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Der Hexer - GK583 - Im Schatten der Bestie

Der Hexer - GK583 - Im Schatten der Bestie

Titel: Der Hexer - GK583 - Im Schatten der Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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...«
    Eine grauweiße Fontäne schoß hinter ihm aus dem Meer. Mahoneys erschrockener Schrei ging im Toben und Gischten des Wassers unter. Ein mörderischer Ruck ging durch das Seil in Bensens Händen. Mahoney versank; so schnell, als würde er von irgend etwas unter Wasser gezogen.
    Eine Sekunde später tauchte er keuchend wieder auf, warf sich auf den Rücken und begann aus Leibeskräften zu schreien. »Holt mich raus!« brüllte er. »Um Himmels willen, zieht mich raus!« Sein Gesicht war verzerrt. Bensen sah, wie sich sein Mund zu einem lautlosen Schrei öffnete, dann zerrte irgend etwas mit furchtbarer Kraft an dem Seil und riß ihn nach vorne; gleichzeitig verschwand Mahoney wieder. Weiße Gischt und Luftblasen markierten die Stelle, an der er versunken war.
    Bensen stemmte sich mit aller Gewalt gegen das Seil, während Norris am anderen Ende des Taus zerrte, mit dem Mahoney gesichert war.
    Trotzdem wurden sie weiter und weiter ins Meer hineingezogen. Bensen spreizte die Beine, warf sich zurück und spannte die Muskeln, aber seine Füße fanden auf dem lockeren Sand des Meeresgrundes keinen Halt; er stolperte, fiel halbwegs nach vorne und taumelte Schritt für Schritt tiefer ins Wasser hinein. Neben ihm schrie Norris vor Schrecken und Angst, aber das hörte er kaum.
    Dort, wo Mahoney versunken war, schien das Meer zu kochen. Weißer Schaum brach sprudelnd an die Oberfläche, dann erschien Mahoneys Hand, zu einer Kralle verkrampft, als suche er verzweifelt nach Halt. Etwas Grünes, Formloses griff plötzlich nach ihr, ringelte sich wie eine Peitschenschnur um sein Handgelenk und zerrte den Arm mit einem brutalen Ruck wieder unter die Wasseroberfläche.
    Der Anblick gab Bensen neue Kraft. Mit einer verzweifelten Anstrengung warf er sich zurück und zerrte und zog mit aller Gewalt am Seil. »Zieh, Fred!« keuchte er. »Verdammt, zieh ihn raus! Das muß ein Oktopus sein oder sonstwas!«
    Es war ein bizarrer, unwirklicher Kampf. Bensen wußte hinterher nicht mehr, wie lange er gedauert hatte
    – Sekunden, Minuten, vielleicht auch Stunden. Das Meer kochte und schäumte dicht vor ihnen, und ein paarmal tauchte Mahoneys Kopf aus dem Wasser auf, umschlungen von etwas Grünem und Großem, das mit schleimigen Tentakeln nach seinen Augen und seinem Mund tastete. Bensen spürte, wie seine Hände erneut aufrissen und wieder zu bluten begannen, aber er mißachtete den Schmerz und stemmte sich weiter gegen den mörderischen Druck, der auf dem Seil lastete.
    Und dann war es vorbei. Bensen spürte, wie sich das Seil noch einmal in seinen Händen spannte, ihn mit mörderischer Kraft ins Meer hineinzuzerren versuchte – und riß!
    Sein erschrockener Schrei erstickte, als er das Gleichgewicht verlor und nach hinten fiel. Er tauchte unter, schluckte Wasser und schlug einen Moment in blinder Panik um sich, ehe es ihm gelang, den Kopf über die Wasseroberfläche zu bekommen und Luft zu holen. Er keuchte, fand wieder festen Grund unter den Füßen und spie Wasser und bittere Galle aus. Für einen Moment begannen sich das Meer, die Küste und der Himmel um ihn zu drehen und einen irren Veitstanz aufzuführen. Die Kälte kroch weiter in seinen Körper
    herein und lähmte ihn, und ...
    und dann berührte etwas seinen rechten Fuß!
    Bensen schrie gellend auf. Die Berührung war schleimig und weich, aber trotzdem von ungeheurer Kraft, und es war das Ding, das Mahoney umgebracht hatte!
    Mit einer verzweifelten Bewegung riß Bensen seinen Fuß von dem schleimigen weichen Etwas weg, warf sich nach vorne und schwamm los, so schnell er konnte. Wieder schluckte er Wasser und hustete, aber er schwamm trotzdem weiter, kraulte, so schnell wie noch nie zuvor in seinem Leben. Die letzten zehn, fünfzehn Yards legte er auf Händen und Knien kriechend zurück.
    Norris und er erreichten das Ufer nahezu gleichzeitig. Minutenlang blieben sie beide liegen, keuchend und bis zum Zusammenbruch erschöpft, unfähig, auch nur noch einen Schritt zu tun oder sich zu rühren. In Bensens Ohren rauschte das Blut. Er zitterte vor Kälte, und sein Herz hämmerte, als wolle es jeden Moment zerspringen.
    Norris wälzte sich mühsam auf den Rücken, stemmte sich ächzend in eine halb sitzende Position hoch und zog die Knie an den Körper. Er zitterte. Seine Zähne schlugen vor Kälte klappernd aufeinander. »Mein Gott, Lennard«, stammelte er. »Er ... er ist tot. Mahoney ist tot. Er ist ... er ist ertrunken.«
    Auch Bensen richtete sich wieder auf. Die Kälte war

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