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Der Hexer - NR22 - Die Hand des Dämons

Der Hexer - NR22 - Die Hand des Dämons

Titel: Der Hexer - NR22 - Die Hand des Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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härteren Stoß zu versetzen. Sein Gesicht zeigte dabei nicht die geringste Gefühlsregung. Es blieb leblos und wie aus Wachs geformt. Jeff taumelte nach vorn und wäre gestürzt, wenn ich ihn nicht mit meinem Körper aufgefangen hätte.
    »Laß endlich den Unsinn und komm mit!« zischte ich ihm zu. Diesmal widersprach er nicht. Aber weniger durch meine Worte als vielmehr durch den Schrecken, als er meine verwandelte Hand erblickte.
    »Was ist... was ist geschehen?« fragte er entsetzt.
    »Die Berührung durch den Shoggoten«, antwortete ich hastig, bevor auch er noch anfing, mich für einen Dämon zu halten. Er sah mich sekundenlang fassungslos an, dann nickte er. Wenigstens er glaubte mir.
    Vor uns ragte der Feuerturm auf. Wie ein toter, überdimensionaler Arm reckte er sich dem schwarzen Himmel entgegen. Die Wolkendecke war an einigen Stellen aufgerissen, und kaltes Mondlicht schien auf uns herab.
    Die Männer bildeten eine Gasse, durch die wir gingen. Sie wandten uns zwar ihre Gesichter zu, sahen uns aber nicht an. Ihr Blick war stumpf, auf eine unverständliche Art nach innen gekehrt, trotzdem hatte ich das Gefühl, daß sie jede unserer Bewegungen genau beobachteten. Jemand anderes bediente sich ihrer Augen, um zu kontrollieren, ob alles nach seinem Willen geschah.
    Am Fuß der Treppe blieb ich stehen. Jeff verharrte neben mir. Ein Mann bedeutete uns mit einer Armbewegung, die Treppe hochzusteigen.
    »Sie werden uns vom Turm werfen«, orakelte Jeff düster. »Und wir gehen auch noch freiwillig zu unserer eigenen Hinrichtung. Wir müssen beide verrückt sein. Sie wegen Ihrer verdammten Ruhe, und ich, weil ich so dämlich bin, auf Sie zu hören, Mr. Craven.« Wie er meinen Namen betonte, klang es fast nach einer Beleidigung.
    Ich schluckte meinen Groll hinunter. »Warum haben sie uns nicht einfach erschlagen oder erhängt?« konterte ich und bemühte mich, soviel wie möglich dieser »verdammten Ruhe« in meine Stimme zu legen. Es gelang mir selbst nicht, wirklich an meine Argumente zu glauben. Schließlich hatten wir es hier nicht mit logisch denkenden Menschen zu tun, sondern mit Besessenen. Ihr Plan, uns auf dem Turm zu töten, mochte Teil eines dämonischen Ritus sein.
    Langsam stieg ich in die Höhe. Als ich nach einigen Stufen den Kopf wandte, sah ich, daß die Männer uns nicht folgten. Jeff erkannte seine Chance.
    »Ich kann schneller laufen als die«, flüsterte er mir zu.
    Gleichzeitig ging er schneller, trat auf den ersten Absatz. Noch bevor ich den Jungen zurückhalten konnte, sprang er über das niedrige Holzgeländer.
    Wir befanden uns nicht viel höher als drei Yards über dem Waldboden. Bei dieser Höhe bedeutete ein Sprung keine große Gefahr, zumal das Erdreich weich und nachgiebig war. Jeff hätte sich abfangen und loslaufen können, noch ehe die Besessenen reagiert hätten.
    Hätte – wenn er überhaupt über das Geländer gekommen wäre.
    Aus dem Nichts heraus tauchten flammende Elmslichter auf und umtanzten seinen Körper, hüllten ihn ein und stoppten seinen Sprung. Einige Sekundenbruchteile lang glaubte ich, sie würden ihn verzehren, doch die Flammen spien ihn wieder aus. Eine unsichtbare Faust traf Jeff und schleuderte ihn auf den Treppenabsatz zurück...

    * * *

    Besorgt beugte ich mich über den Jungen. Ich hatte die Gefahr im letzten Moment gespürt. Eine magische Energie ballte sich um den Turm zusammen, die jeden Fluchtversuch scheitern lassen würde. Jeff wälzte sich auf dem Boden und preßte die Arme um seinen Körper; dabei stieß er abgehackte, schmerzerfüllte Schreie aus.
    Ich packte ihn an den Schultern und preßte sie mit aller Kraft auf die Holzbohlen, um ihn zu beruhigen. Er schlug wild um sich und versuchte, sich aus meinem Griff zu winden. Ich mußte einige derbe Schläge gegen meine Arme hinnehmen, hielt ihn aber eisern fest. Ein paarmal rief ich seinen Namen, aber er hörte mich nicht. Sein Blick ging durch mich hindurch, als wäre ich nicht existent. Ich sah keine andere Möglichkeit mehr, als ihm ein paarmal mit der flachen Hand ins Gesicht zu schlagen. Sein flackernder Blick klärte sich. Das Zucken seiner Glieder ließ nach und verschwand dann ganz. Ich atmete erleichtert auf und ließ ihn los. Stöhnend richtete der Junge sich auf und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht.
    »Was... war das?« flüsterte er stockend und kaum hörbar. Er stand schwankend und unsicher, mußte sich gegen einen Pfeiler stützen, um nicht erneut zu stürzen, aber er schien nicht

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