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Der Hexer - NR38 - Das Auge des Satans

Der Hexer - NR38 - Das Auge des Satans

Titel: Der Hexer - NR38 - Das Auge des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Lederteile ihrer Rüstung polterten zu Boden.
    Als das grausam helle Licht endlich verebbte, war ich allein mit Dschakid. Auf den steinernen Bahren lagen noch immer die Toten, aber Dschakid besaß nun keine Möglichkeit mehr, sie zu erwecken.
    »Du!« keuchte er.
    Ich nickte. »Ich«, bestätigte ich. »Jetzt wollen wir sehen, ob du alleine noch immer so mutig bist, Dschakid.« Ich lächelte böse, richtete mich zu meiner vollen Größe auf und trat mit gemessenen Schritten auf Dschakid zu.
    Aber es schien, als hätte mich meine Menschenkenntnis abermals im Stich gelassen, denn Dschakid war nicht ganz der Feigling, für den ich ihn gehalten hatte. Er wich zwar vor mir zurück, aber nur, um blitzschnell einen Dolch aus dem Gürtel zu ziehen.
    »Dann komm, Giaur!« fauchte er. »Kämpfe wie ein Mann!«
    Ich hatte nichts dergleichen vor, aber ich schwieg und näherte mich ihm sehr langsam. Mein Blick fixierte den Griff meines Stockdegens, den er noch immer im Gürtel trug. Mit ein wenig Glück...
    Dschakid täuschte einen Ausfall an, und ich tat so, als fiel ich darauf herein. Aber noch während er grinsend seinen Dolch in die Richtung stieß, in der ich auszuweichen schien, verlagerte ich mein Körpergewicht auf die andere Seite, griff unter seiner Waffenhand hindurch und bekam den Griff meines Spazierstockes zu fassen.
    Dschakid brüllte vor Wut, verletzte mich mit einem hastig geführten Stich am Arm und umklammerte den Stockschaft mit der freien Hand, während er mit dem Dolch zum entscheidenden Hieb ausholte.
    Mehr wollte ich nicht. Eine winzige Bewegung des Daumens, ein kaum hörbares Klicken – und die Degenklinge glitt scharrend aus ihrer hölzernen Umhüllung heraus, schlitzte Dschakids Burnus und die darunterliegende Haut und verharrte unter seinem Kinn. Dschakid erstarrte.
    »Laß den Dolch fallen«, befahl ich.
    Dschakid fuhr sich nervös mit der Zunge über die Lippen und bog den Kopf in den Nacken, aber die Degenspitze folgte seiner Bewegung. Ein einzelner Blutstropfen sickerte dort hervor, wo sie sich gegen seine Kehle preßte.
    »Das... das war...«
    »Nicht fair, ich weiß«, unterbrach ich ihn. »Aber sehr wirkungsvoll, nicht? Also laß den Dolch fallen, ehe dein Kopf fällt.«
    Das Argument schien ihn zu überzeugen. Er ließ das Messer fallen, wich einen weiteren Schritt zurück und hob die Hände über den Kopf. »Töte mich nicht«, sagte er.
    »Töten?« Ich überlegte einen Moment. »Ich hatte zwar nichts dergleichen vor, aber immerhin – keine schlechte Idee.« Dschakid wurde blaß. »Es sei denn«, fuhr ich fort, »du beantwortest mir ein paar Fragen.«
    »Jede, Sidi«, antwortete er hastig.
    »Dieser Rubin...«, ich deutete mit der freien Hand auf den zerborstenen Riesenrubin, »... war er die Quelle von Nizars Macht? Ist sie jetzt gebrochen?«
    Dschakid nickte – ein wenig zu schnell, wie ich fand. Ich piekste ihn ein wenig heftiger mit dem Degen. »Lüg mich lieber nicht an«, sagte ich. »Denn du wirst mich begleiten, Dschakid. Und ich finde bestimmt noch Zeit, dich zu töten, sollte sich herausstellen, daß Nizar mir noch immer überlegen ist.«
    »Ich... Ich habe mich getäuscht«, sagte Dschakid hastig. »Er lenkte nur die Krieger. Aber alle Krieger, Sidi, das schwöre ich.«
    »Alle?« Ich runzelte demonstrativ die Stirn. »Überlege dir deine Antwort gut. Wenn wir noch einen einzigen von ihnen zu Gesicht bekommen, Dschakid, wird sein Anblick das letzte sein, was du jemals sehen wirst.«
    »Ich sage die Wahrheit!« keuchte Dschakid, der den Kopf mittlerweile so weit in den Nacken gelegt hatte, daß er jeden Moment nach hinten zu kippen drohte. Ich lockerte den Druck der Degenklinge ein wenig.
    »Gut. Wo sind Letitia und Ali?«
    »Der... der Beni Assar befindet sich im Kerker«, stöhnte Dschakid. »Wo die Frau ist, weiß ich nicht.«
    Und diesmal spürte ich, daß er die Wahrheit sprach. Er hatte viel zuviel Angst, um mich zu belügen.
    »Im Kerker«, wiederholte ich. »Gut. Dann wirst du mich jetzt dorthin bringen.«
    »Das ist unmöglich!« keuchte Dschakid. Sein Gesicht verlor alle Farbe. Er war der erste kreidebleiche Araber, den ich sah.
    »Warum?« fragte ich. »Wenn Nizars Krieger ausgeschaltet sind, droht doch keine Gefahr mehr, oder?«
    Dschakid schluckte ein paarmal. Aber er sagte nichts mehr.

    * * *

    Der Weg zurück erschien mir weiter als der hinab in die Schwarze Stadt, aber Dschakid reagierte auf meine dementsprechenden mißtrauischen Fragen nur mit einem ebenso

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