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Der Hexer - NR14 - Dagon - Gott aus der Tiefe

Der Hexer - NR14 - Dagon - Gott aus der Tiefe

Titel: Der Hexer - NR14 - Dagon - Gott aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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sein jugendhaft glattes Gesicht nicht zu der monströsen Taucherausrüstung zu passen, die er trug. Ich hatte eine Art bärtigen Piraten mit Augenklappe oder etwas ähnlich Abenteuerliches erwartet. Aber schließlich sah ich selbst kaum besser aus. Nemo hatte darauf bestanden, daß ich eine seiner Tiefsee-Ausrüstungen anlegte, bevor ich die NAUTILUS verließ. Abgesehen davon, daß mir ihre gut zwei Zentner Gewicht zu einem unfreiwilligen Konditionstraining verhalfen, hatte ich bisher keinen tieferen Nutzen in diesem Befehl entdeckt.
    »Die Küste ist nicht so unwegsam, wie es aussieht«, sagte der Matrose noch einmal. »Es gibt sogar einen Weg nach oben. Nicht besonders komfortabel, aber man kann ihn gehen. Die Leute hier in der Gegend haben ihn früher zum Schmuggeln benutzt«, fügte er hinzu.
    Ich hörte kaum zu. Auch ich hatte meinen Helm abgeschraubt und unter den Arm geklemmt – eine Haltung, die vielleicht leger aussah, aber äußerst unbequem war. Der kalte Wind, der von See her gegen die Küste fauchte, tat gut, denn unter dem luftdicht schließenden Kupferhelm hatte eine furchtbare Hitze geherrscht. Auf meiner Stirn perlte noch immer Schweiß, und in meinen Eingeweiden schien ein ganzes Bataillon Shoggoten gegeneinander zu kämpfen. Nemo hatte mir Tabletten gegeben, die meine Seekrankheit linderten. Angeblich. Ich dachte lieber nicht daran, wie schlimm ich mich wohl ohne sie gefühlt hätte.
    Der Matrose sah mich noch einen Moment lang ernst an, dann nickte er zum Abschied, setzte seinen Helm wieder auf und schob das Boot zurück ins Meer. Lautlos und von der gleichen, geheimnisvollen Kraft angetrieben, die auch die NAUTILUS bewegte, drehte sich sein stumpfer Bug nach Osten. Unter dem Heck begannen weiße Luftblasen aufzusteigen und sich mit dem Schaum der Brandung zu vermischen, dann setzte sich das Boot in Bewegung und glitt leicht wie ein Fisch zurück ins Meer. Kurz, bevor es außer Sicht kam, hob der einsame Mann in seinem Heck noch einmal die Hand und winkte, und die Bewegung erfüllte mich mit einem sonderbaren Schaudern. Trotz der erstickenden Wärme im Inneren des Taucheranzuges fröstelte ich plötzlich.
    Mit einem Ruck wandte ich mich um, trat dicht an die Felswand heran und begann den Taucheranzug abzulegen. Es war eine umständliche und ebenso zeit- wie kraftraubende Aufgabe, denn obgleich mir Nemo jeden Handgriff, der dazu nötig war, erklärt hatte, war ich in solcherlei Dingen nicht geübt und stellte mich alles andere als geschickt an. Ich benötigte annähernd eine halbe Stunde, mich des Unterwasserpanzers zu entledigen und meine eigenen Kleider, die ich in einem wasserdichten Beutel mitgebracht hatte, wieder anzuziehen, und dann noch einmal die halbe Zeit, den sperrigen Anzug zu einem Bündel zu verschnüren und am Fuß der Felswand zu vergraben.
    Es mußte auf Mitternacht zugehen, als ich endlich fertig war und den Aufstieg in Angriff nahm. Ich fand den Weg, von dem der Matrose gesprochen hatte, beinahe auf Anhieb, aber es war nur auf den unteren dreißig, vierzig Fuß wirklich ein Weg – danach wurde er zu einer abenteuerlichen Kletterpartie, bei der ich mehr als einmal wie eine vierbeinige Spinne senkrecht an der Wand hinaufsteigen mußte, mit Händen und Füßen in winzigen Felsspalten Halt suchend und verzweifelt darum bemüht, nicht in die Tiefe zu blicken.
    Auf den letzten zehn Yards verließen mich beinahe meine Kräfte. Mir wurde übel, und für einen Moment begannen sich der Himmel und das pechschwarz daliegende Meer um mich zu drehen; ich spürte, wie ich den Halt zu verlieren begann, preßte mich mit verzweifelter Kraft an den rauhen Fels und wartete mit angehaltenem Atem, bis der Anfall vorüber war.
    Langsam kletterte ich weiter. Nach einer Ewigkeit tauchte die zerbröckelte Kante der Steilwand vor mir auf. Vorsichtig löste ich meine linke Hand von ihrem Halt, griff nach einem dürren Strauch, dessen Wurzeln tief genug im Fels verkrallt zu sein schienen, um mir Halt zu bieten, und zog mich mit einem entschlossenen Ruck vollends auf den Felsen hinauf.
    Ich hatte die Bewegung noch nicht halb zu Ende geführt, als der Busch auseinandergerissen wurde. Ein Schatten wuchs gigantisch und drohend zu mir empor, und ein verirrter Lichtstrahl spiegelte sich auf Metall. Instinktiv rollte ich zur Seite und riß die Hände vor das Gesicht. Das Messer schrammte über meine Handflächen, raste meinen Arm hinauf und züngelte nach meinem Hals. Verzweifelt bog ich den Kopf zur Seite, trat

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