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Der Hexer - NR07 - Das Haus unter dem Meer

Der Hexer - NR07 - Das Haus unter dem Meer

Titel: Der Hexer - NR07 - Das Haus unter dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Strudel und wurde mit haltlos rudernden Armen und Beinen herumgewirbelt.
    Verzweifelt rang ich um Atem. Alles war so schnell gegangen, daß ich nicht einmal Zeit gefunden hatte, wirklichen Schrecken zu empfinden.
    Dafür schnürte mir der Anblick, der sich mir bot, schier die Kehle zu.
    Dicht vor uns schien die Gracht zu explodieren. Das Wasser wurde von ungeheuren Kräften beiseitegepreßt und hochgeschleudert, so daß weißer Schaum bis an die Wände der Häuser rechts und links der Gracht spritzte.
    Das Boot hatte sich schräg auf die Seite gelegt und war achtern abgesackt, so daß sein tangbewachsener Bug steil in die Luft stach. Etwas Großes, Grüngraues, Schleimiges hatte sich um das hintere Drittel des kleinen Schiffchens geschlungen.
    Ich wollte den Männern an Bord eine Warnung zuschreien, aber in diesem Augenblick traf mich eine zweite Druckwelle, preßte mich wieder unter Wasser und schleuderte mich gegen das gemauerte Grachtenufer. Der Aufprall trieb mir die Luft aus den Lungen. Ich schrie, bekam Wasser in den Mund, würgte und versuchte an die Oberfläche zu kommen, aber schon raste eine neue Druckwelle heran und preßte mich noch tiefer in das schlammige Wasser herab.
    Dann packte mich eine Hand, zerrte mich nach oben und hievte mich mit übermenschlicher Kraft an die Luft.
    Ich warf mich zurück, spuckte Wasser und Schleim aus und sog gierig die Luft ein. Wie durch einen Schleier sah ich, wie sich dicht vor uns der letzte Akt des Dramas anbahnte.
    Das Boot war schon zur Hälfte unter Wasser gezogen worden. Nicht nur einer, sondern ein ganzes Dutzend gigantischer, grüngrauer, mit riesigen Saugnäpfen und Warzen übersäter Tentakel hatte sich um den Rumpf geschlungen und zerrte es weiter in die Tiefe. Das Wasser kochte, und sein Schäumen und Brüllen verschluckte die Todesschreie der vier unglücklichen Templer, die noch an Bord des Schiffes waren.
    Die Hand, die mich am Kragen gepackt und an die Oberfläche gezerrt hatte, packte ein zweites Mal zu und stieß mich grob zum Ufer hin. Instinktiv packte ich zu, ergriff die feuchte Ufermauer und zog mich mit letzter Kraft hinauf.
    Looskamp kletterte wenige Sekunden nach mir an Land. Taumelnd sprang er hoch, zerrte mich auf die Füße und versetzte mir einen Stoß, der mich weitertorkeln ließ, weg von der Gracht und dem tobenden Ungeheuer, das sie beherrschte.
    Ich versuchte mich umzudrehen, aber Looskamp stieß mich weiter vor sich her, bis wir eine schmale Lücke zwischen zwei der halbverfallenen Häuser erreicht hatten.
    Er blieb erst stehen, als wir dreißig, vierzig Schritt von der Gracht entfernt und somit aus der Reichweite der peitschenden Tentakeln waren.
    Keuchend ließ ich mich gegen die Wand sinken, sah Looskamp aus brennenden Augen an und versuchte ein Wort herauszubekommen, brachte aber nur ein würgendes Stöhnen zustande. Meine Lungen brannten, und ich begann erst jetzt, als alles vorbei war, den lähmenden Schrecken zu spüren, den der Anblick der Bestie in mir ausgelöst hatte.
    »Mein Gott, Looskamp, was... was war das?« stöhnte ich.
    Das Gesicht des Tempelherren schien zu einer steinernen Maske zu erstarren.
    »Es hat schon begonnen, Robert«, sagte er leise. Sein Gesicht blieb weiter unbewegt, aber in seinem Blick stand plötzlich ein furchterfülltes Flackern. »Mein Gott, es... es hat schon begonnen. Es weiß, daß wir hier sind.«
    »Und... die Männer?« fragte ich leise. Von der Gracht her klangen immer noch die fürchterlichen Laute des Kampfes: das Bersten von Holz, das Geräusch kochenden, von ungeheuren Gewalten auseinandergerissenen Wassers, das dumpfe, vibrierende Grollen des Ungeheuers. »Es waren noch vier Männer auf dem Boot! Sie... sie sind verloren.«
    »Die anderen«, murmelte Looskamp plötzlich. »Mein Gott, es... es wird sie umbringen. Sie haben ja keine Ahnung!«
    »Die anderen?« fragte ich verwirrt. »Wovon sprichst du?«
    Looskamp starrte mich an. Dann drehte er sich schweigend um, streifte den durchnäßten Mantel von der Schulter, zog sein Schwert aus dem Gürtel und wandte sich wortlos um.
    »Um Gottes Willen, Ger – was hast du vor?« keuchte ich.
    »Ich muß zurück«, sagte er. »Bleib meinetwegen hier, wenn du Angst hast.«
    »Verdammt, darum geht es nicht!« sagte ich wütend. »Die Männer sind längst tot – begreifst du das nicht?«
    Statt einer Antwort ging er los, so schnell, daß ich laufen mußte, um mit ihm Schritt halten zu können.
    Das Drama war vorüber, als wir das Ufer der Gracht

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