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Der Hexer - GK575 - Die Hexe von Salem

Der Hexer - GK575 - Die Hexe von Salem

Titel: Der Hexer - GK575 - Die Hexe von Salem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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halbwegs vernünftigen Gespräch zu folgen. Aber ich hatte das Gefühl, verrückt werden zu müssen, wenn ich nicht bald Klarheit bekam.
    Howard klappte das Buch, in dem er gerade gelesen hatte, mit einer umständlichen Bewegung zu, legte beide Hände flach nebeneinander auf den Einband und starrte einen Moment lang auf seine gepflegten Fingernägel herab.
    »Das ist nicht so einfach zu erklären, Robert«, sagte er nach einem so langen Zögern, daß ich schon zu bezweifeln begann, ob er überhaupt antworten würde.
    »Versuch es doch einfach«, schlug ich vor.
    Er lächelte; auf eine sehr seltsame, fast traurige Art. »Du hast mir erzählt, was dir dieser O’Malley in Goldspie gesagt hat, bevor er starb.«
    »O’Banyon«, korrigierte ich ihn.
    Howard nickte. »O’Banyon«, nickte er. »Gut. Er sagte: es gibt einen dritten Magier. Eine Warnung deines Vaters.«
    »Wenn es mein Vater war, mit dem er sprach«, wandte ich ein. »Nach dem, was vorhin passiert ist, bin ich mir gar nicht so sicher.« Bei dem Gedanken an den gespenstischen Doppelgänger Roderick Andaras lief mir noch immer ein eisiger Schauer über den Rücken.
    »Aber seine Worte würden vieles erklären«, fuhr Howard nach einer Weile fort. »Ich ... kenne mich nicht annähernd so gut in Dingen der Hexerei und Zauberkunst aus wie dein Vater«, sagte er niedergeschlagen. »Siehst du, Robert – dein Vater und ich waren Freunde und Partner, aber ich habe meine Forschungen fast ausschließlich auf die Big Old Ones konzentriert, während dein Vater sein Leben lang versuchte, tiefer in die Geheimnisse der Macht einzudringen. Er hat mir vieles erzählt, so wie ich ihm, aber wirklich verstanden habe ich nur wenig davon. Ihr habt zwei der Magier von Goldspie getötet – Leyman und Donhill. Aber nach allem, was ich weiß«, – er hob die linke Hand und ließ sie klatschend auf den schweinsledernen Einband des Buches zurückfallen – »und dem wenigen, was in meinen Aufzeichnungen steht, gehören mindestens drei Hexer zu einem wirklichen magischen Zirkel. Und eine Magie, die mächtig genug ist, ein Ungeheuer wie das von Loch Shin zu beherrschen, bedarf der Kraft des Zirkels.«
    »Aha«, machte ich.
    Howard lächelte. »Keine Sorge«, sagte er. »Du wirst es verstehen, später. Auch ich habe viele Jahre dazu gebraucht. Du mußt Geduld haben. Aber nach allem, was ich weiß, fürchte ich zumindest, daß es einen dritten Magier in Goldspie gab.«
    »Und dieser Magier ...«
    »Lebt noch«, führte Howard den Satz zu Ende. »Ja. Er muß deine verborgenen Kräfte erkannt haben, und er war schlauer als die beiden anderen. Er hat den offenen Kampf gescheut, aber das heißt nicht, daß er keine Gefahr mehr wäre.«
    »Und du glaubst, er wäre mir gefolgt, hierher, nach London?«
    Howard nickte ernst. »Vielleicht nicht dir«, murmelte er. »Aber Priscylla. Sie hat lange genug in Goldspie gelebt. Du kannst das nicht wissen, Robert, aber ein Magier findet einen Menschen, der eine Weile in seiner Nähe war, immer wieder, desto leichter, je länger er mit ihm zusammen war. Für den überlebenden Hexer aus Goldspie muß dieses Mädchen wie ein Leuchtfeuer sein, das er immer und überall wiederfindet.«
    Ein Anflug von irrationalem Zorn stieg in mir hoch und wischte den kärglichen Rest vernünftigen Denkens, der mir noch verblieben war, beiseite. »Du magst sie nicht«, behauptete ich.
    Howard seufzte. »Darum geht es doch gar nicht«, sagte er, überraschend sanft. »Reicht dir denn das, was vorhin geschehen ist, noch immer nicht? Ich werde nicht immer im richtigen Moment auftauchen können, um dir zu helfen.«
    »Wenn du Angst hast«, schnappte ich, »dann mußt du es nur sagen. Priscylla und ich können gehen.«
    Howard reagierte eher amüsiert auf meinen Zorn, und im nächsten Moment kam ich mir selbst albern – und auch unfair – vor. Howard hatte wahrlich bewiesen, daß er es gut mit mir meinte.
    »Ich habe keine Angst«, sagte er. »Es besteht kein Grund dazu. Nicht hier. Ich lebe nicht umsonst in dieser heruntergekommenen Bude, Robert. Dieses Haus ist eine Festung. Niemand, der mit Schwarzer Magie zu tun hat, kann sich ihm ohne meine Erlaubnis auch nur nähern. Nicht einmal Yog-Shoggot oder Chtulhu selbst könnten uns hier schaden.«
    »Entschuldige«, murmelte ich.
    »Es gibt nichts zu entschuldigen«, sagte Howard, »Ich verstehe dich, Junge. Und Priscylla ist auch ein nettes Mädchen, das muß ich zugeben. Hat ihr schon Pläne für die Zukunft?«
    Ich verneinte.

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