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Der Hexer - NR05 - Die Chrono-Vampire

Der Hexer - NR05 - Die Chrono-Vampire

Titel: Der Hexer - NR05 - Die Chrono-Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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gespielt, vielleicht, um nicht auf die Fragen antworten zu müssen, die ich ihm stellen würde.
    »Also?« sagte ich.
    »Was – also?« wiederholte Howard. Seine Lippen zuckten ein ganz kleines bißchen, und seine Finger hielten das dickwandige leere Glas fester, als nötig gewesen wäre.
    »Bitte, Howard«, sagte ich leise. »Du weißt ganz genau, was ich wissen will. Was ist passiert? Wie hast du diese Ungeheuer getötet?«
    »Ich?« Howard lachte, als hätte ich einen Witz zum Besten gegeben. »Wer von uns ist hier betrunken, Junge – du oder ich?« Er lachte bitter, beugte sich vor und machte eine Armbewegung, die das ganze Haus einschloß. »Es war dieses Haus, das sie getötet hat, Robert. Nicht ich. Diese Macht habe ich nicht.«
    »Red keinen Unsinn!«
    »Ich rede keinen Unsinn«, behauptete Howard. »Erinnerst du dich, was ich dir über das Haus deines Vaters erzählt habe? Es ist nicht irgendein Haus. Dieses Gebäude ist eine Festung. Es weiß sich sehr wohl zu wehren. Warum glaubst du, hat Necron seine Killer nicht auf uns gehetzt, um uns zu töten, ehe er durch das Tor geflohen ist? Weil er es nicht konnte! Er hat ganz genau gespürt, welche Kräfte dieses Haus hat. Er hat gewußt, daß er dir nicht beikommen konnte. Nicht hier!«
    Und plötzlich erinnerte ich mich auch wieder an den sonderbaren, hallenden Ton, den ich zu hören geglaubt hatte, als ich mich auf den Drachenkrieger stürzte. Der gleiche unheimliche Klang aus dem Nirgendwo, mit dem die schlummernden Mächte dieses Hauses versucht hatten, mich vor Howards und Grays Doppelgängern zu warnen. Und dann das zerfallende steinerne Geländer...
    »Aber das ist... das ist verrückt«, widersprach ich verstört. »Das ergibt keinen Sinn.«
    Howard zog eine Grimasse. »Der einzige, der hier schon eine geraume Weile seine fünf Sinne nicht beisammen zu haben scheint, bist du, mein Junge. Was ist in dich gefahren, die Diener wegzuschicken? In drei Tagen weiß die ganze Stadt, was hier passiert ist!«
    »Niemand wird es ihnen glauben«, antwortete ich ruhig.
    »O nein, sicher nicht.« Howards Stimme troff vor Sarkasmus. »Auch die beiden Toten werden niemanden interessieren. Glaubst du wirklich, sie werden nicht darüber sprechen, nur weil du ihnen Geld gegeben hast? Im Gegenteil, Robert! Sie werden nur noch mißtrauischer werden. In spätestens drei Tagen sind die Beamten von Scotland Yard wieder hier. Mit Handschellen und einem Haftbefehl.«
    »Das wird nicht nötig sein«, antwortete ich. »Ich habe es ernst gemeint, als ich sagte, daß ich Rowlf morgen zum Yard schicken werde.«
    Howard ächzte, aber ich ließ ihn nicht zu Wort kommen, sondern sprach rasch weiter. »Es waren keine leeren Worte, Howard. Ich... ich kann nicht mehr. Es ist nur ein paar Wochen her, daß ich nach London gekommen und in dieses Haus eingezogen bin, und alles, was ich erlebt habe, waren Tod und Schrecken. Necron hatte recht – ich verbreite Unheil, wohin ich auch komme. Die Menschen sterben, wenn sie zu lange in meiner Nähe sind. Mein Gott, Howard – ich habe eine Spur aus Toten hinterlassen, begreifst du das nicht?«
    »Ich begreife nur, daß du Unsinn redest«, erwiderte Howard ruhig. »Es war nicht deine Schuld, daß Hasan Necron hierhergekommen ist. Und es war auch nicht deine Schuld, daß dieser Tornhill verrückt genug war, seine Drachenkrieger angreifen zu wollen.«
    Zumindest in diesem Punkt irrte er. Juristisch traf mich vielleicht keine Schuld daran – aber ich gab mir die Verantwortung, zumindest zu einem Teil. Aber das gehörte nicht hierher. Ich hatte Howard nichts davon erzählt, und ich würde es auch nicht tun. Das war eine Sache, die nur mich anging.
    »Und heute?« fragte ich. »Diese... diese Motten, oder was immer sie waren?«
    Howard schwieg. Auf seiner Stirn glänzte Schweiß, obwohl es kühl in der Bibliothek war. »Das hatte nichts mit dir zu tun«, sagte er leise. »Ich... dachte es im ersten Moment auch, aber es stimmt nicht.«
    »Was meinst du damit?« fragte ich. Eine unbestimmte Ahnung stieg in mir auf. Ich spürte, daß die Einzelteile des Puzzles alle da waren – aber noch ergaben sie keinen Sinn, weigerten sich, sich zu einem Bild zusammenzufügen.
    »Es sollte so aussehen«, antwortete Howard, ohne mich anzusehen. »Du solltest glauben, daß dieser Anschlag dir galt. Dieser nachgemachte Drachenkrieger diente keinem anderen Zweck, als dich zu täuschen, Robert.«
    »Sagtest du – nachgemacht?« fragte ich verwirrt.
    Howard sah mich mit

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