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Der Hexer - NR08 - Im Bann des Puppenmachers

Der Hexer - NR08 - Im Bann des Puppenmachers

Titel: Der Hexer - NR08 - Im Bann des Puppenmachers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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»Es stimmt, Howard«, sagte sie. Ihre Lippen zitterten. In ihren Augen stand ein fürchterliches Flackern. »Aber ich... ich habe Angst. Ich weiß nicht, was das alles hier bedeutet. Bitte, Howard – hilf mir.«
    De Laurec lachte leise. »Du siehst, Bruder Howard, wir stehen zu unserem Wort.«
    Howard nickte. Die Bewegung kostete ihn unendliche Überwindung. »So wie... wie ich«, antwortete er stockend. »Ich bin hier, wie du verlangt hast, Sarim. Jetzt... jetzt laß sie frei!«
    De Laurec lachte erneut. »Glaubst du wirklich, es wäre so leicht, Bruder?« fragte er. »Du enttäuschst mich. Ich habe dir versprochen, sie freizulassen, sobald du deine gerechte Strafe bekommen hast. Dieses Versprechen werde ich halten. Aber mehr auch nicht.«
    »Was willst du noch, du Teufel?« brüllte Howard. »Ich bin hier! Ich bin in deiner Gewalt! Töte mich, wenn du es willst, aber laß sie gehen. Sie hat euch nichts getan!« Er ballte hilflos die Fäuste, trat einen weiteren Schritt auf den Templer zu und blieb abermals stehen. »Was willst du noch?« flüsterte er noch einmal.
    »Deinen Tod. So, wie es beschlossen wurde, Bruder«, antwortete de Laurec kalt. »Aber ich habe mich entschlossen, dir noch eine letzte Chance zu gewähren.«
    »Eine Chance?« wiederholte Howard mißtrauisch. »Was soll das, Sarim? Willst du mich leiden sehen?«
    »Vielleicht«, antwortete de Laurec amüsiert. »Aber du weißt, daß ich Tapferkeit als eine der wichtigsten männlichen Tugenden schätze. Und tapfer warst du weiß Gott – auch wenn du deine Fähigkeiten gegen uns eingesetzt hast, statt –«
    »Das ist nicht wahr!« unterbrach ihn Howard. »Ich wollte nichts als meine Ruhe haben. Ich habe niemals gegen euch gekämpft.«
    »Wer nicht für uns ist, ist gegen uns, Bruder«, sagte de Laurec. »Aber es ist müßig, wenn wir uns jetzt noch streiten. Du bist hier, das allein zählt. Und ich gebe dir eine Chance, dein Leben zu retten. Deines und das des Mädchens.«
    »Das des...« Howard brach mit einem keuchenden Laut ab, hob die Fäuste und trat drohend einen weiteren Schritt auf den Templer zu. »Was... was soll das heißen, Sarim? Du hast versprochen, sie freizulassen, wenn ich mich stelle.«
    »So, wie du einmal geschworen hast, unserer Loge bis an dein Lebensende treu zu sein«, nickte de Laurec. »Aber höre mich an, ehe du mich einen Betrüger schimpfst, Bruder. Ich stehe zu meinem Wort. Ich tue sogar noch ein übriges – ich gebe dir nicht nur die Chance, ihr Leben zu retten, sondern sogar dein eigenes.«
    Er schwieg einen Moment, und als er weitersprach, war in seinen Augen ein Glitzern, das irgend etwas in Howard erstarren ließ. »Sag, Bruder«, fragte er, »spielst du noch immer so gut Schach wie früher?«

    * * *

    »Gehen Sie mir aus dem Weg«, sagte Eisenzahn ruhig. Seine Stimme hatte sich abermals verändert; sie klang jetzt eine Spur zu hoch und zu schrill für die eines Menschen und wurde von einem leisen, wimmernden Jaulen begleitet. Sein rechtes Bein klirrte wie ein Sack voll Metallschrott, als er auf Rowlf zutrat und mit einer befehlenden Geste die Hand hob.
    Rowlf ballte die Fäuste, reckte kampflustig das Kinn vor und baute sich breitbeinig vor dem zwei Köpfe kleineren Mann auf. »Isser das?« fragte er, ohne den Blick von Eisenzahn zu wenden.
    Ich nickte. Dann fiel mir ein, daß ich hinter Rowlf stand und er die Geste kaum sehen konnte, und ich fügte ein hastiges »Ja« hinzu.
    Rowlf schnaubte. »Was wollnse vonnem Kleenen?« fauchte er Eisenzahn an. »Wennsem was antun wolln, müssense ers an mir vorbei, Männeken.«
    Eisenzahn schwieg einen Moment, und ich glaubte fast zu sehen, wie die Zahnräder – oder was immer er anstelle eines Gehirnes hatte – hinter seiner Stirn rotierten. Dann ruckte sein Kopf herum, und sein zerstörtes Gesicht wandte sich wieder mir zu. »Ist das ein Freund von Ihnen, Mister Craven?« fragte er.
    »‘n Freund?« Rowlf keuchte. »Das kannste dreimal sagen, Knirps. Un ich mag es gar nicht, wenn einer meine Freunde vom Dach schmeißt!«
    »Wenn Sie wirklich Freunde sind, Mister Craven«, fuhr Eisenzahn ungerührt fort, »dann sollten Sie ihm sagen, wie aussichtslos es ist, gegen mich kämpfen zu wollen.« Seine Stimme klang plötzlich fast bedauernd. »Warum ziehen Sie Fremde mit hinein, Mister Craven? Ihr Freund kann Sie nicht retten. Sie gefährden nur sein Leben, wenn Sie –«
    Rowlf brüllte wie ein wütender Stier, raste mit hoch erhobenen Armen auf Eisenzahn zu und schmetterte

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