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Der Hexer - NR14 - Dagon - Gott aus der Tiefe

Der Hexer - NR14 - Dagon - Gott aus der Tiefe

Titel: Der Hexer - NR14 - Dagon - Gott aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Ihr Gesicht spiegelte sich als verzerrter heller Fleck auf dem Glas. Aber ich erkannte trotzdem, daß es vollkommen ausdruckslos war. Wie Stein.
    »Wie... geht es Jennifer?« fragte ich, weniger aus wirklichem Interesse als mehr, um das quälend werdende Schweigen zu durchbrechen.
    »Sie schläft«, antwortete Several. Ihre Stimme klang flach und ausdruckslos. Aber es war etwas darin, das mich schaudern ließ.
    »Sie wird sterben, Robert«, sagte sie plötzlich.
    »Unsinn«, widersprach ich. »Sie ist krank, aber sie wird wieder gesund werden, Several. Es gibt Ärzte, die –«
    »Sie wird sterben«, unterbrach mich Several. »Ich weiß es. Und es ist gut so.«
    Ich starrte sie an. »Was... was haben Sie gesagt?«
    »Es ist gut so«, wiederholte Several. Noch immer war ihre Stimme ausdruckslos, und als sie sich herumdrehte und mich wieder ansah, war ihr Gesicht zu einer Maske erstarrt.
    »Dieses Mädchen dort oben im Zimmer ist nicht mehr meine Tochter«, fuhr sie fort. »Sie sieht so aus wie sie, und sie spricht mit ihrer Stimme, aber sie ist nicht mehr Jennifer. Ich weiß nicht, was diese Teufel mit ihr gemacht haben oder wie sie es getan haben oder warum, aber sie ist nicht mehr Jennifer.«
    Ich wollte widersprechen, aber dann senkte ich nur betreten den Blick.
    Vielleicht hatte sie recht. Ich hatte Jennifer aus Dagons Palast befreit, fünfhundert Yards unter der Wasseroberfläche. Sie hatte Wasser geatmet! Was Dagon mit ihr getan hatte, überstieg vielleicht die menschliche Vorstellungskraft – aber es konnte sein, daß sie schon viel mehr zu seiner Art gehörte als zu unserer.
    »Was werden Sie tun?« fragte Several. Ihr Blick schien geradewegs durch mich hindurch zu gehen.
    »Sie wissen, was ich tun muß«, sagte ich. »Dort oben in diesem Gut werden Menschenopfer vollzogen. Ich werde diesen Wahnsinnigen das Handwerk legen, das verspreche ich.«
    Aber das war es nicht, was sie meinte, und ich wußte es. »Sie werden die Behörden verständigen«, sagte sie. »Von dem Mord, den ich begangen habe.«
    Ich wich ihrem Blick aus, als ich antwortete. »Ich fürchte, ich muß es tun«, murmelte ich. »Aber keine Sorge – man wird Verständnis dafür haben, was Sie getan haben. Die Richter werden milde sein.«
    Das war gelogen, und wir wußten es beide. Die englische Gerichtsbarkeit verzeiht keinen Mord, ganz gleich, aus welchen Motiven er geschehen ist. Die einzige Milde, die Several vielleicht erfahren konnte, war die, den Rest ihres Lebens in einem Irrenhaus zu verbringen, statt gehenkt zu werden. Ich wußte nicht, was schlimmer war.
    Aber ich sprach nichts davon aus, sondern wechselte mein Gepäck von der rechten Schulter auf die linke, nickte ihr noch einmal zum Abschied zu und machte mich auf den Weg zur Küste, wo das Boot warten würde, das mich zur NAUTILUS zurückbrachte.
    Der Wind frischte auf, als ich die Stadt verließ, und mit einem Male war mir kalt.
    Sehr kalt.

    ENDE DES ZWEITEN TEILES
     
    Und in vierzehn
    Tagen lesen Sie:

    Es war ein Gefängnis aus blauschwarzem Stahl, ein schwimmender Sarg.
    Die NAUTILUS lag halb zerstört am Grunde des Sees, in Tiefen gefangen, in die kein Lichtstrahl mehr vordringen kann. Und die Männer in ihrem Bauch warteten auf den Tod.
    Sie würden nicht verhungern oder verdursten, nein. Auch die Atemluft, würde noch reichen; lange, nachdem der letzte von ihnen gestorben war.
    Es war der schwarze Schleim! Vor Stunden hatte er begonnen, die NAUTILUS einzuhüllen und das Metall ihrer zolldicken Umwandung zu zerfressen.
    Die verzweifelten Männer an Bord hatten nur noch eine Hoffnung – Robert Craven, den HEXER...

    Wo die Nacht regiert

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