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Der Hexer - NR38 - Das Auge des Satans

Der Hexer - NR38 - Das Auge des Satans

Titel: Der Hexer - NR38 - Das Auge des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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dümmlichen wie ausdauernden Lächeln.
    Da er wie ich ein Mensch und somit auf Licht angewiesen war, um zu sehen, wäre es mir vermutlich ein leichtes gewesen, ihm die Fackel wegzunehmen und ihn im wahrsten Sinne des Wortes im Dunkeln stehenzulassen. Aber ich traute Dschakid nicht einmal so weit, wie ich ihn sehen konnte. Der Bursche war alles andere als ein Dummkopf – vermutlich hätte er auch mit verbundenen Augen den Weg hinauf zu Nizar fünfmal schneller gefunden als ich. Wenn es überhaupt einen Platz gab, an dem Dschakid im Moment sicher aufgehoben war, dann war es der an der Spitze meiner Degenklinge.
    Ich atmete instinktiv auf, als wir die Schwarze Stadt verließen und wieder in die Kellergewölbe von Nizars Alptraumburg vordrangen – die freilich nichts als eine Fortsetzung des unterirdischen Labyrinthes darstellte. Trotzdem hatte ich das Gefühl, mit einem Male wieder freien atmen zu können. Selbst, wenn es Kreaturen wie Dschakid und Nizar waren – dieser Teil der Festung wurde von Menschen bewohnt, während der Rest...
    Für Augenblicke sah ich noch einmal das entsetzliche Ding, das mir um ein Haar den Verstand geraubt hätte. Allein die Erinnerung daran ließ mich schaudern. Ich verscheuchte das Bild.
    Nach einer guten halben Stunde blieb Dschakid stehen, drehte sich vorsichtig um und drückte mit spitzen Fingern und einem vergebungsheischenden Lächeln die Degenspitze zur Seite, die auf seine Nase deutete.
    »Wir sind da, Sidi«, sagte er. »Gleich am Ende dieses Ganges hier.«
    »Dann geh voraus«, sagte ich.
    Dschakid nickte, wandte sich um und wollte einen Schritt machen, aber ich hielt ihn mit einem scharfen Befehl zurück. Seine plötzliche Kooperationsbereitschaft war mir nicht ganz geheuer.
    »Vielleicht gehst du besser hinter mir«, sagte ich. »Du wirst mir wohl kaum in den Rücken fallen, oder?«
    Dschakid schluckte, wurde noch blasser, als er ohnehin war, und trat verlegen von einem Fuß auf den anderen.
    »Das sicher nicht, Sidi«, sagte er. »Aber wenn ich es recht bedenke...«
    »Ja?« fragte ich, als er nicht weitersprach.
    Dschakid warf einen sehnsüchtigen Blick zur Decke hinauf. »Ich war lange nicht hier unten, Sidi«, sagte er. »Aber jetzt erinnere ich mich. Es gibt da gewisse... Gefahren.«
    »Wie zum Beispiel eine Bodenplatte, die die halbe Decke herabstürzen läßt, wenn man darauf tritt?« schlug ich vor.
    »Nicht... ganz«, erwiderte Dschakid mit einem gequälten Lächeln. »Aber hier war früher ein Schacht, und ich habe keine Ahnung, wie stabil die Decke ist.«
    Ich lächelte milde, was Dschakid noch mehr erbleichen ließ. »Nicht, daß ich dir nicht traue, Dschakid«, sagte ich. »Aber was, wenn du dich nun täuschst, und der, der zuerst geht, stürzt in ein Loch, das irgendein vergeßlicher Maurer nicht richtig verschlossen hat. Weißt du – ich halte es für das Klügste, wenn wir nebeneinander gehen. Hand in Hand, wie alte Freunde.«
    Dschakids ohnehin etwas gequältes Grinsen gefror zu einer Grimasse.
    »Nun?« fragte ich fröhlich.
    »Mein Gedächtnis, Sidi«, jammerte Dschakid. »Ich bin ein törichter Narr, der alles vergißt. Gerade fällt mir ein, daß Nizar mich erst letzte Woche warnte, diesen Gang zu betreten.«
    »Er scheint mir ein wenig baufällig«, pflichtete ich ihm bei.
    Dschakid atmete hörbar auf. »Ja. Aber keine Sorge, Sidi, ich weiß einen anderen Weg zum Kerker. Er ist ein wenig weiter, aber sehr viel sicherer.«
    »Gut«, erklärte ich. »Dann geh voraus. Aber warte.« Ich hob die Hand, nahm eines seiner Barthaare zwischen die Finger und riß es ihm aus. Dschakid brüllte, hüpfte auf einem Bein herum und wimmerte, als hätte ich ihm ein weitaus edleres Körperteil ausgerissen.
    »Warum quälst du mich, Sidi?« jammerte er. »Gerade erst habe ich dir das Leben gerettet!«
    »Ebendrum«, sagte ich, hob das Barthaar vor die Augen und machte mit der freien Hand eine kreisende Bewegung darum, während ich eine Reihe zwar vollkommen sinnloser, aber sehr beeindruckend klingender Worte murmelte. Dann ließ ich das Haar fallen, klatschte demonstrativ in die Hände und schob meinen Degen in seine Hülle zurück. »Das brauchen wir jetzt nicht mehr.«
    Dschakid blinzelte mißtrauisch. Seine Hand preßte sich noch immer gegen den Mund, als fürchte er, ich würde ihm auch noch den Rest seiner männlichen Zierde ausrupfen.
    »Ich sehe schon, ich muß es dir erklären«, sagte ich freundlich. »Die Sache ist ganz einfach, Dschakid. Du hast mir das Leben

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