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Der Hexenturm: Roman (German Edition)

Der Hexenturm: Roman (German Edition)

Titel: Der Hexenturm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deana Zinßmeister
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bevor er geantwortet hatte: »Ich werde sehen, ob die Arnoldsche Pferdezucht noch besteht, und dann einen neuen Zuchthengst mitbringen, so dass wir auf diesem Weg frisches Blut in die Zuchtlinie der Rehmringers bringen.« Als er ihre lachenden Augen gesehen hatte, hatte er mit schüchternem Blick hinzugefügt: »Ihr wisst sicher, dass ich mich verliebt habe?«
    »Ja, das ist zu mir vorgedrungen. Die Tochter des neuen Amtmanns von Wellingen ist ein liebenswertes Geschöpf. Und auch der Vater scheint ein aufrichtiger Mann zu sein. Nicht wie dieser Johann von Baßy. Seit er seines Amtes enthoben und davongejagt wurde, ist endlich Ruhe in Wellingen eingekehrt.«
     
    Eine lachende Frauenstimme lenkte Clemens von seinen Gedanken ab.
    »Friedrich!«, rief die Frau. »Ich habe dir gesagt, dass das keine Arbeit für dich ist. Steig sofort vom Dach! Du bist Arzt und hast viel zu zarte Hände für solch grobe Arbeit. Lass das die Knechte machen.«
    »So weit kommt es noch, dass meine Frau mir sagt, ich sei ein Schwächling.«
    »Jetzt steig endlich vom Dach herunter! Nicht, dass dir noch etwas passiert und ich unser Kind allein zur Welt bringen muss.«
    Friedrich antwortete nicht. Angestrengt blickte er zum Hoftor, da er dort einen fremden Mann stehen sah. Als er ihn erkannte, klopfte er sich vor Freude auf die Schenkel und stieg rasch die Leiter hinunter. Fragend blickte Anna ihn an.
    Clemens gab Friedrich ein Zeichen, ihn nicht zu verraten, und trat leise auf seine Schwester zu, die mit dem Rücken zu ihm stand.
    »Welch schlauer Mann!«, lachte Anna, als Friedrich die Leiter hinabstieg.
    Clemens legte seiner Schwester die Hände über die Augen und sagte keinen Ton. Anna stand da wie erstarrt. Als Clemens spürte, dass sie leise zu weinen begann, drehte er sie zu sich um. Lächelnd betrachtete er seine Schwester, die mit gewölbtem Bauch vor ihm stand.
    »Du hast dein Versprechen gehalten«, wisperte sie und umarmte ihren Bruder stürmisch.
    »Ach Anna!«, flüsterte Clemens glücklich. »Natürlich habe ich mein Versprechen gehalten. Nicht einen Augenblick habe ich daran gezweifelt, dass ich eines Tages wieder vor dir stehen würde.«

     
    »Siehst du die Kutsche schon?«, fragte Franziska ihren Mann aufgeregt.
    »Nein, Liebes! Aber sie muss jeden Augenblick ankommen.«
    »Wie sehe ich aus?«, fragte Franziska und richtete ihre Lockenmähne. Johann lachte. »Man könnte meinen, du wolltest dich mit einem fremden Mann treffen.«
    »Rede kein dummes Zeug!«, sagte sie gespielt verärgert. »Ich will nur einen guten Eindruck machen. Schließlich ist es schon eine Weile her, dass wir sie gesehen haben.«
    Regina Rehmringer kam hinzu und fragte: »Seht ihr die Kutsche?« Genervt rollte Johann die Augen.
    Franziska sah sich suchend um. »Wo ist Magdalena?«, fragte sie beunruhigt.
    »Sie sitzt im Blumenbeet«, antwortete Johann ungerührt.
    »Ach Magdalena!«, schimpfte Franziska lachend. »Schau, wie dein Kleidchen aussieht.« Lachend streckte das Mädchen ihrer Mutter die schmutzigen Finger entgegen.
    Als in der Ferne das Rattern von Rädern zu hören war, flüsterte Johann mit einem Seitenblick auf seine Frau: »Endlich!«
     
    Zuerst stieg die Äbtissin von Fraulautern aus. Regina Rehmringer und Franziska knicksten, während Johann sich leicht verbeugte. Nachdem die Äbtissin zur Seite getreten war, erschien ein groß gewachsenes dunkelhaariges Mädchen in der Kutschentür. Ihre dunkelbraunen Augen leuchteten vor Freude.
    Lächelnd stieg sie aus und umarmte zuerst Magdalena, die ihr auf dicken Beinchen unsicher entgegenstapfte.
    »Maria, wie groß und hübsch du geworden bist«, flüsterte Franziska und umarmte sie nun ebenfalls.
    »Du bist schon fast erwachsen. Darf ich dich noch drücken?«, flachste Johann. Lachend warf sich Maria ihm in die Arme.
    »Kommt, Äbtissin, erzählt mir bei einem Likör, was es Neues gibt«, sagte Regina Rehmringer freundlich und hakte ihre Freundin unter.
    »Das Klosterleben scheint dir zu bekommen«, stellte Franziska fest und betrachtete Maria liebevoll, als sie zusammen ins Haus gingen.
    »Ihr habt damals die richtige Entscheidung getroffen«, entgegnete Maria. »Die bösen Träume kommen nur noch selten.«
    »Wirst du ins Kloster eintreten?«, fragte Johann sie. Maria zuckte mit den Schultern. »Die Äbtissin meint, dass ich noch eine Weile bei den Nonnen bleiben soll, bis die Träume für immer fort sind. Erst dann muss ich mich entscheiden.«
    Franziska nickte, und Johann sah zufrieden

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