint Ihr das, mächtiger Herrscher?«
    »Wir glauben, dass Eure Besessenheit, was den Deutschen, Falkenmond, und seine Handvoll Gauner anbelangt, nichts mit Unseren Interessen zu tun hat. Sie werden nicht zurückkehren, und sollten sie es doch tun, so werden wir schon mit ihnen fertig. Wir fürchten, dass Euer Beweggrund die Rache ist, und dass Euer Rachedurst Euch glauben macht, dass das gesamte granbretanische Imperium durch jene bedroht ist, an denen Ihr Euch rächen wollt.«
    »Nein! Nein, allmächtiger Fürst! Ich schwöre Euch, dass es nicht so ist!«
    »Lasst sie, wo sie sind, Meliadus. Beschäftigt Euch mit ihnen, wenn sie wiedererscheinen.«
    »Großer König, sie stellen eine potentielle Bedrohung für das Imperium dar. Sie werden von unbekannten Mächten unterstützt, denn woher sonst hätten sie die Maschine, die sie uns in dem Augenblick entriss, als wir dabei waren, sie zu vernichten? Ich habe noch keine Beweise dafür. Aber wenn Ihr mir gestattet, mit Taragorm zu arbeiten und mich seines Wissens zu bedienen, um ihren Aufenthalt festzustellen, dann werde ich Euch den Beweis bringen, und Ihr werdet mir glauben!«
    »Wir hegen Unsere Zweifel«, die melodische Stimme klang grimmig. »Wenn es Euch jedoch von Euren anderen Pflichten bei Hof nicht abhält, werden Wir Euch die Erlaubnis erteilen, Lord Taragorms Palast aufzusuchen und ihn um Unterstützung zu bitten, Eure Feinde aufzuspüren …«
    »Unsere Feinde, Großmächtiger Prinz …«
    »Wir werden sehen, Baron, wir werden sehen.«
    »Ich danke Euch für Euer Vertrauen in mich, großer König. Ich werde …«
    »Die Audienz ist noch nicht beendet, Baron Meliadus, denn Wir haben Euch noch nichts über die Pflichten erzählt, die Wir erwähnten.«
    »Es wird mir eine Ehre sein, sie zu erfüllen, edler Herrscher.«
    »Ihr befürchtet eine Bedrohung durch die Kamarg. Nun, ich glaube an eine Gefahr von anderer Seite – nämlich aus dem Osten, wo sich ein Feind gegen uns erheben kann, der, soweit wir erfuhren, ebenso mächtig sein könnte wie das Imperium selbst. Vielleicht habt Ihr mit Euren Vermutungen recht, und es handelt sich um Verbündete Falkenmonds, deren Botschafter sich bereits hier am Hof befinden …«
    »Großmächtiger König, wenn das so ist …«
    »Unterbrecht uns nicht, Baron Meliadus!«
    »Entschuldigt, Herr.«
    »Gestern Abend erschienen an den Toren Londras zwei Fremde, die sich als Gesandte des Imperiums von Asiakommunista ausgaben. Ihre Ankunft war sehr mysteriös. Sie deutete darauf hin, dass sie über eine uns unbekannte Methode der Fortbewegung verfügen, denn sie erklärten, sie hätten ihre Hauptstädte keine zwei Stunden zuvor verlassen. Es ist Unsere Meinung, dass sie uns besuchen, um sich ein Bild von unserer Stärke zu machen. Wir müssen nun unsererseits ihre

Weitere Kostenlose Bücher