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Der Hexer - GK575 - Die Hexe von Salem

Der Hexer - GK575 - Die Hexe von Salem

Titel: Der Hexer - GK575 - Die Hexe von Salem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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an mich.
    Noch einmal versuchte ich, wenigstens eine Spur von Vernunft zu bewahren und sie von mir zu schieben. »Nicht ...«, flüsterte ich. »Es ... es geht nicht. Wir ... dürfen ... das nicht.«
    »Unsinn«, behauptete Priscylla. Ihr Körper schmiegte sich noch enger an mich. Meine Nerven schienen zu explodieren. »Ich liebe dich, und du liebst mich«, flüsterte sie. »Was soll Verbotenes daran sein? Und du willst es ebenso wie ich.«
    Ich wollte widersprechen, aber ich konnte nicht mehr. Mein klares Denken war ausgelöscht, untergegangen in einem wahren Taumel der Sinne, in dem so etwas wie Logik oder Vernunft nichts mehr zu suchen hatte. Priscylla löste sich abermals aus meinen Armen, griff mit einer geschickten Bewegung in ihren Nacken und öffnete ihr Kleid. Mit einem kräftigen Ruck streifte sie es über den Kopf und warf es achtlos hinter sich. Darunter trug sie nichts.
    Fast eine Minute lang starrte ich sie an, und Priscylla blieb reglos sitzen, als wolle sie mir Gelegenheit geben, sie ausgiebig zu mustern. Und ich tat es, völlig ohne Scheu oder Verlegenheit, unfähig, an irgend etwas anderes zu denken als daran, wie schön sie war.
    Ihre Gestalt war schlank und ebenmäßig, aber das hatte ich gewußt. Was ich nicht gewußt hatte, war, wie genau sie meinem Traumbild von einer Frau entsprach. Jeder Millimeter ihres Körpers war perfekt, ohne den geringsten Makel. Es war, als wäre sie eigens für mich erschaffen worden.
    Priscylla beugte sich vor, stützte die Hände rechts und links von mir auf und brachte ihr Gesicht ganz dicht an das meine. Ihr langes, volles Haar fiel wie ein Schleier in mein Gesicht; ihre Brüste berührten meinen Leib, und die Berührung setzte mich endgültig in Flammen. Ich bäumte mich auf, packte sie mit einer Kraft, die ihr beinahe schmerzen mußte, und preßte sie an mich. Ein leises, lustvolles Stöhnen kam über ihre Lippen. Ihre Hände wanderten geschickt an meinem Körper herab und begannen, mein Hemd aufzuknöpfen.
    »Nimm mich«, flüsterte sie. »Ich gehöre dir, Robert. Tu mit mir, was du willst.«
    Ein Schatten schien durch das Zimmer zu huschen. Irgendwo hinter Priscylla bewegte sich etwas, vielleicht ein Vorhang, der im Zug flatterte, vielleicht etwas anderes. Es interessierte mich nicht. Ich wollte es nicht wissen. Alles, was ich wollte, war sie. Nie zuvor in meinem Leben hatte ich eine derartige, beinahe schon schmerzhafte Erregung verspürt. Ich preßte sie an mich, nahm ihr Gesicht zwischen die Hände und küßte sie, so fest, daß meine Lippen brannten. Priscyllas Atem beschleunigte sich. Ihre Haut glühte.
    »Laß uns gehen, Robert«, flüsterte sie. Ihre Stimme war verlockend, einschmeichelnd, von einer Kraft, die mit Sanftheit erreichte, wozu ein Zwang nicht in der Lage gewesen wäre. »Laß uns von hier fortgehen. Ich kenne ein Haus hier in London, wo wir sicher sind.«
    Alles in mir schrie danach, ihr zuzustimmen, ihrem Wunsch nachzugehen. Aber ich konnte nicht. Da war ein Widerstand, eine winzige Insel der Vernunft, die in dem flammenden Orkan, der meine Sinne durcheinanderwirbelte, geblieben war.
    »Das ... geht nicht, Liebling«, krächzte ich. Ich wollte sie wieder an mich pressen, aber diesmal drückte sie mich zurück. Etwas in ihrem Blick veränderte sich.
    Etwas in ihr veränderte sich. In die tobende Erregung in meinen Gedanken mischte sich Schrecken, ganz leicht nur, aber unleugbar, wie ein gerade spürbarer übler Geruch, der sich nicht ignorieren ließ.
    »Bitte«, flüsterte ich. »Sprich nicht mehr. Wir ... wir können nicht fort. Howard ist unser Freund, glaube mir.«
    Priscyllas Körper schien in meinen Armen zu Eis zu erstarren. Ihr Gesicht gefror.
    Und dann veränderte es sich. Priscyllas noch fast kindliche Züge verschwanden, flossen wie weiches Wachs, das unter der Sonnenglut schmilzt, auseinander, und ordneten sich neu. Plötzlich war es nicht mehr Priscyllas Körper, den ich in den Armen hielt, sondern der einer Fremden. Sie schien Priscylla auf sonderbare, schwer zu beschreibende Weise zu ähneln, war aber gleichzeitig auch vollkommen fremd.
    »Dann eben nicht«, sagte sie. Ihre Stimme klang hart und spröde wie Glas. Es war nicht mehr Priscyllas Stimme. »Du entkommst mir trotzdem nicht, Craven.«
    »Was –«, keuchte ich, sprach den Satz aber nicht zu Ende.
    Das Gesicht über mir verwandelte sich weiter. Die Haut verlor ihren seidigen Glanz, wurde trocken und runzelig wie ein Ballon, aus dem man langsam die Luft herausläßt.

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