Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Herzog Von Köln

Der Herzog Von Köln

Titel: Der Herzog Von Köln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
Vom Netzwerk:
vermochte kaum noch aus den Augen zu sehen. Plötzlich hörte er Agonosvos fluchen und brüllen: »Aus dem Weg!« Falkenmond versuchte etwas zu erkennen, sah jedoch nur des anderen Rücken. Schwach vernahm er eine zweite Stimme, ohne zu verstehen, was sie sagte. Dann ragte plötzlich ein Pfeil aus Agonosvos’ Seite, und der Zauberer stürzte in den Morast.
    Eine kleine Gestalt kam nun in seinen Sichtbereich, sprang über den sich windenden Körper, und eine Klinge sägte an den Lederbanden. Falkenmond rutschte aus dem Sattel und hielt sich am Sattelknauf fest. Oladahn grinste ihn an. »Ihr findet Euer Schwert in Agonosvos’ Satteltasche.«
    Falkenmond stöhnte erleichtert: »Ich dachte, du wärst in deine Berge zurückgekehrt.«
    Der Kleine wollte etwas erwidern, da brüllte Falkenmond: »Pass auf!« Der Zauberer stolperte auf Oladahn zu und warf sich auf ihn. Falkenmond vergaß seine eigenen Schmerzen, rannte zum Pferd des Zauberers und fand dort sein Schwert. Oladahn und Agonosvos rangen miteinander im Schlamm.
    Falkenmond sprang hinzu, wagte aber nicht, einen Streich zu führen, um nicht seinen Freund zu verletzen. Er packte Agonosvos’ Schulter und zog ihn zurück. Ein Knurren drang aus dem Helm, und der Zauberer zog sein eigenes Schwert. Es pfiff durch die Luft, als er nach Falkenmond hieb. Falkenmond, der noch kaum richtig stehen konnte, fing den Hieb ab und stolperte zurück. Der Zauberer schlug erneut zu.
    Falkenmond lenkte die Klinge ab und schlug, ein wenig schwach, mit dem eigenen Schwert nach Agonosvos’ Kopf, verfehlte ihn und konnte gerade noch den nächsten Streich parieren. Dann erkannte er eine ungedeckte Stelle, nutzte dies und stach die Spitze seiner Waffe in den Bauch des Zauberers. Der kreischte auf und fuhr mit seltsam steifen Schritten zurück; seine beiden Hände hielten Falkenmonds Schwert, das dieser nicht mehr hatte halten können. Dann breitete er die Arme weit aus, begann zu sprechen und fiel ins Wasser eines der schwarzen Teiche.
    Keuchend lehnte sich Falkenmond gegen einen Baumstamm, die Schmerzen in seinen Gliedern wurden stärker, als das Blut wieder zu zirkulieren begann.
    Oladahn erhob sich aus dem Schlamm, er war kaum wieder zu erkennen. Sein Köcher war ihm vom Gürtel gerissen worden, er hob ihn nun auf und besah sich die Pfeile. »Einige sind kaputt«, sagte er, »aber die werde ich bald ersetzen.«
    »Woher hast du sie?« fragte Falkenmond verwundert.
    »Als Ihr eingeschlafen wart, beschloss ich, mich ein wenig in Agonosvos’ Lager umzusehen. Ich fand die Pfeile und den Bogen in einem der Wagen und dachte, sie könnten uns vielleicht noch recht nützlich sein. Als ich zu unserem Wagen zurückmarschierte, sah ich den Zauberer hinaufsteigen und erriet sein Vorhaben. Ich hielt mich versteckt und folgte Euch.«
    »Wie konntest du das, bei diesen flinken Pferden?«
    »Ich fand einen noch schnelleren Verbündeten.« Oladahn grinste und deutete zu den Bäumen. Eine groteske Gestalt mit unglaublich langen Beinen, deren restlicher Körper jedoch normal proportioniert war, eilte auf sie zu. »Das ist Vlespen. Er hasst Agonosvos und half mir nur zu gern.«
    Vlespen blickte von seiner gewaltigen Höhe auf sie herab. »Ihr habt ihn getötet«, sagte er. »Gut.«
    Oladahn durchstöberte Agonosvos’ Gepäck. Er rollte ein Pergament auf. »Eine Karte. Und genug Proviant für uns drei, um die Küste zu erreichen. Sie ist nicht weit, seht.«
    Falkenmond studierte mit Oladahn die Karte, bis zum Mermiameer waren es tatsächlich nur noch etwa hundert Meilen. Vlespen ging, um sich den gefallenen Agonosvos noch einmal anzusehen. Einen Augenblick später hörten sie ihn schreien und fuhren herum, sie sahen, wie der Zauberer mit steifen Schritten auf Vlespen zuging, das Schwert, das ihn niedergestreckt hatte, in der Hand. Das Schwert fuhr hoch und grub sich in Vlespens Bauch, die langen Beine klappten zusammen wie die einer Marionette, dann fiel er. Falkenmond war entsetzt. Aus dem Helm kam ein trockenes Kichern. »Narren! Ich lebe seit neunhundert Jahren. In der Zeit habe ich gelernt, dem Tod mein eigenes Schnippchen zu schlagen.«
    Ohne nachzudenken, hechtete Falkenmond auf ihn, er wusste, dass das die einzige Chance war, sein Leben zu retten. Obwohl er einen eigentlich tödlichen Hieb überlebt hatte, war Agonosvos offensichtlich nur geschwächt. Die beiden rangen am Rand des Teiches, und Oladahn hüpfte um sie herum, schließlich sprang er auf den Rücken des Zauberers und zog ihm den Helm

Weitere Kostenlose Bücher