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Der Hexer - GK575 - Die Hexe von Salem

Der Hexer - GK575 - Die Hexe von Salem

Titel: Der Hexer - GK575 - Die Hexe von Salem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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etwas breiter. »Innem Tee, den
    H.P. ihr gegem hat, warn Schlafmittel«, sagte er. »Un außerdem kannse das Fenster nich öffnen, dafür habich gesorgt. Is das beste so, glaubense mir.«
    Für einen ganz kurzen Moment verspürte ich Zorn, aber mein logisches Denken gewann rasch wieder die Oberhand. Howard hatte wahrscheinlich das Vernünftigste getan. Priscylla litt mehr unter den Ereignissen, als sie mir gegenüber eingestehen wollte. Sie glaubte wirklich, daß alles, was heute geschehen war, allein ihre Schuld sei. Und sie war jung genug, sich zu einer Unbesonnenheit hinreißen zu lassen. Wir gingen zurück in die Bibliothek, wo uns Howard bereits erwartete.
    Dr. Gray kam Schlag drei. Das Läuten der Türglocke vermischte sich mit dem trägen Gong der gewaltigen Standuhr, die in einer Ecke der Bibliothek thronte. Howard gab seinem Majordomus einen wortlosen Wink, strich sich noch einmal glättend über Hemd und Hose und trat dann ebenfalls in die Diele hinaus, um Dr. Gray entgegenzugehen. Ich blieb allein zurück.
    Ein unangenehmes Gefühl begann sich in meinem Magen breitzumachen. Ich spürte, daß jetzt ein ganz neuer Abschnitt meines Lebens beginnen würde. Ich war arm gewesen, als mich Andara in den Slums von New York aufgelesen hatte, hatte mich jetzt immerhin – wenigstens äußerlich – in einen normalen, gutsituierten Bürger verwandelt und würde in kurzer Zeit sehr reich sein. Ein Millionär.
    Aber das war es nicht allein. Mir fiel plötzlich wieder ein, auf welch seltsame Weise Howard seine Worte betont hatte, als er sagte, ich sei der Erbe meines Vaters. Irgendwie war ich plötzlich vollkommen sicher, daß er mehr als Geld und Reichtümer gemeint hatte.
    Howards Rückkehr riß mich aus meinen Gedanken. In seiner Begleitung befand sich ein vielleicht sechzigjähriger, grauhaariger Mann, unauffällig, aber elegant gekleidet und mit einem offenen, sympathischen Gesicht. Seine Augen schienen eine Spur zu klein und waren so grau wie sein Haar, und ihr Blick war von der Art, der nicht die geringste Kleinigkeit entging.
    Zögernd ging ich Gray entgegen und streckte die Hand aus, aber er ignorierte sie, blieb stehen und maß mich mit einem undefinierbaren Blick von Kopf bis Fuß. »Das ist er also«, sagte er schließlich.
    Howard nickte. »Das ist er, Thomas. Ich habe dir nicht zuviel versprochen.«
    Ein dünnes, flüchtiges Lächeln huschte über Grays Züge. »Du bist also Robert«, sagte er, diesmal an mich gewandt. »Rodericks Sohn.« Er lächelte noch einmal, und diesmal auf eine sehr herzliche, warme Art, die mich sofort für ihn einnahm. »Ja«, sagte er. »Es ist nicht zu übersehen. Du bist sein Sohn, eindeutig.«
    »Sie ... kannten meinen Vater?« fragte ich verwirrt.
    Gray nickte. »Und ob. Er war mein Freund, Robert. Er hat mir einmal das Leben gerettet.«
    Howard grinste. »Das war so eine Art Hobby von ihm«, sagte er erklärend. Es kam mir irgendwie unpassend vor, in einer Situation wie dieser Scherze zu machen, aber Gray lachte leise. Überhaupt hatte er sehr wenig von einem Anwalt, fand ich, und erst jetzt fiel mir auf, daß er nichts von den Utensilien, die ich halbwegs erwartet hatte, bei sich trug – weder eine Aktenmappe noch eine Tasche oder sonstwas.
    Mein Blick muß wohl Bände gesprochen haben, denn Gray beendete endlich seine Musterung, sah sich suchend um und ließ sich schließlich auf Howards Stuhl hinter dem Schreibtisch nieder. Howard wies mich mit einer stummen Geste an, auf der anderen Seite des Möbels Platz zu nehmen, zog sich selbst einen Stuhl vom Tisch heran und gesellte sich zu uns.
    »Howard«, begann Gray, »hat mir erzählt, was passiert ist. Und nachdem ich dich selbst gesehen habe, glaube ich, mit gutem Gewissen auf alle Formalitäten verzichten zu können. Ich bin hier, um dir das Erbe deines Vaters zu übergeben, Junge.«
    Ich schluckte überrascht. »Einfach so?« fragte ich verwirrt. Gray hatte mich nicht einmal nach meinen Papieren gefragt. Und er hätte mich damit auch in arge Verlegenheit gebracht – mein Paß und alle anderen Papiere, die ich bei mir getragen hatte, waren in Goldspie zu Asche gebrannt.
    Gray nickte. »Einfach so. Howard vertraut dir, und ich auch.«
    »Und Sie –«
    Gray brachte mich mit einer raschen Geste zum Verschweigen. »Ich weiß, was du sagen willst, Junge. Ich hätte es auch gerne anders getan, aber ich fürchte, die Geschehnisse zwingen uns zu einem etwas überhasteten Handeln. Natürlich müssen wir deine Identität prüfen

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