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Der Hexer - NR32 - Der Koloss von New York

Der Hexer - NR32 - Der Koloss von New York

Titel: Der Hexer - NR32 - Der Koloss von New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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giftiggrünem Licht. Die verwirrenden, für einen Außenstehenden vollkommen sinnlos erscheinenden Zeichen und Runen, die die uralten Seiten bedeckten, schienen von innen heraus zu glühen wie kleine lodernde Feuerwürmchen, die über das Papier krochen. Ich war mir nicht ganz sicher – aber sie schienen sich tatsächlich zu bewegen.
    Und zwischen ihr und dem Buch lagen die SIEGEL.
    Die drei ersten der SIEBEN SIEGEL DER MACHT, die Necron in seine Gewalt gebracht hatte und die, zusammen mit den vier übrigen, noch verschollenen Gegenstücken, die GROSSEN ALTEN zu entsetzlichem neuen Leben erwecken würden. Ich hatte sie zerstört geglaubt, zusammen mit Necrons Drachenburg in einem unglaublichen Ausbruch magischer Energien vergangen, aber das stimmte nicht.
    Sie waren hier.
    Priscylla hatte sie mitgebracht, wie, wußte ich nicht, aber sie hatte sie aus den Trümmern der Wahnsinnsburg gerettet. Nichts, dachte ich entsetzt, absolut nichts hatte sich geändert. Necron war tot, aber der Wahnsinn ging weiter, und jetzt war es Priscylla, die im Bann dieses fürchterlichen Buches und seiner Macht stand. Es war im Gegenteil schlimmer geworden, denn ich hatte den Wahnsinn aus seinem Versteck am Ende der Welt hierher gebracht, nach New York, in eine Stadt mit Millionen von Menschen, über die jetzt vielleicht der Tod hereinbrechen würde. Oder Schlimmeres.
    Hinter mir stieß Rowlf einen kehligen Schrei aus, schob mich zur Seite und stürmte auf Priscylla los.
    Er kam nicht einmal dazu, einen Schritt zu machen. Irgend etwas kroch aus dem Buch, traf ihn wie eine körperlose Faust aus Stahl und schmetterte ihn zurück. Er schrie auf, prallte gegen die eiserne Fackel und sank wimmernd in sich zusammen. Priscylla lächelte sanft.
    »Priscylla«, murmelte ich. »Was tust du?«
    Sie lächelte, aber es war ein bloßes Verziehen der Lippen, das mich schaudern ließ. Der Wind spielte mit ihrem Haar, und für einen Moment hatte ich das Gefühl, etwas Düsteres, körperlos Finsteres wie eine schwarze Aura um ihre Gestalt huschen zu sehen. Dann blickte ich in ihre Augen. Und im gleichen Moment begriff ich, daß es nicht Priscylla war, der ich gegenüberstand.
    Ihr Körper, sicher. Aber das, was den Menschen in ihr ausmachte, das Mädchen, das ich liebte, war fort. Sie war das, was sie vom ersten Augenblick an gewesen war, in dem ich sie aus Necrons Gefangenschaft befreit hatte – nichts als eine Hülle aus Fleisch und Blut, in die etwas anderes, Böses geschlüpft war.
    Ich hatte mich täuschen lassen, auf grausame, zynische Weise, und ich war zu verbohrt und stur gewesen, es zu sehen, obgleich man es mir mehr als einmal gesagt hatte. Ich dachte an Sitting Bull und seine Worte, an Shadow und Howard und all die anderen – sie alle hatten es erkannt, und sie alle hatten versucht, mich zu warnen.
    Nur ich, ich war blind gewesen. Das Mädchen, das vor meinen Augen aus Necrons Glassarg aufgestanden war, war niemals Priscylla gewesen. Sie war vom ersten Moment an das gewesen, als was sie nun vor mir stand – eine leere Hülle, ein Werkzeug, dessen sich die finsteren Mächte des NECRONOMICON bedienten, um hierher zu gelangen, in die Welt der Lebenden, die sie zu vernichten trachteten.
    »Du bist nicht Priscylla«, sagte ich.
    Das Ungeheuer mit Priscyllas Gesicht lächelte. »Bin ich nicht?« fragte es. Herrgott – es sprach sogar mit ihrer Stimme! »Vielleicht hast du recht. Vielleicht auch nicht. Es spielt keine Rolle mehr.«
    Plötzlich erlosch das Lächeln in ihren Augen. Ihr Blick wurde hart. Sie trat einen halben Schritt vor und streckte fordernd die Hand aus. »Das SIEGEL, Robert«, verlangte sie. »Gib es mir!«
    Ich zögerte, griff dann aber in die Tasche, zog Andaras Amulett hervor und hielt es ihr hin. Als sie den Arm noch weiter ausstreckte, um es entgegenzunehmen, ergriff ich blitzschnell ihre Hand und hielt sie fest.
    »Warum?« fragte ich. »Wer immer du bist – sag mir, warum?«
    Priscylla blickte mich mit einer Mischung aus Zorn und herablassender Verachtung an. Dann riß sie ihre Hand los, so spielerisch, als wäre ich ein kraftloses Kind. Sorgsam legte sie Andaras Sternenamulett zu den drei anderen SIEGELN, strich fast liebkosend mit den Fingerspitzen über die Seiten des aufgeschlagenen NECRONOMICON und blickte erst mich, dann Rowlf und Howard und dann wieder mich an.
    »Weil es getan werden muß«, flüsterte sie. »Necron war ein Narr, dem es niemals gelungen wäre, die SIEBEN SIEGEL DER MACHT zu vereinen. Mir wird es

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