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Der Hexer - NR22 - Die Hand des Dämons

Der Hexer - NR22 - Die Hand des Dämons

Titel: Der Hexer - NR22 - Die Hand des Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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die verrückte Vision eines planmäßig vorgehenden Lebewesens, das sich nun ganz auf mich konzentrierte, nachdem seine beiden anderen Opfer ihm entkommen waren. Es dauerte mehrere Minuten, bis ich die hilfreich entgegengestreckte Hand des Kutschers ergreifen konnte.
    Im gleichen Moment brach der Boden unter seinen Füßen ein. Mit einem erstickten Aufschrei ließ er meine Hand los und sprang ein Stück zurück, bis er wieder stehen konnte. Carringham folgte ihm, ohne auch nur den Versuch zu unternehmen, mir zu helfen. Er wich zurück, weiter noch als der Kutscher, um ganz auf Nummer Sicher zu gehen.
    Mein wild auflodernder Zorn auf den erbärmlichen Feigling verlieh mir kurzfristig noch einmal übermächtige Kräfte. Ungestüm warf ich mich vorwärts und verdrängte die zähen Erdmassen, bis ich erneut nach der Hand des Kutschers greifen konnte. Mein Atem ging abgehackt und keuchend, die Anstrengung ließ feurige Nebel vor meinen Augen entstehen und meine Muskeln schmerzten bei jeder Bewegung, als würde jemand mit glühenden Nadeln hineinstechen.
    Als ich die Fingerspitzen des Kutschers berührte, geschah das gleiche wie beim ersten Versuch. In Windeseile weichte der Boden unter ihm auf, und er sank erneut bis zu den Knien ein!
    Das war kein Naturphänomen, dachte ich entsetzt. Es war eine Falle, speziell für mich aufgebaut.
    Nicht der Regen hatte den Boden so nachgiebig werden lassen, sondern Magie hob die Naturgesetze auf. Jemand oder Etwas hatte das Schlammloch auf diese Art geschaffen, damit ich darin versinken sollte. Ich hatte bereits genügend Hinweise darauf bekommen, aber mein Gehirn war für diese Erkenntnis bisher wie blockiert gewesen.
    Carringham und der Kutscher waren nur mit in die Falle geraten, weil sie sich in meiner Begleitung befunden hatten. Wer auch immer es auf mich abgesehen hatte, er war an ihnen nicht interessiert. Lediglich der Versuch, mir zu helfen, zog sie wieder in das Geschehen hinein.
    Ich blieb stehen. Es hatte keinen Zweck, weiterzuwaten. Wo immer ich den Boden berührte, verlor er seine Festigkeit und wurde zu saugendem Morast. Allmählich fiel mir das Atmen schwer. Der Schlamm hüllte mich bis zur Brust ein. Mit physischer Kraft kam ich nicht weiter, im Gegenteil – ich beschleunigte mein Einsinken dadurch lediglich. Hier konnte nur etwas ganz anderes helfen, etwas, das ich jedoch nicht bei mir trug, sondern das ich in meiner Reisetasche verborgen hielt.
    »Kommen Sie, schnell«, rief mir der Kutscher zu. »Irgendwo muß der Boden wieder so fest werden, um uns beide zu tragen.«
    Ich schüttelte den Kopf. Er hatte nicht verstanden, was hier vorging, führte sein zweimaliges Einbrechen auf das zusätzliche Gewicht zurück. Dabei hatte er bislang noch gar keinen Versuch unternehmen können, mich herauszuziehen. Er hatte mich lediglich berührt, und ich zweifelte nicht daran, daß der Auflösungsprozeß sich so lange fortsetzen würde, bis ich vollends versunken war, egal, wie oft er nach mir griff. Wenn genügend Zeit bliebe, hätten wir das halbe Tal in Morast verwandeln können.
    »Öffnen Sie meine Tasche, schnell!« brüllte ich.
    »Aber Sie werden sterben, wenn Sie nicht schnellstens aus dem Schlamm herauskommen«, rief der Kutscher zurück. Er mußte wohl glauben, daß mir die Todesangst die Sinne verwirrte, denn er ignorierte meine Worte und machte wieder Anstalten, mir zu Hilfe zu eilen.
    »Reden Sie nicht, sondern tun Sie, was ich Ihnen sage«, schnappte ich. Einen Moment lang starrte er mich noch an, als zweifele er an meinem Verstand, aber dann schien ihm irgend etwas in meinem Blick zu sagen, daß ich es verdammt ernst meinte, denn er fuhr herum und beeilte sich, meinem Wunsch nachzukommen.
    »Sehen Sie das Kästchen? Öffnen Sie es und nehmen Sie einen der Steine heraus.« Verwundert tat der Kutscher, was ich ihm geheißen hatte. »Jetzt reichen Sie mir vorsichtig den Stein.«
    Als ich das Kleinod in der Hand hielt, begann ich wieder zu hoffen. Es handelte sich um einen fünfstrahligen Stern aus porös anmutendem grauen Gestein, der auf seiner Oberseite ein grobes Muster trug. Einen unregelmäßigen Rhombus mit einer Flamme in der Mitte. Niemand, der nicht das entsprechende Wissen besaß, hätte in dem Stein mehr als ein nicht einmal besonders schönes Schmuckstück gesehen. Andächtig starrte ich das Kleinod einige Sekunden lang an. Es war nicht das erste Mal, daß ich einen der Shoggotensterne einsetzen mußte, aber ich vermied es, wenn ich einen auch nur geringen

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