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Der Herzog Von Köln

Der Herzog Von Köln

Titel: Der Herzog Von Köln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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ein Schiff?«
    »Eines wie jene, die im Fluss vor Anker liegen – mit dem seltsamen Rad am Heck und ohne Segel. Es war arg mitgenommen, und trieb steuerlos dahin. Es hatte zwei Mann an Bord, beide verwundet. Sie starben, noch ehe wir sie auf unser eigenes Schiff bringen konnten.«
    »Eines von Trotts Schiffen. Aus Amarehk.«
    »Richtig, das sagten sie uns.«
    »Aber was hat das mit Falkenmond zu tun?«
    »Nun, es scheint, als wären sie in Amarehk mit Falkenmond zusammengestoßen und hätten sich in einer blutigen Schlacht gegen ihn in einer Stadt namens Dnark die Verletzungen zugezogen. Sie behaupteten – ich muss hinzufügen, dass sie im Fieberwahn erzählten –, der Grund für diese Schlacht wäre der Runenstab gewesen.«
    »Und Falkenmond hat den Sieg davongetragen.«
    »Das hat er allerdings. Es waren tausend Mann, erfuhren wir – Trotts Leute, meine ich – und nur vier, einschließlich Falkenmond, gegen sie.«
    »Und Falkenmond hat gesiegt?«
    »Ja. Unterstützt von übernatürlichen Kriegern. So jedenfalls lallte der eine Verwundete, der noch lange genug lebte, die Geschichte zu erzählen. Es hörte sich an wie ein Phantasiegespinst, das jedoch mit Wahrheit vermengt ist. Jedenfalls hat Falkenmond wohl eine vielfach stärkere Streitmacht geschlagen und höchstpersönlich Shenegar Trott getötet. Es scheint mir, als stünden ihm bestimmte wissenschaftliche Kräfte zur Verfügung, von denen wir nicht viel wissen. Das beweist auch die Art und Weise, auf die sie uns das letzte Mal entkamen. Das bringt mich zu meinem zweiten Hinweis, den ich von einem Eurer eigenen Wölfe bekam, als wir durch Londra marschierten.«
    »Erzählt.«
    »Er hat gehört, dass Burg Brass wieder aufgetaucht ist, und dass Falkenmond und die anderen eine Stadt nördlich der Kamarg einnahmen und jeden einzelnen Mann unserer Besatzung niedermachten. Es ist nur ein Gerücht und wirklich schwer zu glauben. Woher könnte Falkenmond in so kurzer Zeit Krieger für eine solche Armee genommen haben?«
    »Derartige Gerüchte sind in Kriegszeiten nicht ungewöhnlich«, sagte Meliadus nachdenklich. »Aber es kann trotzdem Wahrheit in ihnen stecken. Ihr glaubt also jetzt auch, dass Falkenmond eine größere Bedrohung darstellt, als Huon dachte?«
    »Glauben ist zuviel gesagt, es ist mehr eine Ahnung. Aber ich habe andere Gründe. Ich bin der Ansicht, je eher wir diesen Kampf beenden, desto besser. Denn wenn Falkenmond eine Armee hat – vielleicht in Amarehk rekrutiert –, dann sollten wir hier möglichst schnell zu einem Ende kommen. Ich schließe mich Euch an, Meliadus. Ich kann Euch eine halbe Million Hunde zur Verfügung stellen.«
    »Habt Ihr genug, um den Palast mit jenen zu nehmen, die ich befehlige?«
    »Möglich, aber nicht ohne Artillerieschutz.«
    »Den sollt Ihr kriegen.«
    Meliadus schüttelte heftig Promps Hand. »O Baron Adaz, ich glaube, wir werden spätestens morgen den Sieg in der Tasche haben!«
    »Aber wie viele von uns werden ihn noch erleben?« murmelte Promp nachdenklich. »Den Palast zu stürmen, wird uns ein paar tausend Mann kosten – vielleicht sogar Hunderttausende.«
    »Der Sieg ist es wert, Baron, glaubt mir. Er ist es wert.«
    Meliadus’ Laune verbesserte sich zusehends – durch die Aussicht auf den Sieg über Huon, aber mehr noch, weil er hoffte, Falkenmond bald in seiner Macht zu haben, vor allem, wenn Kalan tatsächlich einen Weg finden konnte, das Schwarze Juwel zu reaktivieren, wie er es versprochen hatte.

 
7 Die Schlacht um Huons Palast
     
    Meliadus sah zu, als sie das merkwürdige Ding auf dem Dach seines Hauptquartiers aufstellten. Sie waren hoch über den Straßen und ganz in der Nähe des Palasts, wo der Kampf wütete. Promp hatte seine Hunde noch nicht herangebracht. Er wollte abwarten, was Kalans Maschine erreichte, ehe er einen offenen Sturm auf die Palasttore wagte. Das gewaltige Bauwerk sah durchaus so aus, als könnte es jeden Angriff überstehen, ja, als würde es selbst das Ende der Welt überdauern. Kunstvoll ausgearbeitet hob es sich Stufe um Stufe in den tiefhängenden Himmel. An vier Außenseiten strebten gewaltige Türme in die Höhe, die in einem ungewöhnlichen goldenen Licht glühten. Groteske Basreliefs, die Szenen aus Granbretaniens glorreicher Vergangenheit darstellten, zierten es, und es leuchtete in tausend grellen, einander schneidenden Farben. Von hinter und über seinem Schutz von gigantischen Toren aus dreißig Fuß dickem Stahl schien es verächtlich auf die so sinnlos

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