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Der Hexer - NR25 - Ein Gigant erwacht

Der Hexer - NR25 - Ein Gigant erwacht

Titel: Der Hexer - NR25 - Ein Gigant erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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dem Leithammel gefolgt und fünfhundert Yards weit in die Tiefe gestürzt...
    Ich verscheuchte den Gedanken, setzte mich mühsam auf und bezahlte schon diese behutsame Bewegung mit einem stechenden Schmerz im Schädel. Ich wußte nicht, wie lange ich ohne Bewußtsein gewesen war, aber den pochenden Schmerzen, der in Wellen wiederkehrenden Übelkeit und den abwechselnden Hitze- und Kälteschauern nach zu schließen, mußte ich mir eine ausgewachsene Gehirnerschütterung eingehandelt haben. Dafür sprach auch, daß ich mich kaum zu erinnern vermochte, was wirklich geschehen war. Ich wußte alles, aber die Details waren verschwommen und entzogen sich meinem bewußten Zugriff.
    Aber ich lebte, und das war schon mehr, als ein Teil unserer unglücklichen Mitreisenden von sich behaupten konnte.
    Neben mir knirschten harte Stiefelsohlen auf Sand und Kies, und als ich aufsah – sehr vorsichtig diesmal –, blickte ich ins Gesicht Buffalo Bill Codys. Es war blutüberströmt, und in seinen Augen stand noch immer ein Ausdruck lähmenden Entsetzens; jener Art von Unglauben, der man oft bei Menschen begegnet, die eine Katastrophe miterlebt und überlebt haben. Es gibt ein gewisses Maß von Schrecken, das ein Mensch verarbeiten kann. Alles, was darüber hinausgeht, wirkt nur noch lähmend.
    Cody lächelte mühsam, als er meinen Blick erwiderte, ließ sich mit einem erschöpften Seufzer neben mir zu Boden sinken und bettete den Kopf an den Felsen hinter sich. Anders als ich war er nicht die halbe Nacht hindurch ohne Bewußtsein gewesen, aber ich beneidete ihn nicht darum.
    Normalerweise hasse ich es, bewußtlos zu sein, denn es sind Momente, in denen man hilflos allem ausgeliefert ist. Diesmal war ich beinahe froh. Cody, Sitting Bull und die Handvoll Männer, die halbwegs unverletzt davongekommen waren, hatten Stunden gebraucht, die Überlebenden aus den Trümmern zu bergen und die Verwundeten zu versorgen, soweit es unsere bescheidenen Mittel überhaupt zuließen. Wie jeder Zug hatte auch dieser einen Vorrat an Verbandszeug und den wichtigsten Medikamenten mitgeführt. Er verbrannte gerade irgendwo unter den Trümmern des Gepäckwagens, der in Flammen aufgegangen war. Zusammen mit dem Großteil von Buffalo Bills Ausrüstung.
    »Wie sieht es aus?« fragte ich leise. »Sind... sehr viele tot?«
    Cody öffnete mühsam die Augen. Sein Gesicht war grau. Er wirkte unendlich müde, und zum ersten Mal, seit wir uns kennengelernt hatten, sah er wirklich so alt aus, wie er war. Es dauerte lange, bis er den Kopf in meine Richtung wandte und antwortete.
    »Alle, die in den vorderen Wagen waren«, murmelte er mit einer Geste auf die ineinandergekeilten Metallmassen, drei Schritte vom Abgrund entfernt. »Sonst niemand. Wir haben... Glück gehabt.« Er zögerte hörbar, ehe er das Wort aussprach. Seine Stimme klang bitter. »Dieses Zeug, das sie eingesponnen hatte, hat die meisten geschützt. Ein paar Knochenbrüche und viele Schnittwunden und Prellungen. Aber sterben wird keiner mehr.«
    Seine Worte ließen die Erinnerung an die vergangene Nacht wie einen düsteren Alpdruck in meinem Geist wachwerden. Selbst jetzt lief mir noch ein eisiger Schauer über den Rücken, als ich an jene alptraumhaften Minuten dachte, in denen der Zug immer schneller und schneller werdend auf den Paß und den Abgrund zuraste. Alles in allem hatte der Alptraum nicht länger als zehn, höchstenfalls fünfzehn Minuten gedauert. Mir kam es vor wie fünfzehn Jahre.
    »Was war das, Robert?« fragte Bill leise.
    Ich blickte ihn an, schloß für einen Moment die Augen und schüttelte den Kopf, obwohl die Bewegung den Schmerz zwischen meinen Schläfen zu neuer Wut aufflammen ließ.
    »Das willst du doch nicht wirklich wissen«, murmelte ich. »Nicht jetzt, Bill.«
    Cody seufzte. »Stimmt«, antwortete er. »Später. Vielleicht nie. Vielleicht... will ich es gar nicht wissen.« Er lächelte bei diesen Worten, aber ich war mir nicht sicher, ob sie nicht wirklich ernst gemeint waren. Der Marsch durch den Zug, der vom schwarzen Protoplasmagewebe des außer Rand und Band geratenen Shoggoten in einen Alptraum verwandelt worden war, mußte ihn an den Rand seiner geistigen Belastungsfähigkeit gebracht haben.
    Buffalo Bill Cody war sicher einer der tapfersten Männer, denen ich jemals begegnet war. Aber die Geschehnisse der letzten Nacht waren keine, denen man mit Tapferkeit allein begegnen konnte.
    Cody, Bodine und Sitting Bull hatten einen Blick in eine Welt getan, die schlimmer

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