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Der Hexer - NR14 - Dagon - Gott aus der Tiefe

Der Hexer - NR14 - Dagon - Gott aus der Tiefe

Titel: Der Hexer - NR14 - Dagon - Gott aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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nach den Beinen des plötzlich aufgetauchten Angreifers und spürte, wie der Dolch an meiner Wange hinaufglitt und verschwand, als der Fremde von den Füßen gerissen wurde.
    Blitzartig wälzte ich mich herum und stemmte mich auf Hände und Knie hoch.
    Gerade zurecht, um das Knie zu sehen, das nach meinem Gesicht stieß. Ich kippte ein zweites Mal zur Seite – und hatte plötzlich nichts mehr als hundert Fuß eisige Luft unter mir!
    Verzweifelt streckte ich die Arme aus, bekam die Felskante zu fassen und krallte mich mit aller Gewalt fest. Der Ruck schien mir die Arme aus den Gelenken zu reißen. Ich spürte, wie meine Beine wie ein übergroßes Pendel durch die Luft schwangen, versuchte mich auf den Anprall vorzubereiten und keuchte abermals vor Schmerz, als mir der Schlag die Knie bis in den Magen hinauftrieb.
    Über mir erscholl ein gellender Schrei. Ich warf den Kopf in den Nacken, sah den Dolch auf meine rechte Hand herunterstoßen und griff blindlings mit der anderen zu. Meine Finger krallten sich in rauhen Stoff und rissen mit aller Macht daran.
    Zum zweiten Mal ging der unheimliche Angreifer zu Boden. Das Messer verfehlte meine Hand um Haaresbreite. Ich klammerte mich mit aller Macht an sein Fußgelenk und zog mich Stück für Stück wieder auf die Felswand zurück.
    Aber ich hatte vergessen, daß der andere zwei Füße hatte. Den einen hielt ich umklammert und benutzte ihn als Kletterseil. Der andere stieß in mein Gesicht, kaum daß ich die Nase über den Felsen streckte. Ich schluckte die Verwünschung, die mir auf der Zunge lag, zusammen mit einem Stück Zahn herunter, und stemmte mich weiter in die Höhe.
    Der nächste Tritt ließ meine Lippe aufplatzen. Mit einem wütenden Knurren warf ich mich vor, begrub den Angreifer halbwegs unter mir und preßte ihn allein mit meinem Körpergewicht zu Boden. Das Messer blitzte auf. Ich duckte mich, schlug dem Burschen so wuchtig vor das Handgelenk, daß das Messer davonflog und klirrend in der Dunkelheit verschwand, rutschte blitzschnell noch einmal ein Stück nach vorne, nagelte seine Oberarme mit den Knien am Boden fest und schlug ihm mit dem Handrücken ins Gesicht.
    Ein eher ärgerliches als schmerzhaftes Keuchen antwortete mir, und eine halbe Sekunde später wand sich der Kerl mit einer beinahe unmöglich erscheinenden Bewegung unter mir weg, versetzte mir einen Stoß in die Seite und rammte mir gleich darauf das Knie zwischen die Oberschenkel.
    Es dauerte fast eine Minute, bis sich die flimmernden Kreise vor meinen Augen soweit beruhigt hatten, daß ich wenigstens wieder einigermaßen sehen konnte.
    Gut genug zumindest, um die hoch aufgerichtete Gestalt zu erkennen, die vor mir stand und den Dolch wieder mit beiden Händen umklammert hielt. Der Anblick ließ mich auch den letzten Rest von Rücksicht vergessen. Blitzartig ließ ich mich zur Seite fallen und trat mit dem rechten Fuß nach seinen Beinen, daß er das Gleichgewicht verlor und nach vorne kippte.
    Ich gab ihm keine zweite Chance, sondern packte ihn grob am Haar und riß ihn auf die Füße. Der Bursche stieß ein helles Zischen aus, trat nach meinem Schienbein und wand sich wie eine Raubkatze in meinen Händen. Ich versetzte ihm eine Maulschelle, daß er glauben mußte, Big Ben in seinem Schädel schlagen zu hören. Seine einzige Reaktion bestand darin, daß er versuchte, mir die Augen auszukratzen. Wütend packte ich ihn an den Jackenaufschlägen.
    Entweder war er kleiner, als ich gedacht hatte, oder mein Griff war in der Hast nicht sicher genug. Gleich wie; ich erwischte ihn nicht am Kragen, sondern ein Stück tiefer – und was ich unter dem groben Stoff seiner Bluse fühlte, war ganz und gar nicht die haarige Männerbrust, die ich mit dem Bild eines heimtückischen Messerstechers assoziierte!
    Vor Überraschung ließ ich meinen Gefangenen fahren, packte aber sofort wieder zu, zerrte ihn auf die Füße und zwang ihn, den Kopf so zu drehen, daß ich sein Gesicht im Mondlicht erkennen konnte.
    Die nächsten zehn Sekunden brachte ich damit zu, das Gesicht der schmalen Gestalt anzustarren, die in meinen Händen zappelte.
    »Um Gottes Willen«, murmelte ich. »Sie... Sie sind ja eine Frau!« Instinktiv lockerte ich meinen Griff wieder.
    Meine Gefangene starrte mich an, schürzte wütend die Lippen –
    und knallte mir das Knie ein zweites Mal in eine ganz besonders empfindliche Stelle.

    * * *

    Das Klirren, mit dem die Tür hinter ihm ins Schloß fiel, erinnerte Spears an das Geräusch, mit dem ein

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