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Der Hexer - NR29 - Necron - Legende des Bösen

Der Hexer - NR29 - Necron - Legende des Bösen

Titel: Der Hexer - NR29 - Necron - Legende des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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mit Flanken, die wie glattpoliertes schwarzes Glas schimmerten. Hätte es diesen Berg irgendwo in den Weiten der Mojave-Wüste tatsächlich gegeben, wäre er kaum über Jahrtausende hinweg unentdeckt geblieben, Necrons Wahnsinnsschirm und all seinen Heimtücken zum Trotz.
    Nein – ich war ziemlich sicher, daß diese Burg nicht in der Mojave-Wüste lag. Vielleicht begann der Weg zu ihr irgendwo in ihren hitzedurchglühten Weiten, aber das war auch alles.
    Als ich an diesem Punkt meiner Überlegungen angelangt war, beschloß ich, den Gedanken nicht weiter zu verfolgen. Es wäre müßig gewesen. Die Chance, lebend hier herauszukommen, stand ungefähr eine Million zu Null. Aber die Schätzung war eher zu optimistisch.
    »Jemand kommt«, sagte Sitting Bull.
    Ich schrak aus meinen Gedanken auf und lauschte. Natürlich hörte ich nichts, aber wenige Augenblicke später wurde die Tür unsanft aufgestoßen, und der Drachenkrieger kehrte zurück.
    »Kommt.«
    Wir gehorchten. Ohne ein weiteres Wort folgten wir dem schwarzgekleideten Killer.
    Mein Herz begann schneller zu schlagen.

    * * *

    Sie waren zu fünft; den sterbenden Mann nicht mitgerechnet.
    Und doch waren sie mehr. Fünf Männer, dachte Jean Balestrano schaudernd, fünf Männer, die, wären sie zusammen über einen der belebten Boulevards der Stadt gegangen, niemand aufgefallen wären, und doch stellten sie zusammen eine größere Macht dar als ein gewaltiges Heer.
    Fünf Männer, von denen einer – er – die Macht hatte, mit einem Wort über das Schicksal eines Menschen, einer Stadt oder eines ganzen Landes zu entscheiden, und die vier anderen die Macht, seinen Befehl auszuführen. Ganz gleich, wie er gelautet hätte. Jean Balestrano schauderte, als er daran dachte, was diese vier Männer, die die schmale Pritsche mit dem Sterbenden umstanden, tun konnten.
    Sie hatten es nie getan, und Gott gebe, daß sie es nie tun würden, aber allein der Gedanke ließ Jean Balestrano, oberster Befehlshaber und oberster Würdenträger der Tempelritter, frösteln. Die Macht eines einzigen dieser Männer reichte aus, die Welt aus den Angeln zu heben. Zusammen konnten sie vielleicht –
    Ja, dachte er, kalt, gefühllos und ohne den entsetzten Schrecken, der allein den Gedanken hätte begleiten müssen, zusammen waren sie vielleicht stark genug, einen Gott zu stürzen.
    Und vielleicht, fügte er mit einem raschen, angsterfüllten Gedanken hinzu, würden sie es sogar tun müssen. Schon sehr bald.
    »Wieso lebt er noch?« fragte Hayworthy. Die Stimme des grauhaarigen Lords war ausdruckslos. Aber in seinen Augen stand ein tiefer, ungläubiger Schrecken, als er aufsah und seine Frage mit einem halb fordernden, halb zweifelnden Blick in Balestranos Richtung unterstrich.
    Jean Balestrano verscheuchte hastig die gotteslästerlichen Gedanken, die sich seiner bemächtigt hatten, straffte sichtlich die Schultern und trat zwischen Hayworthy und de la Croix hindurch an das schmale Bett, auf dem Bruder Leclerc lag.
    Die Augen des Templers waren weit geöffnet, aber er sah Bruder Balestrano nicht. Sein Blick war verschleiert. Ab und zu zuckte sein Gesicht wie das eines Schlafenden, der einen üblen Traum erlitt. Sein Atem ging rasselnd und wurde von einem furchtbaren, keuchenden Geräusch begleitet.
    Langsam ließ sich Jean Balestrano auf der Bettkante nieder, griff nach der Hand des Sterbenden und barg sie behutsam in der eigenen. Leclercs Haut war heiß und fühlte sich an wie Sandpapier. Ich habe kein Recht dazu, ihm das anzutun, dachte Balestrano matt. Niemand hat das Recht, einem Menschen einen würdevollen Tod vorzuenthalten.
    Er hatte es getan.
    Er mußte es.
    »Er lebt nicht mehr«, sagte er schließlich. Er sah die anderen nicht an bei diesen Worten. »Nicht mehr wirklich. Sein Körper lebt noch. Sein Herz schlägt. Aber das ist auch alles.«
    Hayworthy erbleichte, als er begriff, was Balestranos Worte bedeuteten. »Du hast ihn –
    »Ich habe getan, was ich tun mußte«, unterbrach ihn Jean Balestrano; eine Spur härter, als vielleicht gut gewesen wäre. Er wußte, daß diesen Männern nichts entging. Ihre Sinne waren hundertmal schärfer als die anderer. Schon diese kleine Unsicherheit mochte ihnen mehr über seine wirklichen Gedanken und Gefühle verraten, als ihm recht sein konnte.
    Gott im Himmel, dachte Balestrano entsetzt. Was ist das? Wieso habe ich Angst vor meinen eigenen Brüdern?
    »Was ist geschehen?« fragte von Schmid leise. Wie immer klang die Stimme des Deutschen kalt

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