Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Hexer - NR38 - Das Auge des Satans

Der Hexer - NR38 - Das Auge des Satans

Titel: Der Hexer - NR38 - Das Auge des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
Vom Netzwerk:
meine eigenen Überlegungen führten zu nichts. Möglicherweise würde es mir gelingen, aus diesem Zimmer zu entkommen, und möglicherweise – wenn auch nicht sehr wahrscheinlich – würde ich selbst mit den beiden Mumienkriegern fertig werden, die zweifellos auf dem Gang Wache hielten. Und dann?
    Das Innere dieser absurden Festung stand noch zu deutlich vor meinem inneren Auge; beziehungsweise nicht, denn ich hatte ja nichts gesehen. In den lichtlosen Gängen dieses aus Lava und Granit errichteten Labyrinthes mußte ich mich in wenigen Augenblicken hoffnungslos verirren. Und selbst, wenn ich wie durch ein Wunder den Weg nach draußen fand, und wenn ich durch ein zweites Wunder Nizars Schergen entkam, die er in Scharen hinter mir herschicken würde...
    Da waren noch Letitia und Ali, die ich unmöglich ihrem Schicksal überlassen konnte.
    Hätte ich wenigstens gewußt, warum ich hier war!
    Daß mein Hiersein kein bloßer Zufall war, war mir schon lange klar geworden. Ich war auf der Jagd nach einem weiteren SIEGEL DER MACHT nach Arabien verschlagen worden, und auch wenn ich bisher nicht einmal eine Spur davon entdeckt hatte, so waren die Umstände meiner Ankunft in Nizars Festung doch zweifellos so, daß ich den Faktor Zufall getrost ausschließen konnte. Aber warum...
    In der nächsten Sekunde konnte ich mich gerade noch davon abhalten, mich selbst zu ohrfeigen.
    Das SIEGEL!
    Natürlich – Nizar hatte mir die Antwort ja praktisch selbst geliefert. Er sprach von einem Quell seiner Macht, also einem wie auch immer gearteten Gegenstand, aus dem er seine magischen Energien bezog.
    Konnte es irgend etwas anderes sein als das fünfte SIEGEL?
    Von plötzlicher, neuer Aufregung erfüllt, bückte ich mich nach meinen Kleidern, zog mich vollends an und sah mich im Zimmer um.
    Auf dem kleinen Tisch neben der Couch stand noch das kleine Töpfchen Salbe, mit der Rubin vor ihrem Angriff meine Verletzungen versorgt hatte, um mich in Sicherheit zu wiegen. Da mir diese Behandlung gutgetan hatte, sah ich keinen Grund, meine neuen Wunden nicht auch damit einzureiben.
    Die Salbe roch erfrischend nach Pfefferminze. Obwohl sie ein wenig brannte, als ich sie auf meine aufgeschürften Hautpartien auftrug, machte sich doch bald eine wohlige Wärme bemerkbar, die meine verspannten Muskeln lockerte und den Schmerz vertrieb.
    Als ich mich wieder halbwegs wohl fühlte, trat ich an die Wand und schlug den Stoffbehang zurück. Die Mauer bestand aus festgefügtem Stein. Nirgends eine Tür oder ein Fenster oder irgendeine andere Öffnung. Selbst, als ich all meine Erfahrung, die ich im Aufspüren von Geheimtüren besaß, aufwandte und jeden Quadratzentimeter der Mauern absuchte, konnte ich nicht die geringste Öffnung finden, die mir den Weg in die Freiheit gewährt hätte.
    Ich warf der Tür einen finsteren Blick zu, ballte wütend die Fäuste und machte mich ein zweites Mal daran, den Raum abzusuchen; natürlich mit dem gleichen Ergebnis. So wenig mir dieser Gedanke gefiel – es gab nur einen einzigen Weg aus diesem Zimmer hinaus: den durch die Tür. Und an Nizars Kriegern vorbei.
    Ich gab es auf, weiter nach einer Geheimtür zu suchen, sondern setzte mich auf den Diwan, schloß die Augen und versuchte, mich zu konzentrieren. Aus irgendeinem Grunde, den ich zu ahnen begann, der mir aber nicht besonders gefiel, arbeitete das magische Erbe meines Vaters mit ungeahnter Kraft, seit ich dieses Land betreten hatte. Und ich hatte das sichere Gefühl, daß ich jedes Quentchen dieser Kraft nötig haben würde, wollte ich es in demselben Zustand wieder verlassen, in dem ich gekommen war – nämlich lebendig. Im ersten Augenblick war ich einfach zu aufgeregt, um jenen entspannten, schon fast tranceähnlichen Zustand zu erreichen, in dem ich über die geheimnisvollen Kräfte meines Bewußtseins am besten gebieten konnte. Ich versuchte es mit einigen Atemübungen und ein paar Yoga-Tricks, die mir Howard beigebracht hatte. Dennoch dauerte es noch einige Zeit, bis ich mich darauf konzentrieren konnte, meine Gedankenfühler auszustrecken.
    Die Zeit, die ich brauchte, sie wieder zurückzuziehen, war drastisch kürzer.
    Es war, als hätte ich weißglühendes Eisen berührt. Ich sah eine Flammenwand, spürte einen entsetzlichen Sog und versuchte mich dagegenzustemmen, aber meine Kräfte reichten nicht. Ich raste in die lodernde Feuerwand hinein und verglühte schier in dem roten Nebel, der mich umgab und mich zu bremsen suchte. Dann war ich hindurch und fand

Weitere Kostenlose Bücher