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Der Herzog Von Köln

Der Herzog Von Köln

Titel: Der Herzog Von Köln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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d’Averc.
    »Nicht einmal die Granbretanier würden sich die Mühe machen, uns anzugreifen«, keuchte Kapitän Mouso. »Nein, die Besatzung des Seglers gehört dem Kult des Wahnsinnigen Gottes an. Sie stammen von Muskovia und terrorisieren seit einigen Monaten diese Gegend.«
    »Sie scheinen uns tatsächlich angreifen zu wollen«, sagte d’Averc ungerührt. »Mit Eurer Erlaubnis, Herzog Dorian, werde ich mir meine Rüstung und meine Klinge von unten holen.«
    »Ich werde unsere Waffen ebenfalls bringen«, rief Oladahn.
    »Kämpfen ist zwecklos«, brummte der Maat und setzte seine Flasche an die Lippen. »Am besten, wir springen gleich über Bord.«
    Kapitän Mouso nickte und blickte d’Averc und Oladahn nach. »Er hat recht. Sie werden uns zahlenmäßig weit überlegen sein und uns in Stücke reißen. Wenn wir uns gefangen nehmen lassen, foltern sie uns tagelang.«
    Falkenmond wollte etwas darauf erwidern, als er ein Platschen hörte. Der Maat war seinem eigenen Rat gefolgt und tatsächlich ins Wasser gesprungen. Er eilte an die Reling, vermochte ihn jedoch nicht mehr zu sehen.
    »Gebt Euch keine Mühe, ihm zu helfen«, rief Mouso. »Tut es ihm lieber gleich. Er ist der Klügste von uns.«
    Das Segel des nahenden Schiffes war nun deutlich zu erkennen. Ein Paar gewaltige, rote Schwingen zeichnete sich darauf ab und in ihrer Mitte ein abgrundtiefe Grausamkeit ausstrahlendes Gesicht, das sich vor wildem Lachen zu schütteln schien. Auf dem Deck standen dichtgedrängt nackte Männer, die nichts weiter trugen als Gürtel mit Schwertern und metallbestückte Halsbänder. Ein unheimlicher Laut drang über das Wasser, den Falkenmond zuerst nicht zu deuten wusste, der sich jedoch nur allzu bald als das hemmungslose Lachen von Irren herausstellte.
    »Das Schiff des Wahnsinnigen Gottes«, flüsterte Mouso tonlos, und seine Augen füllten sich mit Tränen. »Es ist unser Tod.«

 
7 Der Ring am Finger
     
    Falkenmond, Oladahn und d’Averc standen Schulter an Schulter an der Heckreling, als das unheimliche Schiff mit großer Geschwindigkeit näher kam.
    Die Besatzung hatte sich am Bug um ihren Kapitän geschart -so weit entfernt von den Angreifern wie möglich.
    Falkenmond musterte die Angreifer. Sie rollten die Augen, und Schaum quoll aus ihren Mündern. Er befürchtete, dass ihre Chance hier auf der Lächelnden Maid nicht sehr groß war. Die ersten Enterhaken fraßen sich bereits in das morsche Holz der Reling. Sofort hackten die drei Männer nach den Seilen, und es gelang ihnen auch, die meisten davon zu durchtrennen.
    Falkenmond brüllte Mouso zu. »Schickt Eure Leute in die Masten. Versucht das Schiff zu wenden.« Aber die verängstigten Männer bewegten sich nicht. »Ihr seid auf den Masten sicherer!« rief Falkenmond. Sie begannen sich zwar zu rühren, taten jedoch nichts.
    Falkenmond musste notgedrungen seine Aufmerksamkeit wieder dem angreifenden Schiff zuwenden und erschrak, als er es hoch über ihrem eigenen aufragen sah. Einige seiner Mannschaft kletterten bereits über die Reling, um mit gezogenen Entermessern auf das Deck der Lächelnden Maid herabzuspringen. Ihr Gelächter erfüllte die Luft, und Blutlust funkelte in ihren Augen.
    Der erste kam auf Falkenmond heruntergeflogen. Sein nackter Körper glänzte, doch noch ehe er mit der Klinge zuzustoßen vermochte, hatte der Herzog ihm bereits die seine durch den Leib gebohrt, und der Angreifer stürzte in die See. Innerhalb von wenigen Augenblicken wimmelte es in der Luft von nackten Wilden, die sich auf Tauen herunterschwangen oder auch ohne Hilfe auf die Lächelnde Maid sprangen. Falkenmond, Oladahn und d’Averc stoppten die erste Welle. Sie hieben pausenlos um sich, bis alles um sie herum blutrot war. Aber langsam wurden sie doch von der Reling abgedrängt, als immer mehr der Wahnsinnigen über das Deck schwärmten und, wenn auch ohne viel Geschick, so doch völlig ohne Rücksicht auf ihr Leben ‚kämpften.
    Falkenmond wurde von seinen Gefährten getrennt, ohne zu wissen, ob sie noch lebten. Die blutdürstigen Wilden warfen sich auf ihn, doch er schwang seine schwere Klinge wie eine Sense um sich und mähte in weitem Bogen alles nieder. Er war bereits von Kopf bis Fuß in Blut gebadet, nur seine Augen leuchteten noch stahlblau aus dem Visier seines Helmes.
    Die ganze Zeit lachten die Männer des Wahnsinnigen Gottes – sie lachten auch noch, wenn ihre Köpfe von den Hälsen und und ihre Glieder von den Rümpfen flogen.
    Es war Falkenmond klar, dass er nicht

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