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Der Hexer - NR21 - Krieg der Götter

Der Hexer - NR21 - Krieg der Götter

Titel: Der Hexer - NR21 - Krieg der Götter
Autoren: Verschiedene
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Schrecken und versuchte stehenzubleiben, erreichte dadurch aber nur, daß ich auf den Magier zustolperte, statt auf ihn zuzugehen. Zwei Schritte vor ihm fiel ich auf den Boden, fing den Sturz im letzten Moment mit den Händen auf und kippte hilflos zur Seite, als Barlaams geistiger Einfluß plötzlich erlosch.
    Barlaam lachte häßlich. »Warum wehrst du dich?« fragte er. »Du machst es dir nur unnötig schwer. Du kannst mir nicht entkommen.«
    Ich wollte antworten, aber ich konnte es nicht. Eine unsichtbare Fessel lag mit einem Male um meine Brust, ein Band aus Stahl, das sich unbarmherzig zusammenzog, mir den Atem aus den Lungen preßte und mein Herz zusammendrückte. Barlaam lachte leise.
    »Keine Sorge, Craven«, sagte er. »Ich werde dich nicht töten. Der Schmerz, den du spürst, ist nur ein Bruchteil dessen, was ich gefühlt habe, als mein Körper zerstört wurde.«
    Er hob die Hand, und der Druck erlosch. Mit einem röchelnden Laut fiel ich nach vorne, atmete tief und krampfhaft ein und aus und versuchte mich auf den Rücken zu drehen, um zu ihm aufsehen zu können. »Was... was hast du vor?« stöhnte ich.
    »Weißt du das wirklich nicht, du Narr?« fragte Barlaam leise. »Dann will ich es dir erklären. Mein Körper wurde zerstört, durch deine Schuld. Er lebt, aber er ist nicht mehr als eine leere Hülle, zerbrochen und kaum mehr fähig, sich zu bewegen. Aber ich brauche einen Körper. Einen jungen, kräftigen Leib, um die Aufgaben zu erfüllen, die mir gestellt wurden.«
    Und endlich begriff ich.
    Barlaams Lächeln wurde eine Spur breiter, als er den Schrecken auf meinem Gesicht sah. »Ich sehe, endlich hast du begriffen«, sagte er. »Du wirst mir geben, was du mir genommen hast, Craven. Einen Körper.
    Deinen Körper, Robert Craven.«

    * * *

    Die Oberfläche des Meeres war wie ein silberner Spiegel, hoch, unendlich hoch über ihm. Dinge bewegten sich darauf, schnitten zitternde Bahnen und Spuren aus sprudelnder Bewegung hinein, und manchmal leuchtete ein gelbes Licht auf, irgendwo auf der anderen Seite des zitternden Himmels.
    Dann sanken Dinge in sein schweigendes Reich hinab, zerstörte Dinge, mit denen er nichts anzufangen wußte, aber auch blutige, warme Dinge, die er fressen konnte, die seinen Hunger aber nicht stillten, sondern seine Gier eher noch schürten.
    Irgend etwas war geschehen.
    Er wußte nicht was. Er wußte auch nicht, wann.
    Seine Erinnerung war gestört Er war...
    DAGON
    Das Wort entstand deutlich in seinem Geist. Im ersten Moment wußte er ihm keine Bedeutung abzugewinnen, dann erinnerte er sich, daß es ein Name war.
    Sein Name.
    Aber nicht nur sein Name.
    Auch der Name eines anderen. Jemandes, der er gewesen war, für lange, unendlich lange Zeit.
    Der Gedanke verwirrte ihn, denn wie konnte er gleichzeitig er und ein anderer sein?
    DAGON
    Der Magier von Maronar. Fischgott der Bewohner von Mu, Schrecken des Atlantiks, Diener der THUL SADUUN.
    Langsam entstanden all diese Begriffe hinter seiner Stirn, füllten sein allmählich erwachendes Bewußtsein und formten sich zu einem Bild.
    Er erinnerte sich.
    DAGON
    Sein Name. Der Name, der ihm gegeben worden war, vor so unendlich langer Zeit, unter dem roten Licht der Caelano, der Sonne seiner Heimat, durch Äonen der Zeit und Abgründe des Raumes von ihm getrennt. Ja, das war er gewesen. Dagon. Sein Name. ER.
    Das Zittern und Wogen über ihm ging weiter, und plötzlich erscholl ein dumpfes Grollen. Der gesamte Meereshimmel schien zu zerbrechen wie ein Spiegel, von einem Hammerschlag getroffen, und dunkle Trümmer und lebendes Fleisch sanken zu ihm herab. Träge streckte er seine oktopoiden Arme aus, griff nach dem Lebenden und verschlang es. Sein Hunger war noch immer nicht gestillt.
    Die Bilder hinter seiner Stirn wurden klarer. Es war wie ein Buch, dessen Anfang er endlich gefunden hatte.
    Dagon. Über Zeiträume hinweg, die selbst für das Altern einer Sonne eine Rolle gespielt hätten, war er Dagon gewesen, der MÄCHTIGE, Beherrscher ganzer Welten und Gott. Trotzdem nur ein Diener. Diener und treuer Gefolgsmann eines, der noch gewaltiger und älter war als er, Diener von –
    Es war wie ein Hieb. Mit einer Wucht, die die Grenzen körperlichen Schmerzes erreichte, erinnerte er sich, daß es verboten war, SEINEN Namen auszusprechen, selbst in Gedanken. Er war der Diener dessen gewesen, dessen Namen man nicht aussprechen durfte, das mußte genügen. Dann waren sie hierhergekommen, auf diesen winzigen, unbedeutenden Planeten am Rande
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