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Der Hexer - NR22 - Die Hand des Dämons

Der Hexer - NR22 - Die Hand des Dämons

Titel: Der Hexer - NR22 - Die Hand des Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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den er zuvor schon entsetzt von sich gewiesen hatte.
    Diesmal gönnte er sich einige Minuten der Erholung. Er war nicht in der Lage, ohne eine Rast den gleichen Weg noch einmal zu bewältigen. Diesmal nicht mit der Aussicht, einen Ausweg zu finden, sondern sich der Kreatur zu nähern, und an ihr vorbei einen neuen Stollen zu erproben. Eine düstere Vision überfiel ihn. Was, wenn er einfach aufgab, hier liegenblieb und auf den Tod wartete?
    Jeff Conroy verdrängte den finsteren Gedanken mit aller Macht und stemmte sich wieder hoch. Blut sickerte aus der Platzwunde an seiner Stirn, rann ihm in die Augen und ließ ihn die Umgebung durch einen wallenden, roten Schleier erkennen. Er wischte das Blut weg und machte sich auf den Rückweg. Immerhin bestand die Hoffnung, daß Craven das Monstrum vernichtet hatte. Dieser geringe Hoffnungsschimmer trieb ihn weiter.
    Bis er im Fackelschein die ersten tastenden Nebelfinger entdeckte, die sich ihm näherten und verrieten, was sich hinter ihnen befand und sich lautlos auf ihn zuwälzte…

    * * *

    Die Empfindungen, die über mich hereinbrachen, waren gänzlich anderer Natur als alles, was ich jemals kennengelernt hatte. Ich spürte, wie ich mit dem Schlamm in Berührung kam, wie er unter mir nachgab und mich einschloß, meinen Körper einsog und ihn in seiner bisherigen Struktur auflöste. Ich nahm nicht einmal bewußt wahr, wie es geschah. Mit einem Male hatte ich keine Kontrolle mehr über seine Funktionen, war von ihm isoliert, ohne zu wissen, ob er überhaupt noch existierte.
    Auch mein Geist wurde von der Umwandlung nicht verschont. Ich existierte als reine geistige Kraft weiter, ein nacktes Bewußtsein, das sich in einer Welt befand, die einem Menschen für immer verschlossen war.
    Aber ich war kein Mensch mehr. Und ich war nicht allein!
    Ich mußte die entsetzliche Erfahrung machen, mich nicht als einziges Gehirn in dem Körper zu befinden. Ein Raunen und Wispern war um mich herum, und es dauerte eine Weile, bis ich einzelne Worte daraus entnehmen konnte. Es waren keine Stimmen, die ich hörte. Vielmehr klangen die Worte unmittelbar in meinem Geist auf, der nun ein Bestandteil dieses monströsen Körpers war. Und die Gedanken beschrieben ineinander verschlungene Linien innerhalb des Ganzen und bildeten Knotenpunkte dort, wo sich die verschiedenen Bewußtseine eingenistet hatten.
    Unsicher schickte auch ich erste, tastende Gedanken aus, erprobte die Wege, die sie inmitten dieses ungeheuerlichen Gehirns nahmen. Die Welle der Bosheit, die mir entgegenschlug, hätte ich als Mensch nicht zu ertragen vermocht. Doch ich gehörte zu dieser Kreatur, war eines von den vielen Teilen, die in ihrer Gesamtheit ES bildeten. Ich besaß eine gemeinsame Erinnerung mit all den anderen Bewußtseinsinhalten, in der alle Erfahrungen vereint waren, die sie während ihres eigenständigen Lebens gesammelt hatten. Bevor dieser Diener der GROSSEN ALTEN sie in sich aufgesogen hatte.
    ES war es gewesen, das die Arbeiter in den Fabriken in seinem unersättlichen Hunger verschlungen hatte, und ich war jeder einzelne von ihnen. Ich war Vernon Brewster. Ich war der Graue Bredshaw. Ich war ES. Ich wußte um das Schicksal jedes einzelnen, spürte ihren Wahnsinn, ihre Qual und Verzweiflung; ich nahm ihre stummen Schreie wahr und wurde von ihnen selbst bis an den Abgrund des Wahnsinns getrieben.
    Ich erkannte die Entstehungsgeschichte von ES, mit all ihrer Pein, die sie über die Menschen gebracht hatte. Ich wußte auch, woraus ES entstanden, und was ES vor seinem Jahrmillionen währenden Schlaf gewesen war.
    Und ich begann zu ahnen, wieso sich nur meine Hand verändert hatte, warum sie zu dieser grauenhaften Klaue geworden war. ES war SHUDDE-MELLs Hand, die Hand des GROSSEN ALTEN, und die Mutation war wie ein Krankheitskeim weitergegeben worden. Wenn ich ebenfalls zu einem Shoggoten geworden wäre, hatte ich bei jedem, den ich berührte, die gleiche Veränderung ausgelöst.
    Du hast verstanden, was ich mit den Bildern ausdrücken wollte, vernahm ich eine gedankliche Stimme und wußte sofort, daß es Bredshaw war, der Kontakt mit mir aufgenommen hatte. In unserer gegenwärtigen Form gab es weder Höflichkeitsfloskeln, noch Namen im eigentlichen Sinn mehr. Wir waren zwei Seelen, nicht mehr, aber auch nicht weniger, denn wie ich mit einem ersten vorsichtigen Umhertasten entdeckte, schienen wir die einzigen zu sein, die sich erfolgreich dagegen gewehrt hatten, völlig von ES absorbiert zu werden. Wir hatten uns

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