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Der Hexer - NR22 - Die Hand des Dämons

Der Hexer - NR22 - Die Hand des Dämons

Titel: Der Hexer - NR22 - Die Hand des Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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zusammen.«
    Meine harten Worte verfehlten ihre Wirkung nicht. Jeff Conroy verstummte und sah mich fast hilflos an. Die Wut in seinen Augen war erloschen. Er würde wieder zur Besinnung kommen.
    Wortlos drehte ich mich um und stieg, von nagenden Zweifeln geplagt, die Stufen höher.
    Das verräterische Krachen klang wie ein Donnerschlag in meinen Ohren, kaum daß ich den ersten Schritt getan hatte. Plötzlich spürte ich keinen Boden mehr unter den Füßen! Wie ein Stein stürzte ich in die Tiefe.

    * * *

    Etwas schloß sich um meine gesunde Hand. Ein wahnsinniger Schmerz zuckte durch meinen rechten Arm, als mein Sturz abrupt gestoppt wurde. Meine Beine baumelten über dem Abgrund.
    Als ich den Kopf hob, blickte ich in Jeffs Gesicht, von Anstrengung verzerrt. Er hatte meinen Arm im letzten Moment gepackt. Mit der freien Hand umklammerte er einen Pfeiler, um nicht selber in die Tiefe gerissen zu werden. Sein Körper war wie eine Stahlfeder gespannt; lange würde er mich nicht halten können. Er leistete schier Übermenschliches.
    Mit der Rechten tastete ich so lange umher, bis ich eine unversehrte Stufe zu packen bekam und mein Gewicht verteilen konnte. Jeder der langen Fingernägel hätte abbrechen müssen, aber statt dessen gruben sie sich wie Nägel in das Holz und hielten mich. Zum ersten Mal war ich fast dankbar für diese unheimliche Mutation.
    Jeff besaß nicht mehr genug Kraft, um mich hochzuziehen, wie ich an seinem schwächer werdenden Griff spürte. Ich packte fester zu, konnte aber nicht mehr verhindern, daß seine Faust sich öffnete. Ich glitt an seinen schweißfeuchten Fingern ab. Für einige endlos lange Sekunden lastete mein ganzes Körpergewicht nur an meiner Klauenhand. Dann endlich bekam ich die Stufe mit der freien Hand zu packen.
    Ein winziges Stück konnte ich mich in die Höhe ziehen – als sich plötzlich glühende Klingen in meine Muskeln bohrten!
    Der unvorstellbare Schmerz trieb mir die Tränen in die Augen. Meine Arme schienen in flüssigen Stahl getaucht zu sein. Ich war wie gelähmt; jeder Muskel in meinem Körper hatte sich verkrampft. Ich konnte nicht einmal mehr atmen. Blutiger Nebel wallte vor meinen Augen.
    Irgendwann, nach Sekunden oder Minuten, die mir wie Ewigkeiten erschienen, flachte der Schmerz ein wenig ab, und ich konnte mich wieder bewegen. Keuchend sog ich die kalte Luft ein. Jeffs Gesicht schälte sich aus dem Nebel. Er schrie irgend etwas, das ich nicht verstand. Seine Hände krallten sich in den Stoff meiner Jacke.
    Noch einmal raffte ich alle mir verbliebene Kraft zusammen. Etwas zerriß tief in mir, und eine Woge glühender Lava schien über mir zusammenzuschlagen – aber ich konnte mich hochreißen und meinen Oberkörper auf der Stufe abstützen!
    Jeff zerrte mich weiter, bis ich dem gähnenden Abgrund endgültig entronnen war. Mein Herz raste. Keuchend blieb ich auf der Stufe liegen und spürte, wie von irgendwoher neue Kraft in meinen Körper strömte.
    Ich wälzte mich herum, bis mein Blick noch einmal in den Abgrund fiel. Ich erschauderte noch im Nachhinein, als mir wirklich bewußt wurde, wie nahe ich dem Tod gewesen war. Ohne die blitzschnelle Reaktion des Jungen hätte ich nicht mehr den Hauch einer Chance gehabt.
    Ich richtete mich ein Stück auf und strich mir die Haare aus der Stirn. Als ich die Hand zurückzog, hatten die Finger sich leicht bräunlich verfärbt. Es war das Färbemittel, mit dem ich die weißgezackte Strähne in meinen Haaren hatte verbergen wollen. Schweiß und Regen hatten das Mittel aufgeweicht. Ich wußte nicht, inwieweit meine Tarnung noch vorhanden war, aber das spielte im Augenblick ohnehin keine Rolle. Wer immer uns in diese Falle gelockt hatte, wußte ohnehin, wer ich war, und Jeff schwieg sich sowohl über den Vorfall wie auch über die Farbveränderung meiner Haare aus. Ein simples Dankeschön wäre mir wie Hohn vorgekommen, so schwieg ich ebenfalls.
    »Wir müssen weiter«, sagte Jeff schließlich, als sich mein Atem nach einigen Minuten halbwegs normalisiert hatte. Er deutete auf die Flammen, die sich unerbittlich näherten. Ich nickte mühsam und versuchte, mich hochzustemmen. Es gelang erst beim zweiten Versuch. Meine Arme waren beinahe gefühllos und schienen auf die doppelte Länge angewachsen zu sein, und mein Herz trommelte noch immer wie rasend gegen meine Rippen.
    Aber Jeff hatte recht. Wir durften nicht länger rasten, auch wenn mein Körper mit jeder Faser nach einer Verschnaufpause schrie. Es grenzte ohnehin an ein

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