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Der Hexer - NR38 - Das Auge des Satans

Der Hexer - NR38 - Das Auge des Satans

Titel: Der Hexer - NR38 - Das Auge des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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bearbeiteter Gang nahm mich auf, dann folgte eine Treppe mit absurd unterschiedlich geformten Stufen, schließlich eine Art Korridor, dessen rechte Wand schräg gegen die gegenüberliegende gekippt und von sorgfältig hineingemeißelten Rissen durchzogen war.
    So ging es weiter. Ich weiß nicht, wie lange ich Dschakid und den beiden Kriegern folgte, aber unser Weg mußte uns tief in den Leib der Erde hinabführen. Doch es war keine Höhle, die wir durchstreiften, sondern eine titanische, gänzlich unterirdisch gelegene Stadt, deren ganzes Ausmaß ich nicht einmal zu schätzen wagte.
    Schließlich erreichten wir einen weiteren, gewaltigen Raum – und ich unterdrückte im letzten Moment einen Schrei, als ich ihn erkannte.
    Es war der riesige Kuppelsaal, den ich in meiner Vision erblickt hatte, ein titanisches Gewölbe mit einer Decke aus Kupfer, unter der sich unbeschreibliche Dinge erhoben. Voller Schrecken dachte ich an das tentakelhafte Ding, das ich gesehen hatte, und das mich um ein Haar getötet hätte.
    Von dem namenlosen Schrecken war keine Spur zu entdecken – aber ich sah andere Dinge, die mir schier das Blut in den Adern gerinnen ließen.
    Der Saal war mit Leichen übersät.
    Es waren Männer; Krieger in den gleichen schwarzledernen Rüstungen, wie sie Dschakids Begleiter trugen, auf flachen schwarzen Steinpodesten aufgebahrt, Hunderte, vielleicht Tausende.
    Und in der Mitte des Raumes, auf einem halb mannshohen Podest, erhob sich der gewaltigste Rubin, den ich jemals zu Gesicht bekommen hatte.
    Er war so groß wie eine Kokosnuß, und er glühte wie unter einem inneren Feuer. Als Dschakid und seine beiden Begleiter an ihm vorübergingen, flammten zwei winzige Punkte an den Hälsen der Mumienkrieger auf.
    Und endlich begriff ich.
    Es war kein Zufall, daß Rot die Lieblingsfarbe Nizars war. Es waren Rubine, die seine Macht überallhin übertrugen. Ein Rubin, der das gleichnamige Mädchen in eine mörderische Bestie verwandelt hatte. Ein Rubin, den er als Monokel benutzte, um seine eigenen übersinnlichen Kräfte zu verstärken. Und Rubine, die an den Körpern der Untoten angebracht waren, um sie zu gräßlichen Karikaturen lebender Menschen zu erwecken.
    Meine nächste Beobachtung bestätigte meinen Verdacht, denn Dschakid kniete neben einer der steinernen Bahren nieder, öffnete einen Lederbeutel, den er unter dem Burnus getragen hatte, und zog einen winzigen Rubinsplitter heraus. Für einen ganz kurzen Moment flammte der Riesenstein in der Mitte der Halle in hellerem Licht, als er den Edelsteinsplitter in den Hals des Leichnams trieb.
    Im nächsten Augenblick begann sich der Tote zu bewegen...
    Dschakid nickte zufrieden, klaubte eine ganze Handvoll Rubinsplitter hervor und verteilte sie an seine beiden Begleiter, die sich unverzüglich daranmachten, ihre mumifizierten Genossen zu erwecken. Dschakid war dabei, eine ganze Armee dieser Schreckensgestalten zu rekrutieren! Und dies hier war nur ein Raum von möglicherweise Dutzenden gleichartiger, die es in dieser entsetzlichen Stadt geben mochte!
    Was ich danach tat, war der schiere Wahnsinn – logisch betrachtet.
    Aber ich dachte nicht mehr logisch in diesem Moment, sondern folgte nur noch meinem Instinkt.
    Meine Hand tastete über den Boden, fand einen faustgroßen glatten Stein, und schloß sich darum. Mit einem Ruck richtete ich mich auf, holte aus, sah, wie Dschakid herumfuhr und nach seinem Säbel griff, zielte, sah das Erschrecken, dann das Entsetzen in seinen Augen, und schleuderte den Stein. Dschakid brüllte einen Befehl, und zwei seiner Krieger rasten mit Riesensätzen auf mich zu, rostige Schwerter in den Fäusten.
    Im gleichen Augenblick traf mein Wurfgeschoß sein Ziel.
    Und der Rubin zersplitterte.
    Für einen Moment war die Halle von blendend hellem, grellrotem Licht erfüllt. Ein ungeheures Krachen erscholl. Der Boden zitterte. Steine und Kupferplatten regneten von der Decke. Ich schrie auf, taumelte zurück und schlug geblendet die Hände vor die Augen. Aber das Licht war so grell, daß ich trotzdem sah, wie sich das Feuer ausbreitete, wie weißglühende Flammen plötzlich auch aus den kleineren Rubinen in den Körpern der Mumienkrieger brachen und die ganze Höllenbrut in Sekundenbruchteilen zu Asche zerfiel.
    Auch den beiden Kriegern, die auf mich zueilten, erging es nicht besser. Innerhalb einer Zehntelsekunde flammten ihre Körper auf, verwandelten sich in absurde, brennende Fackeln – und vergingen. Ihre Waffen und die brennenden

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