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Der Hexer - NR28 - Brücke am Ende der Welt

Der Hexer - NR28 - Brücke am Ende der Welt

Titel: Der Hexer - NR28 - Brücke am Ende der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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der Fremde kämpfte mit einer Schnelligkeit und Eleganz, wie sie Reynaud de Maizieres noch niemals zuvor im Leben erlebt hatte.
    Ohne daß er es selbst bemerkt hatte, mußte er Craven doch getroffen haben, denn auf seinem Gesicht war plötzlich Blut, und Reynaud sah, daß er eine winzige, aber sehr tiefe Wunde auf der linken Schläfe hatte. Der Anblick erinnerte ihn an irgend etwas, aber Craven gab ihm keine Zeit, seine Gedanken zu ordnen.
    Abermals griff er an – und diesmal so schnell, daß Reynaud de Maizieres’ Reaktion nicht mehr rasch genug kam. Seine Klinge kreiselte in einer eigentlich unmöglichen Bewegung um die de Maizieres’ herum und traf seine Waffenhand. Mit einem Schmerzensschrei ließ Reynaud de Maizieres seine Klinge fallen, fiel auf die Knie und preßte die verwundete Hand gegen den Leib. Das also ist das Ende, dachte er, matt und ohne jede Furcht oder Bitterkeit.
    Aber Craven tötete ihn nicht. Statt dessen lachte er abermals sein schrilles, höhnisches Lachen, stieß die Klinge in ihre hölzerne Umhüllung zurück – und schlug Jean Balestrano den kristallenen Knauf des Stockes gegen den Schädel.
    Ohne einen Laut ging der Oberherr des Templerordens zu Boden.
    Craven fuhr herum, hob seinen Stock und ließ den Knauf auf Reynaud de Maizieres’ Schläfe niederkrachen.
    Das letzte, was der französische Tempelherr sah, war das Gesicht Robert Cravens, zu einem hämischen Lachen verzerrt. Und dann, eine halbe Sekunde, ehe ihn barmherzige Dunkelheit umfing, die weit offenstehende Tür von Sarim de Laurecs Zelle. Sie war leer.

    * * *

    Die Höhle war im Grunde keine Höhle, sondern nur ein Riß im Fels, so schmal, daß wir hintereinander stehen mußten, aber durch eine Laune der Natur war der Berg so geborsten, daß wenige Schritte hinter dem Eingang des Hohlraumes ein Knick um neunzig Grad entstanden war; die Wut des Sturmes reichte nicht aus, diese Biegung mitzumachen, und so standen wir zwar wie die Ölsardinen hintereinander, waren aber wenigstens aus dem tosenden Weltuntergang heraus. Ich konnte sogar atmen, ohne jedesmal ein Pfund Sand zu schlucken.
    Eine Unterhaltung hingegen war nicht möglich. Der Sturm steigerte sich zu dem apokalyptischen Inferno, das mir Shadow gezeigt hatte, und sein Brüllen wuchs derart an, daß wir uns selbst hier drinnen die Ohren zuhalten mußten.
    Länger als eine Stunde standen wir so da, in einer äußerst unbequemen, aber sicheren Stellung, bis das Lärmen und Tosen allmählich abnahm und schließlich ganz verstummte. Ixmal, der als letzter die Höhle betreten hatte, erbot sich, hinauszugehen und nach dem Rechten zu sehen – was blieb ihm auch anderes übrig? Er mußte ohnehin zuerst aus dem Berg kriechen, denn der Spalt war zu schmal, als daß ich oder einer der anderen uns an ihm hätten vorbeischieben können.
    Ixmal blieb länger weg, als mir lieb war. Wahrscheinlich war es nicht sehr viel mehr als eine Minute, aber ich litt Höllenqualen während dieser Zeit. Schließlich kam der junge Indianer zurück und verkündete, daß der Sturm vorbei und alles in Ordnung sei. Sein Gesicht war sonderbar ausdruckslos bei diesen Worten.
    Als ich auf Händen und Knien aus dem Berg kroch, verstand ich auch, warum.
    So warnungslos, wie er aufgekommen war, war der Sturm weitergezogen, um anderswo weiterzutoben; vielleicht hatte er sich in seiner Wut auch selbst aufgezehrt. Aber der felsige Hang, an dem wir am Abend zuvor unser Lager aufgeschlagen hatten, hatte sich vollkommen verändert.
    Um mit dem Schlimmsten zu beginnen – unser Lager war fort.
    Nicht etwa zerstört oder verwüstet oder vom Sand zugeschüttet, sondern weg.
    Wo der flache Felskrater gewesen war, erstreckte sich eine ebene, leicht geriffelte Sandmasse. Unsere Zelte waren verschwunden, genauso wie die Pferde.
    Aber auch die Landschaft, die sich dahinter erstreckte, hatte sich auf erschreckende Weise verändert. Am Abend zuvor, als wir im letzten Licht der brennenden Wüstensonne unser Lager aufgeschlagen hatten, hatte sich das Schatten-und Felslabyrinth einer Steinwüste dort erstreckt, bis es am Horizont mit dem Abendhimmel verschmolz.
    Jetzt sah ich nur noch Sand. Sand, soviel ich wollte.
    »Gütiger Gott!« flüsterte Postlethwaite neben mir. »Was ist da passiert?«
    Ich sah ihn an. Sein Gesicht war totenbleich. Er sah aus wie ein Mann, der gerade den Beweis dafür bekommen hat, daß es den Weihnachtsmann doch gibt.
    »Nichts Außergewöhnliches, Lance«, sagte Buffalo Bill, der in diesem Moment

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