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Der Hexer - NR29 - Necron - Legende des Bösen

Der Hexer - NR29 - Necron - Legende des Bösen

Titel: Der Hexer - NR29 - Necron - Legende des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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und monoton. Balestrano fragte sich, ob der grauhaarige Mann, der nach dem Tode DeVries’ zum neuen Animal-Master des Ordens aufgerückt war, überhaupt zu echten Gefühlen fähig war. Er hatte ihn niemals anders als ruhig und beherrscht erlebt, bis hin zur Grenze echter Kälte. Niemals in Gegenwart von Menschen, hieß das. Bei Tieren hingegen...
    Von den vier Männern, die ihn und Leclerc umstanden, war es vielleicht Herzog Botho von Schmid, der Balestrano die größte Furcht einjagte.
    Vielleicht nur, weil er ihn nicht verstand, als einzigen. Er begriff einfach nicht, wie ein Mann, der beim Anblick eines kranken Vogels Tränen in den Augen hatte, wie der gleiche Mann, der eine Woche lang nicht schlief und aß, um den gebrochenen Lauf einer Katze zu heilen, wie dieser Mann ohne eine Miene zu verziehen, einem Kind die Kehle durchschneiden konnte. Balestrano hatte beides mit eigenen Augen gesehen.
    »Was ist geschehen, Bruder Jean?« wiederholte von Schmid, als Balestrano nicht antwortete. Er deutete auf den Sterbenden. »Welche Nachricht hat er gebracht, die so wichtig war, daß du ihm die Glückseligkeit vorenthältst?«
    Balestrano registrierte den Tadel in der Stimme des Bruders sehr wohl, aber er tat so, als überhöre er ihn.
    »Seht selbst«, sagte er matt.
    Er stand auf, warf den vier Männern nacheinander einen ernsten Blick zu und trat zurück, als sie sich, einer nach dem anderen, zu Bruder Leclerc hinabbeugten und die Hände auf seine Stirn legten.
    Eine Minute verging, dann eine zweite, und dann richteten sich die vier Master in einer einzigen, synchronen Bewegung wieder auf. Bruder Leclerc stöhnte ein letztes Mal, aber diesmal klang der Laut erleichtert. Seine Augen brachen.
    Balestrano trat rasch an sein Lager, schloß die Lider und schlug das Kreuzzeichen auf seiner Stirn. Sein Blick begegnete dem von Schmids, als er aufsah. Der Animal-Master nickte fast unmerklich, als er die Frage in Balestranos Augen las. Er war es gewesen, der Leclerc von seinen Leiden erlöst hatte.
    Balestrano war ihm dankbar dafür. Gleichzeitig fürchtete er sich fast noch mehr vor ihm, obwohl es nichts als ein Akt der Barmherzigkeit gewesen war.
    »Deshalb also«, murmelte van Velden. Seine Stimme zitterte ganz leicht.
    »Deshalb«, bestätigte Balestrano. »Ihr wißt jetzt, warum ich euch gerufen habe.« Er lächelte, aber es wirkte traurig. »Glaubt mir, die Entscheidung ist mir nicht leichtgefallen. Aber die Gefahr ist größer, als ich glaubte.«
    »Und wenn... wenn er sich getäuscht hat?« fragte Hayworthy stockend. Er deutete auf den Toten. »Wenn es nichts als die Phantasien eines sterbenden Mannes waren? Wenn ihm Schmerz und Furcht die Sinne verwirrt haben?«
    »Unsinn«, sagte de la Croix leise. »Ich begreife deine Gefühle, Bruder Rupert, aber du weißt so gut wie ich, daß das, was wir gesehen haben, die Wahrheit war. Necron hat uns verraten.«
    »Ja«, bestätigte Balestrano düster. »Nach allem, was geschehen ist, glaube ich sogar, daß er es war, der hinter dem Überfall Cravens stand.«
    »Eine kühne Behauptung«, sagte von Schmid ruhig. »Du weißt, was sie bedeutet.«
    »O ja, ich weiß, Bruder«, flüsterte Balestrano. »Aber es ist das einzige, was Sinn ergäbe. Robert Craven mag ein Mann mit geheimnisvollen Kräften sein, aber er ist jung und hat seine wahre Macht noch nicht einmal entdeckt. Er allein könnte mit dem Kristallhirn rein gar nichts anfangen. Im Gegenteil. Es würde ihn verderben, so wie es Bruder Sarim vernichtete, und er weiß es. Nur ein Magier von solcher Macht und Erfahrung wie Necron kann es wagen, sich der Kräfte des Kristallhirnes zu bedienen.«
    »Und selbst wenn es anders wäre, müßte er für den Verrat bezahlen, den er an Bruder Reynaud und den anderen beging«, fügte van Velden heftig hinzu.
    Balestrano schwieg. Der Desert-Master des Templer-Ordens war der Jüngste hier im Kreis; ein Mann von kaum vierzig Jahren, in dem noch das Feuer der Jugend brannte. Er hatte das Recht, zornig zu sein.
    »Nehmen wir an, du hast recht, Bruder Jean«, sagte de la Croix. »Dann weißt du, was zu tun ist.«
    Balestrano nickte. Die Bewegung kostete ihn unendliche Mühe. Er schwieg, und für endlose Sekunden tastete sein Blick noch einmal – und fast voller Angst – über die Gesichter der vier weißgekleideten Männer vor ihm.
    Botho von Schmid, der Animal-Master. Ein Killer, dachte Balestrano schaudernd. Ein Mann, der auf seine Art vielleicht schlimmer war als Necron.
    Andre de la Croix,

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