Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Herzog Von Köln

Der Herzog Von Köln

Titel: Der Herzog Von Köln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
Vom Netzwerk:
endlos so weitermachen konnte. Allmählich würde die Müdigkeit ihn übermannen. Schon jetzt schien sein Schwert schwerer zu wiegen, und seine Knie zitterten. Doch noch gab er nicht auf. Weiter schwang er die Klinge und tötete Welle um Welle der lachenden Wahnsinnigen, deren Klingen nach seinem Blut lechzten.
    Doch als er schließlich zwei Schwerter blockierte, die gleichzeitig auf ihn eindrangen, gaben seine Beine nach, und er sank in die Knie. Das Gelächter wurde noch lauter, triumphierender, als die Männer des Wahnsinnigen Gottes zum Todesstreich ausholten.
    Falkenmond schlug verzweifelt nach oben und entwand gleichzeitig einem der Angreifer das Schwert, so dass er nun über zwei Klingen verfügte. Indem er die des Irren zum Stoßen und seine eigene zum Schwingen verwendete, gelang es ihm, wieder auf die Beine zu kommen. Er rannte den Niedergang hoch, an dessen oberem Ende er den Vorteil über die Wahnsinnigen hatte, dass sie die Stufen zu ihm hochkommen mussten. Er entdeckte nun sowohl d’Averc als auch Oladahn, die von der Takelage aus ihre Angreifer in Schach hielten. Er warf einen raschen Blick hinüber auf das Schiff des Wahnsinnigen Gottes. Immer noch verbanden einige Entertrossen es mit der Lächelnden Maid, aber es war leer. Seine gesamte Besatzung befand sich an Bord des kleinen Frachters. Das brachte Falkenmond auf eine Idee.
    Er wirbelte herum und sprang über die Enterer hinweg auf die Reling, von wo aus er ein Tau zu fassen bekam, das von den Quersailings herunterhing. Damit schwang er sich durch die Luft und landete eine Handbreit innerhalb der Reling des anderen Schiffes. Sofort hackte er die Entertrossen entzwei und brüllte dabei: »Oladahn – d’Averc! Schnell, springt herüber!«
    Die beiden sahen ihn und kletterten eilig höher und dann vorsichtig entlang der Rahnock des Hauptmasts, während die Anhänger des Wahnsinnigen Gottes ihnen auf den Fersen blieben.
    Das große Schiff driftete bereits leicht ab, und der Spalt zwischen ihm und der Lächelnden Maid wurde breiter.
    D’Averc sprang als erster. Es gelang ihm gerade noch, sich mit einer Hand an einem Tau der Takelage des Enterers festzuhalten, sonst wäre er in den Tod gestürzt.
    Oladahn folgte ihm, er schnitt ein Tau los und schwang sich damit über das Wasser. Er glitt das Seil hinunter an Deck und fiel mit gespreizten Armen und Beinen aufs Gesicht.
    Mehrere der wahnsinnigen Krieger versuchten ihnen zu folgen, und einige schafften es auch. Lachend kamen sie, mehrere auf einmal auf Falkenmond zu. Vermutlich hielten sie Oladahn für tot.
    Falkenmond war in arger Bedrängnis. Eine Klinge riss ihm den Arm auf, eine andere schlug unterhalb des Visiers gegen sein Gesicht. Doch plötzlich sprang von oben eine Gestalt in die Mitte der nackten Krieger und begann wie ein Berserker um sich zu hauen.
    Es war d’Averc, dessen eberköpfige Rüstung dick mit dem Blut derer gefärbt war, die er erschlagen hatte. Und nun nahte Oladahn, der offenbar nur leicht betäubt gewesen war, mit einem wilden Schlachtschrei aus den Bulgarbergen von hinten.
    In Kürze war auch der letzte der Irren, die auf ihr Schiff zurückgesprungen waren, tot. Die anderen hüpften von Bord der Lächelnden Maid und versuchten, immer noch lachend, dem Schiff nachzuschwimmen.
    Falkenmond bemerkte, dass wie durch ein Wunder der größte Teil der Mannschaft ihres ehemaligen Schiffes überlebt hatte. In letzter Minute waren die Männer den Kreuzmast hochgeklettert.
    D’Averc rannte zur Brücke und übernahm das Ruder. Er steuerte eilig von den schwimmenden Verfolgern weg.
    »Da sind wir ja ziemlich glimpflich davongekommen«, brummte Oladahn, »und mit einem besseren Schiff noch dazu.«
    »Mit ein bisschen Glück laufen wir noch vor der Lächelnden Maid im Hafen ein.« Falkenmond grinste. »Hoffentlich hat sie nicht vor, den Kurs zu ändern. Unsere ganze Habe befindet sich an Bord.«
    Geschickt hatte d’Averc das Schiff in nördliche Richtung gedreht. Das schwarze Segel blähte sich auf, und sie ließen die schwimmenden Wahnsinnigen schnell zurück, die, selbst als sie ertranken, noch lachten.
     
    Nachdem sie d’Averc geholfen hatten, das Ruder so zu vertäuen, dass es geraden Kurs hielt, machten sie sich daran, das Schiff zu durchsuchen. Es war vollgestopft mit Schätzen von gewiss einem Dutzend geplünderter Schiffe. Aber es fanden sich auch eine Menge nutzlose Dinge – zerbrochene Waffen und Schiffsinstrumente, Bündel mit alten Kleidern und hier und da eine verweste

Weitere Kostenlose Bücher