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Der Hexer - NR36 - Das Hirn von London

Der Hexer - NR36 - Das Hirn von London

Titel: Der Hexer - NR36 - Das Hirn von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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ist, Mr. Craven«, versicherte er mir zuversichtlich.
    Zunächst jedoch hatte ein anderes, weitaus dramatischeres Problem Vorrang: der Höllenhund. Die Angelegenheit erhielt eine bestürzende Aktualität, noch während wir beim Frühstück saßen: Man hatte wieder einen Toten gefunden; ein Jäger war zufällig bei seiner morgendlichen Pirsch auf den Leichnam gestoßen.
    Zusammen mit Sir Henry, Holmes, Dr. Watson und dem arabischen Leibdiener des Schloßherrn machte ich mich auf den Weg. Wir fuhren nicht mit einer Kutsche, sondern gingen zu Fuß, da das Gelände ziemlich unzugänglich war und sich die Stelle, an der das Opfer lag, ganz in der Nähe von Baskerville Hall befand.
    Als wir das Ziel erreichten, eine von Felsbrocken umgebene Senke in unmittelbarer Nähe eines kleinen Sees, erschrak ich bis ins Mark und hatte große Mühe, mir mein Entsetzen nicht anmerken zu lassen. Es war der Geruch, der mich alarmierte, ein Geruch, der wie ein Fluch in der Luft hing und den ich nur allzugut kannte.
    Protoplasma!
    Trotz meiner Bemühungen um äußerliche Ruhe und Gleichgültigkeit entging dem scharfäugigen Sherlock Holmes nicht, daß ich für Sekunden die Beherrschung verloren hatte. Aber er deutete sie falsch, denn als er mich anblickte, hielt er sich demonstrativ die Nase zu. Er glaubte wohl, daß mich der Gestank als solcher aus der Fassung gebracht hatte.
    Wir waren nicht die einzigen, die sich eingefunden hatten; mehrere andere Männer waren bereits zur Stelle, darunter auch die Gesicht, das ich bereits kannte: Jack Stapleton. Leicht verwundert nahm ich zur Kenntnis, daß allerdings kein Polizist anwesend war.
    Daß ich mich in diesem Punkt irrte, erfuhr ich wenig später. Bei dem Toten selbst handelte es sich nämlich um den örtlichen Constable, einen Mann namens Vincent Calhoun.
    Ein älterer Herr, den ich später als Dr. Mortimer kennenlernte, hatte die Leiche bereits untersucht. Er war zu derselben Diagnose gelangt wie schon bei dem Schafzüchter, von dessen Tod vor ein paar Tagen ich gestern abend erfahren hatte: In Calhouns Körper fand sich kein einziger Tropfen Blut mehr.
    Mein schwelender Verdacht, daß hier mächtigere Kräfte wirkten als die eines Fluches, verstärkte sich. Der Gestank nach Protoplasma konnte für mich nur einen Schluß zulassen: Shoggoten. Die schrecklichen Kreaturen der GROSSEN ALTEN! Eins paßte auf schreckliche Weise zum anderen.
    Holmes und Dr. Watson sahen sich den Toten ebenfalls aus nächster Nähe an. Und Holmes fand etwas heraus, was lückenlos in das Bild paßte, das ich mir bereits zurechtgelegt hatte: Schürfwunden und tiefe, dunkelblau angelaufene Druckstellen kündeten davon, daß das Opfer mit unmenschlicher Kraft gepackt und weit durch die Luft geschleudert worden war.
    »Der Höllenhund war es«, sagte jemand. »Kein anderer als der verfluchte Höllenhund!«
    Mehrere haßerfüllte Blicke von seiten den Einheimischen trafen Henry Baskerville. Sie machten ihn, direkt oder indirekt, für die Bluttaten verantwortlich.
    Jack Stapleton trat auf den Schloßherrn zu. »Sie sollten lieber gehen, Sir Henry«, sagte er leise. »Die Leute von Grimpen sind ein bißchen engstirnig... und unberechenbar. Sie sind mir als Nachbar ans Herz gewachsen. Es würde mir sehr leid tun, wenn Ihnen etwas zustieße.«
    Er war die Freundlichkeit in Person, und seine Anteilnahme klang wirklich echt. Ich aber spürte mit meinen feinen, magischen Sinnen nur zu deutlich, daß seine vorgebliche Besorgnis nicht mehr war als eine Schmierenkomödie. Innerlich jubilierte und triumphierte Stapleton wie ein altrömischer Imperator nach gewonnener Schlacht.

    * * *

    Sherlock Holmes hatte sich von Sir Henry einen Zweispänner zur Verfügung stellen lassen und lud mich zu einer kleinen Ausfahrt ein. Ich sollte ihm die Stelle zeigen, von der aus ich in der vergangenen Nacht den Höllenhund gesehen hatte.
    »Sie verlangen viel, Mr. Holmes«, wandte ich ein. »Es war stockdunkel und...«
    »Versuchen wir es«, drängte er und wies mit einer einladenden, doch sehr nachdrücklichen Geste auf den Zweispänner.
    Wir verließen Baskerville Hall, rollten den gepflegten Zufahrtsweg entlang und bogen auf die Überlandstraße ein, die nach Grimpen und dann weiter nach Coombe Tracey führte. Nachdem wir etwa eine Meile hinter uns gebracht hatten, ließ ich ihn anhalten.
    »Hier?« fragte er.
    »Ich glaube schon, ja«, bestätigte ich. »Nachts sieht zwar alles anders aus, aber...«
    »Welchen Blickwinkel hatten Sie?«
    Ich

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