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Der Hexer - NR22 - Die Hand des Dämons

Der Hexer - NR22 - Die Hand des Dämons

Titel: Der Hexer - NR22 - Die Hand des Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Wunder, daß ich mich so schnell wieder erholt hatte. Ich erinnerte mich an die glühende Woge, die über meinem Geist zusammengeschlagen war. Es war nicht allein meine körperliche Kondition gewesen, die mir die entscheidende Kraft verliehen hatte, sondern eine Kraft ganz anderer Art, die tief aus meinem Inneren hervorgekrochen war, und die mich auch jetzt noch durchströmte. Eine finstere Macht, die ich zwar anwenden konnte, die mir aber immer noch unheimlich war.
    Wir überwanden das schadhafte Treppenstück, indem wir dicht am Geländer vorbeibalancierten. Ich vermied es, noch einmal in die Tiefe zu sehen, sondern konzentrierte mich auf den Weg. Hätte ich nicht für wenige Sekunden meine Vorsicht vergessen, wäre es gar nicht erst zu dem Sturz gekommen.
    Fünf weitere Treppenabsatze lagen noch vor uns. Ich prüfte jede Stufe noch gewissenhafter als zuvor, bevor ich sie mit meinem ganzen Gewicht belastete.
    Irgendwie erreichten wir die Plattform. Auch sie war verwüstet. Die einzige Tür zur Beobachtungskabine war aus den Angeln gerissen worden. Die Scheiben der großen Fenster waren geborsten. Nur einige scharfkantige Splitter hingen noch in den Bleifassungen.
    Zögernd betraten wir die sechseckige Kabine. Ich wandte mich in die Richtung, in der die Fabriken liegen mußten, konnte die Anlagen aber nicht sehen. Ein Hügel versperrte mir die Sicht auf die Gebäude. Die Plattform befand sich nur noch dicht über der Baumgrenze, die sie vorher weit überragt haben mußte. Der Turm war bereits ein beträchtliches Stück eingesunken.
    »Sehen Sie dort«, rief Jeff Conroy und deutete durch ein Fenster in die gleiche Richtung. Ich erkannte sofort, was er mir zeigen wollte. Es handelte sich um ein Gehöft, das etwa eine Meile entfernt lag. Ich konnte es nur schemenhaft im Mondschein wahrnehmen, aber der Hauch von Unheil und Verderbnis, der über den Gebäuden lag und den ich selbst auf diese Entfernung noch spürte, verriet mir, um was es sich handelte.
    »Das Anwesen des Grauen Bredshaw«, sprach der Junge meine Gedanken aus. »Ich habe es noch nie richtig sehen können. Einmal habe ich mich auf den Turm geschlichen, aber es war so nebelig, daß ich nichts erkennen konnte.«
    Es gab einen Ruck, und der Turm sackte um mehr als einen Yard in die Tiefe. Fast schien es, als wollte jemand verhindern, daß wir das Gehöft länger betrachten konnten, obwohl es auch jetzt von einem Schleier milchigen Nebels eingehüllt war.
    Es verschwand hinter den Baumkronen. Enttäuscht wandte ich den Blick ab und sah zur Tür.
    Die Flammen mußten noch schneller als bisher vorgedrungen sein. Sie umtanzten bereits den Türrahmen, fraßen sich über die hölzerne Schwelle und würden uns in weniger als einer Minute erreicht haben. Ich sah mich bereits als einen Haufen rauchender Schlacke durch den verbrannten Fußboden brechen.
    »Sie kommen nicht näher«, stieß ich im nächsten Moment verblüfft hervor. Auf der Schwelle wuchsen die Flammen in die Höhe, bildeten eine gleißende Feuerwand, aber sie drangen nicht auf die Plattform vor. Es fiel mir nicht schwer, eine Erklärung für dieses Phänomen zu finden. Eine Erklärung die auch allem anderen einen Sinn gab.
    »Man hat uns in das sicherste Gefängnis der Welt eingeschlossen«, erklärte ich und trat dicht an die Flammen heran. Es kribbelte, als ich die Hand ausstreckte und meine Finger die wirbelnde Barriere berührten. Sie stießen auf einen harten Widerstand. Ich trat an eines der Fenster und wiederholte dort das Experiment. Sobald meine Hand über die Fensterfassung hinausragte, zuckten auch dort Flämmchen auf, die meine Finger umspielten und am Weiterdringen hinderten.
    »Es gibt kein absolut sicheres Gefängnis«, sagte Jeff, und der alte Trotz war wieder in seinem Gesicht zu lesen.
    »Dann versuch’ hinauszukommen«, bot ich ihm zynisch an. »Vielleicht hilft es ja, wenn ich mal mit den Fingern schnippe.« Ich bereute meine Worte im gleichen Moment, in dem ich sie aussprach. Jeff Conroy hatte es nicht verdient, daß ich ihn so herablassend behandelte. Wenn er nichts von den Kräften verstand, die uns in ihre Gewalt gebracht hatten, so war es am allerwenigsten seine Schuld.
    Man hätte uns töten können, ein halbes Dutzend Mal, aber Etwas hatte diesen Weg gewählt, um uns zu sich in die Tiefe zu reißen. Dabei ging es wohl hauptsächlich um mich, dachte ich bitter. Jeff befand sich nur bei mir, weil er alles mitangesehen hatte.
    Und plötzlich hatte ich wieder die Vision einer

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