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Der Herzog Von Köln

Der Herzog Von Köln

Titel: Der Herzog Von Köln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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müssen sie retten!« bestand Falkenmond. »Oladahn, ein Seil!«
    Der Mann aus den Bulgarbergen fand eine Rolle Tau im Ruderhaus und eilte damit herbei. Das Floß war immer noch in Sicht, und die drei Schiffsbrüchigen klammerten sich verzweifelt daran. Manchmal verschwand es unter einer hohen Welle und tauchte dann Augenblicke später, immer ein Stück weiter vom Schiff entfernt, wieder auf. Die Entfernung nahm ständig zu. Falkenmond wusste, dass sie sich beeilen mussten, wenn sie noch etwas für die Bedauernswerten tun wollten. Er vertäute ein Seilende an der Reling und band das andere um seine Mitte. Dann nahm er Umhang und Schwert ab und tauchte in das schäumende Wasser.
    Falkenmond erkannte sofort das Ausmaß der Gefahr, in die er sich begeben hatte. Es war fast unmöglich, gegen die riesigen Wellen anzuschwimmen, die ihn jeden Augenblick gegen die Schiffshülle schmettern mochten. Aber er biss die Zähne zusammen und schwamm, so gut es ging, unter ihnen hindurch, nur hin und wieder auftauchend, um nach dem Floß Ausschau zu halten.
    Da war es. Die Männer auf dem Floß hatten das Schiff entdeckt. Sie winkten und brüllten. Falkenmond, der auf sie zuschwamm, hatten sie noch nicht bemerkt.
    Durch die Gischt hindurch konnte Falkenmond ihre Gestalten nur verschwommen sehen. »Haltet aus!« rief er ihnen durch den tobenden Wind zu und kämpfte sich weiter durch die aufgebrachten Elemente.
    Endlich erreichte er den Rand des Floßes und sah, dass zwei der Männer miteinander kämpften, während der dritte ruhig in der Mitte saß und ihnen zuschaute. Er sah auch, dass sie Ebermasken trugen. Also waren es Krieger Granbretaniens.
    Einen Augenblick überlegte Falkenmond, ob er sie nicht ihrem Schicksal überlassen sollte. Aber tat er es, war er nicht besser als sie. Er musste sie retten und dann entscheiden, was mit ihnen geschehen sollte.
    Er rief den beiden Streitenden, die ihm näher waren, zu, aber die beiden schienen ihn nicht zu hören. Sie knurrten und fluchten, und Falkenmond fragte sich, ob das, was sie offenbar durchgemacht hatten, ihnen nicht vielleicht den Verstand geraubt hätte.
    Falkenmond versuchte, sich selbst auf das Floß zu stemmen, aber das Wasser und das schwere Seil um seine Mitte zogen ihn wieder zurück. Er sah, wie ihm der Sitzende fast beiläufig zuwinkte.
    »Helft mir«, keuchte Falkenmond, »denn sonst kann ich Euch nicht helfen.«
    Der Mann erhob sich und kam schwankend auf ihn zu, bis sein Weg von den Kämpfenden blockiert war. Dann packte er sie am Hals, wartete einen Augenblick, bis sich das Floß schräg legte, dann stieß er sie ins Wasser.
    »Falkenmond, mein teurer Freund!« drang eine Stimme aus der Ebermaske. »Wie ich mich freue, Euch zu sehen. Hier – ich habe Euch geholfen. Das Floß ist nun leichter …«
    Falkenmond versuchte, einen der Ertrinkenden, der immer noch kämpfend mit dem anderen verschlungen war, zu packen, aber er konnte ihn nicht mehr erreichen. Die schweren Masken und Rüstungen zogen sie in Sekundenschnelle in die Tiefe. Falkenmond sah zu, wie die Masken unter die Wellen sanken.
    Wütend starrte er zu dem Überlebenden hoch, der ihm die Hand entgegenstreckte. »Ihr habt Eure Freunde gemordet, d’Averc. Ich habe gute Lust, Euch ihnen nachzuschicken.«
    »Freunde? Bester Falkenmond, sie waren nichts dergleichen. Diener waren sie, aber keine Freunde.« D’Averc stemmte sich gegen den Schlag einer Welle gegen das Floß, und Falkenmond war beinahe gezwungen, loszulassen. »Keine Freunde. Sie waren zwar sehr anhänglich, aber entsetzlich langweilig. Und wie Ihr selbst saht, benahmen sie sich äußerst töricht, das kann ich nicht dulden. Kommt, lasst Euch auf mein kleines Wasserfahrzeug helfen. Es ist kein stolzes Schiff, aber …«
    Falkenmond ließ sich von d’Averc auf das Floß ziehen und winkte dem Schiff zu, das durch die Dunkelheit gerade noch zu sehen war. Er spürte, wie das Tau sich straffte, als Oladahn daran zu ziehen begann.
    »Ein glücklicher Umstand, dass Ihr gerade vorbeikamt«, meinte d’Averc ohne jegliche Gefühlsregung. »Ich hatte schon mit dem Leben abgeschlossen, und das, noch ehe alle meine Hoffnungen sich erfüllt hatten. Und – wer erscheint mit seinem herrlichen Schiff? Niemand anderer als der edle Herzog von Köln. Wieder einmal hat das Schicksal uns zusammengeführt.«
    »Ja, und wenn Ihr nicht den Mund haltet und mir mit dem Tau helft, werde ich dafür sorgen, dass uns das Schicksal wieder trennt, und zwar sofort«, brummte

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