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Der Herzog Von Köln

Der Herzog Von Köln

Titel: Der Herzog Von Köln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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blauer Rüstung hielt die Zügel und versuchte die Krieger zur Umkehr und zum Weiterkämpfen zu bewegen. Die Frau war jung und von großer Schönheit, mit mandelförmigen Augen, die vor Grimm funkelten. In einer Hand hielt sie hocherhoben ein Krummschwert.
    Sie zerrte an den Zügeln, als sie Falkenmond und Oladahn sah, die verwirrt dreinblickten. »Wer seid Ihr? Weitere Söldner des Dunklen Imperiums?«
    »Nein, ich bin ein Feind Granbretaniens«, versicherte ihr Falkenmond. »Was geht hier eigentlich vor?«
    »Ein Aufstand. Mein Bruder Nahak und seine Verbündeten drangen durch den Geheimgang aus der Wüste ein und überraschten uns. Wenn Ihr ein Feind des Dunklen Imperiums seid, dann solltet Ihr jetzt besser fliehen. Sie haben schreckliche Bestien bei sich, die …« Doch sie war bereits weitergefahren und schrie auf ihre Männer ein.
    »Es wird das Beste sein, wir kehren in die Berge zurück«, murmelte Oladahn, aber Falkenmond schüttelte den Kopf.
    »Ich muss Malagigi finden. Er ist irgendwo in der Stadt. Mir bleibt nur noch wenig Zeit.«
    Sie drängten sich durch das Gewühl durchs Tor. Weiter voraus herrschte immer noch Kampfgetümmel, doch die spitzen Helme der Verteidiger gingen in der Überzahl der Wolfsmasken unter. Das Gemetzel war grauenhaft. Falkenmond und Oladahn galoppierten durch einige ruhigere Seitenstraßen, die zu einem großen Platz führten. Auf dessen gegenüberliegender Seite sahen sie geflügelte Bestien, riesigen Fledermäusen ähnlich, doch mit langen Armen und gekrümmten Klauen. Sie stürzten sich auf die fliehenden Krieger, und einige von ihnen fraßen bereits an den Leichen. Hier und dort trieben Nahaks Männer diese Kampftiere noch an, aber es war offensichtlich, dass diese ihren Zweck bereits erfüllt hatten.
    Eine der Fledermäuse entdeckte sie plötzlich. Sie schoss, noch während Falkenmond sein Pferd drehte, über den Platz auf sie zu. Halb rennend, halb mit den Flügeln schlagend kam sie näher, wobei sie widerwärtige pfeifende Geräusche ausstieß und einen grässlichen Gestank verbreitete. Hastig lenkten sie ihre Pferde durch eine enge Gasse, aber die geflügelte Höllenkreatur zwängte sich auch zwischen die Häuser und gab die Verfolgung nicht auf. Zu allem Unglück näherten sich vom entgegengesetzten Ende der Gasse sechs Wolfsreiter. Falkenmond zog sein Schwert und stürmte auf sie zu, denn es gab keinen anderen Ausweg.
    Er stieß den ersten aus dem Sattel. Ein Schwert traf seine Schulter, aber trotz des schier betäubenden Schmerzes hieb er auf den nächsten ein. Das Höllenwesen kreischte und die Wolfskrieger rissen ihre Pferde in Panik zurück.
    Falkenmond und Oladahn brachen zwischen ihnen durch und erreichten einen größeren Platz, auf dem dicht an dicht Leichen lagen. Falkenmond sah einen Mann aus einem Torbogen laufen und sich über einen Toten beugen, dessen Beutel er hastig in seinen Sack schob. Der Mann erschrak zu Tode, als der Herzog von Köln und Oladahn plötzlich hinter ihm standen. Falkenmond tupfte den Dieb mit der Schwertspitze an. »Wo ist Malagigis Haus?« fragte er drohend.
    Der Mann deutete mit zitterndem Finger und krächzte: »Dort entlang, Herr. Das mit der Kuppel ist es, in die auf silbernem Grund die Sternzeichen aus Ebenholz eingelegt sind. Tötet mich nicht. Ich …« Er seufzte erleichtert auf, als Falkenmond sein großes blaues Pferd weglenkte und auf die Straße zuritt, die er ihm gewiesen hatte.
    Sie erreichten den Kuppelbau, Falkenmond hielt unmittelbar vor dem Eingang und hieb mit dem Schwertknauf dagegen. Sein Kopf begann erneut furchtbar zu pochen. Es war ihm klar, dass er auf höflichere Weise Einlass begehren sollte, aber die Zeit drängte; er wusste instinktiv, dass Graf Brass’ Zauber das Juwel nicht mehr lange in Schach halten konnte. Außerdem trieben sich überall die Soldaten des Dunklen Imperiums herum, und die Riesenfledermäuse flatterten, nach Opfern suchend, durch die Luft.
    Schließlich schwangen die Tore auf, und vier riesige Neger in purpurnen Gewändern und mit Piken bewaffnet versperrten den Weg. Er wollte hineinreiten, aber die Piken bedrohten ihn sofort. »Was wollt Ihr von unserem Herrn Malagigi?« fragte einer der Neger.
    »Ich suche die Hilfe Eures Herrn. Es ist eine Angelegenheit von größter Wichtigkeit. Ich bin in Not.«
    Ein Mann mit langem, grauem Haar und einfacher weißer Toga erschien auf der Treppe, die ins Haus führte. Er war glatt rasiert, sein Gesicht war mit Falten durchzogen und alt, die Haut

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