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Der Hexer - NR21 - Krieg der Götter

Der Hexer - NR21 - Krieg der Götter

Titel: Der Hexer - NR21 - Krieg der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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der Milchstraße, und aus ihm, DAGON, dem GROSSEN ALTEN, war Dagon geworden, der Magier von Maronar, auf SEIN Geheiß hin.
    Er wußte nicht mehr, warum, aber für Äonen war er er gewesen, Dagon, der Rebell, Magier, Flüchtling durch die Jahrmillionen und letztendlich Wegbereiter der THUL SADUUN.
    Und ihr Richter.
    Eine dumpfe Wut ergriff ihn, als er an den Namen der abtrünnigen Dienerrasse dachte. Ja, er war hier, sie zu vernichten. Zu diesem Zweck war er gekommen, zu diesem Zweck hatte er sich in Dagon, den verwundbaren Menschen, verwandelt, hatte sich selbst vergessen, und zu diesem Zweck war er letztlich wieder er selbst geworden.
    Er wußte noch nicht, wie. Noch war nur ein Bruchteil seines Geistes erwacht, ein Fünkchen seiner ehemaligen Macht, denn auch für einen Gott waren die Fesseln der Zeit nicht so leicht abzustreifen, die er Millionen Jahre lang getragen hatte. Aber er spürte zumindest, daß das, was über ihm vorging, das Zittern und Lärmen, das Toben und Pflügen, der – Kampf (?) – irgendwie damit zu tun hatte.
    Mit einer behäbigen Bewegung zog der Koloß die Krallen aus dem Schlamm des Meeresgrundes, richtete den Blick seiner gewaltigen gelben Augen auf den zerborstenen Meeresspiegel über ihm und begann emporzusteigen...

    * * *

    Die Kammer war klein, hatte die Form eines Würfels und mußte tief unter der Erde liegen. Ich glaubte das Gewicht der zahllosen Tonnen Fels und Lava, die auf ihrer gesprungenen Decke lasteten, beinahe körperlich fühlen zu können.
    Vor einer halben Stunde – so schätzte ich – war ich hierher gebracht worden; durch eine Tür, die so spurlos mit dem Fels verschmolzen war, daß ich nicht einmal einen Spalt davon wiederfand, und seither war die Hitze unentwegt geblieben. Der Raum mußte sich unter dem Vulkan befinden, in der Nähe seines feurigen Herzens. Dann und wann bebten die Wände, und einmal hatte sich die gesamte Kammer für einen winzigen schrecklichen Moment verschoben, daß ich dachte, die Decke würde herunterstürzen und mich unter sich begraben.
    Ich erinnerte mich kaum, wie ich hierhergekommen war. Barlaam – besser gesagt, der junge Magier, dessen Körper er sich bediente – hatte mich niedergeschlagen, und das nächste, worauf ich mich halbwegs besann, war das Gefühl des Fliegens gewesen; kein Fliegen, wie es die kristallenen Scheiben ermöglichten, sondern ein körperloses Gleiten und Schweben, als würde ich von unsichtbaren Händen gehalten. Irgendwann danach war ich in diese Kammer gebracht worden, und erst später, nachdem mich meine beiden Bewacher allein gelassen hatten, waren meine Erinnerungen nach und nach zurückgekehrt.
    Mein erster Impuls war gewesen, einen Ausweg aus dieser finsteren Kammer zu finden. Aber natürlich gab es keinen. Und seitdem wartete ich; worauf, wußte ich selbst nicht genau zu sagen. Wahrscheinlich auf den Tod.
    Oder Schlimmeres.
    Ich wußte kaum mehr, wieviel Zeit vergangen war, als sich mein Gefängnis endlich öffnete und ich abgeholt wurde; von dem gleichen Mann, der mich hierhergebracht hatte. Sein Blick war jetzt klar und seine Stimme wieder so, wie sie sein sollte – die Stimme eines jungen Mannes, nicht die eines Greises. Barlaam hatte seinen geistigen Einfluß gelockert. Ich wußte allerdings nicht, ob ich mich sehr darüber freuen sollte.
    Mit wenigen, knappen Worten befahl mir der Magier, ihm zu folgen, und unterstrich seinen Befehl mit einem wilden Herumfuchteln seines Silberstabes – eine Geste, die mir höchst lächerlich vorkam, denn hätte er die Waffe hier unten abgefeuert, wären wir beide in Sekunden gegrillt worden.
    Obwohl ich es kaum noch für möglich gehalten hatte, stieg die Hitze noch weiter an. Mein Bewacher führte mich durch ein Labyrinth finsterer, größtenteils runder, mit glatten, wie mit einer Schicht schwarzen Glases überzogenen Stollen, die meisten davon so niedrig, daß wir nur stark gebückt gehen konnten. Ich kannte diese Art von Gängen nur zu gut: es waren die Stollen, die die schrecklichen Ssaddit, die im Feuer lebenden Lavawürmer Dagons, in den Fels brannten.
    Mein Verdacht schien sich zu bestätigen. Wir mußten uns wirklich im Krakatau befinden, unmittelbar im Herzen des flammenspeienden Berges, so unglaublich die Vorstellung schien. Ich hatte mit eigenen Augen gesehen, wie das obere Drittel des gigantischen Berges weggesprengt worden war, in einer Explosion, die die Vorstellungskraft eines normalen Menschen wahrscheinlich überfordert hätte – aber hier

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