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Der Herzog Von Köln

Der Herzog Von Köln

Titel: Der Herzog Von Köln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Eingang zu einer Höhle befand.
    Falkenmond wollte aufgeregt hineinstürmen, aber d’Averc legte ihm warnend die Hand auf die Schulter. »Vorsichtig, mein Freund.« Er zog sein Schwert aus der Scheide.
    »Ein alter Mann kann uns doch nichts anhaben«, brummte Falkenmond.
    »Du bist müde, ja völlig erschöpft, sonst würdest du selbst daran denken, dass ein Mann von der Klugheit Mygans -zumindest so, wie Tozer ihn schilderte – gewiss über Waffen verfügt, die uns sehr wohl etwas anhaben können. Nach Tozers Worten hält er nicht sehr viel von den Menschen. Weshalb sollte er also uns mit offenen Armen empfangen?«
    Falkenmond nickte, zog ebenfalls sein Schwert und trat in die Höhle. Sie war dunkel und scheinbar leer, aber dann erblickten sie weit hinten einen Lichtschimmer. Als sie sich auf die Lichtquelle zubewegten, kamen sie an eine scharfe Biegung.
    Hinter dieser Biegung lag eine zweite Höhle, die viel größer war als die, durch die sie gekommen waren. Sie war mit allerlei Dingen ausgestattet, mit Instrumenten, wie sie auch in Halapandur standen, einigen Decken, Kochzubehör, Laborgeräten und vielem mehr. Die Lichtquelle war eine Kugel in der Mitte der Höhle.
    »Mygan!« rief d’Averc, aber keine Antwort erfolgte.
    Sie durchsuchten die Höhlen und hielten Ausschau nach einem Gang oder einer weiteren Nebenhöhle, fanden jedoch nichts.
    »Er ist fort«, stöhnte Falkenmond und rieb nervös das schwarze Juwel in seiner Stirn. »Wer weiß, wohin er gegangen ist. Vielleicht hielt er sich hier nicht mehr für sicher, nachdem Tozer ihn verließ, und hat sich einen neuen Unterschlupf gesucht.«
    »Das glaube ich nicht«, zweifelte d’Averc. »Er hätte gewiss seine Sachen mitgenommen, oder meinst du nicht? Außerdem sieht die Liegestatt aus, als hätte erst vor kurzem jemand darauf geschlafen. Es ist auch nirgends Staub. Mygan kommt möglicherweise bald zurück. Wir müssen auf ihn warten.«
    »Und was ist mit Meliadus – falls er es war, den wir sahen?«
    »Wir können nur hoffen, dass er eine Weile braucht, bis er hier ist und die Höhle entdeckt.«
    »Wenn er es so eilig hat, wie Flana dir erzählte, dann wird er das Tal bald erreichen«, befürchtete Falkenmond. Er beugte sich über einen Tisch, auf dem verschiedene Schüsseln mit Fleischstücken, Gemüsen und Kräutern standen, und bediente sich hungrig. D’Averc folgte seinem Beispiel.
    »Wir warten hier und ruhen uns dabei aus«, sagte Falkenmond. »Etwas anderes können wir nicht tun, mein Freund.«
    Ein Tag verging und eine Nacht. Falkenmonds Ungeduld wuchs von Stunde zu Stunde, als der Alte nicht zurückkam.
    »Vielleicht wurde er gefangen genommen«, meinte er. »Meliadus könnte auf ihn gestoßen sein, wenn er hier im Gebirge umherwanderte.«
    »Dann wird Meliadus ihn hierherbringen, und wir werden die Dankbarkeit des Alten gewinnen, indem wir ihn befreien«, erwiderte d’Averc mit gezwungener Fröhlichkeit.
    »Der Trupp, den wir sahen, bestand bestimmt aus mindestens zwanzig Mann – mit Flammenlanzen bewaffnet, wenn ich mich nicht täusche. Mit so vielen können wir es nicht aufnehmen, Huillam.«
    »Deine Stimmung ist augenblicklich nicht die beste, Dorian. Wir haben nicht nur einmal zwanzig Mann und mehr geschlagen.«
    »Ja«, stimmte Falkenmond zu, aber es war ihm anzusehen, dass die Reise ihn viel Kraft gekostet hatte. Vielleicht hatte ihr Gastspiel an König Huons Hof ihn auch mehr belastet als d’Averc, der Vergnügungen solcher Art durchaus auszukosten wusste.
    Schließlich erhob sich Falkenmond und schritt hinaus in die Vorhöhle und von dort auf den Sims. Eine Ahnung schien ihn dorthin zu führen, denn er sah ins Tal hinunter und erblickte sie.
    Sie waren nun nahe genug, dass er sicher sein konnte.
    Der Anführer war tatsächlich Baron Meliadus. Seine prunkvolle Wolfsmaske glitzerte. Er blickte im gleichen Augenblick hoch, als Falkenmond hinunterstarrte, und erkannte ihn sofort.
    Die gewaltige, brüllende Stimme hallte von den Bergen wider. Wut und Triumph schwangen in dem heulenden Schrei eines Wolfes, der seine Beute vor sich sah.
    »Falkenmond!« ertönte es, »Falkenmond!«
    Meliadus schwang sich aus dem Sattel und machte sich daran, die Wand zu ersteigen. »Falkenmond!«
    Hinter ihm kamen seine bewaffneten Männer. Es war Falkenmond klar, dass er und d’Averc keine große Chance gegen sie hatten. Er schrie in die Höhle hinein: »Huillam -Meliadus ist hier! Beeile dich, oder die Höhle wird uns zur Falle. Wir müssen den Berg

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