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Der Hexer - NR25 - Ein Gigant erwacht

Der Hexer - NR25 - Ein Gigant erwacht

Titel: Der Hexer - NR25 - Ein Gigant erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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und seine Killer schossen noch immer, was ihre Waffen hergaben, aber ich wußte, daß sie diesem Giganten mit ihren Colts und Winchesters nicht einmal wirklich weh tun konnten. Um seine Panzerplatten zu durchdringen, hätte es einer kleinen Kanone bedurft.
    Aber die Schüsse reizten das Ungeheuer. Abermals stieß es ein gräßliches Brüllen aus, trat mit einem Fünf-Yard-Schritt direkt zwischen die flüchtenden Männer und tötete zwei von ihnen mit einem fast nachlässigen Zucken seines gigantischen Schwanzes. In einer fast absurd langsam erscheinenden Bewegung beugte es sich vor, grabschte mit seinen kurzen, zweikralligen Vorderpfoten nach einem von Teagardens Begleitern und riß ihn in die Höhe und in sein schreckliches Maul. Immer noch klatschten Kugeln gegen seine Panzerplatten. Teagarden und die drei Männer, die ihm verblieben waren, konzentrierten ihr Feuer jetzt auf den Schädel, wohl in der Hoffnung, seine Augen zu treffen, aber auch das machte den Saurier eher wütender.
    Wieder zuckte sein Schweif und tötete einen der Gunmen, dann hob er einen seiner riesenhaften Hinterläufe und begrub zwei weitere Männer darunter.
    Und plötzlich war Teagarden allein.
    Er schoß nicht mehr, sondern stand da, starr und gelähmt vor Entsetzen und Angst, die Waffe zwar noch erhoben, aber nicht einmal mehr fähig, den Abzug durchzuziehen.
    Der Saurier starrte auf den winzigen Menschen vor sich herab. In seinen Augen blitzte ein tückisches, animalisches Feuer. Sein gewaltiger Schädel pendelte hin und her wie der Kopf einer Kobra, fast, als überlege er, was er nun mit diesem Ding da vor sich anfangen sollte. Sein Maul klaffte auseinander und gewährte uns einen Blick auf eine prachtvolle Doppelreihe einwärts gebogener Haifischzähne, jeder einzelne größer als die Hand eines Mannes.
    Langsam, ganz langsam hob Teagarden seine Waffe und zielte auf das Auge des Ungeheuers.
    Aber er kam nicht mehr dazu, abzudrücken.
    Der Drache streckte die Vorderpfoten aus, hob Teagarden mit einer beinahe sanft erscheinenden Bewegung vom Boden hoch und biß zu.
    Im gleichen Moment riß Annie Oakley den Abzug ihres Präzisionsgewehres zweimal hintereinander durch, so rasch, daß es sich wie ein einziger, langgezogener Knall anhörte.
    Und die Augen des Giganten erloschen.
    Eine Sekunde lang stand der Tyrannosaurus still, als dauere es so lange, bis er begriff, was ihm geschehen war.
    Dann begann er zu toben.
    Bereits sein erster Schwanzhieb ließ den Felsen, hinter dem wir Deckung gesucht hatten, zersplittern. Ich fühlte mich wie von einer unsichtbaren Macht angehoben und drei, vier Yards durch die Luft geschleudert, ehe ich wieder zu Boden fiel und mich benommen auf den Rücken wälzte. Rings um mich herum regneten Steintrümmer und Staub nieder. Die Erde bebte, und wie durch einen dichten Nebel sah ich, daß etwas Gigantisches keinen halben Yard über mir durch die Luft flog und mit ungeheuerlicher Wucht gegen das Felsentor krachte: Der Schwanz der Bestie, die halb wahnsinnig vor Schmerz und Wut geworden war und sich immer mehr und mehr in ihre Raserei steigerte.
    Ich wollte mich hochstemmen, aber der Boden bockte wie ein störrisches Pferd. Ich stürzte wieder, sah, wie sich Lance mit einem verzweifelten Satz vor dem Ungeheuer in Sicherheit brachte und erkannte Sitting Bull, der im Zickzack auf uns zurannte.
    Ich erwachte erst aus meiner Erstarrung, als mich Cody grob am Arm packte und in die Höhe riß. Seine freie Hand deutete immer wieder auf den Berg, und seine Lippen formten Worte, die im Brüllen des Drachens verklangen, ehe ich sie verstand. Schließlich packte er mich grob bei den Schultern, drehte mich herum und stieß mich vor sich her.
    Hinter uns steigerte sich das Toben des Drachens noch weiter. Und er kam näher; langsam, aber so unaufhaltsam wie eine Lawine aus Muskeln und Panzerplatten. Wir waren verloren!
    Sitting Bull und Annie erreichten den Berg fast im gleichen Moment wie wir, und als ich mich aus Codys Griff löste, kam auch Postlethwaite herbeigekeucht.
    »Wohin jetzt?« schrie ich. Mein Blick irrte über den Platz. Aber es gab keinen Ausweg. Der einzige Fluchtweg führte durch die Felsen, hinter denen unser Lager lag – und zwischen ihnen und uns tobte der Saurier!
    Cody antwortete nicht, aber in diesem Moment drehte sich Sitting Bull herum, hob die Arme und preßte beide Hände gegen den Felsen. Seine Augen waren geschlossen, und ich sah, wie sich seine Lippen bewegten; lautlos und auf sonderbar fremde,

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