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Der Hexer - NR38 - Das Auge des Satans

Der Hexer - NR38 - Das Auge des Satans

Titel: Der Hexer - NR38 - Das Auge des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Schädel seines metallischen Gegners. Diesmal durchschlug die Schwertklinge krachend die Bronzehaut und spaltete der Statue den Kopf bis auf den Hals.
    Mit einem zornigen Kampfruf zog Ali die Waffe zurück und gab der wankenden Statue einen Fußtritt, der sie nach hinten kippen ließ. Der Raum erzitterte, als der Metallkoloß zu Boden schlug und die kostbaren roten Fliesen zermalmte. Gleichzeitig breiteten sich Risse nach allen Seiten aus. Der schwarze Kreis, der um das Bassin mit dem geheimnisvollen Auge lag, zersprang klirrend und wurde matt. Die Flüssigkeit im Bassin schwappte über. Die Rubinschale trieb gegen den Rand und geriet in Gefahr, umzukippen und im Bassin zu versinken.
    Der Energiestrom versiegte mit einem Schlag. Nizar sank kraftlos auf seinen Diwan zurück und starrte mich aus entsetzt geweiteten Augen an. Seine Überheblichkeit war im gleichen Moment erloschen wie seine magische Kraft.
    »Gnade, Sidi!« wimmerte er. »Töte mich nicht! Ich werde dir alle Schätze der Erde geben, wenn du mich am Leben läßt!«
    »Glaube ihm... nicht«, keuchte Ali. Er war in die Knie gebrochen, am Ende seiner Kräfte. Doch irgendwoher nahm er noch die Energie, auf Händen und Knien zu Letitia hinüberzukriechen und sie in die Arme zu schließen. Sie schluchzte erleichtert auf und lehnte sich mit ihrem ganzen Gewicht gegen den jungen Araber. Obwohl Ali Mühe hatte, nicht zu Boden zu gehen, lächelte er Letitia an und hauchte ihr eine Flut von Worten ins Ohr, die ich zwar nicht verstand, deren Bedeutung jedoch nicht schwer zu erraten war. Ich sah den beiden kopfschüttelnd zu und wandte mich wieder an Nizar.
    »Töte ihn«, sagte Ali, ohne den Blick von Letitia zu nehmen.
    »Nein!« Nizars Stimme war nur noch ein heiseres Kreischen. Und diesmal war die Angst darin echt.
    »Ich sollte es wirklich tun«, sagte ich grimmig. »Wenn jemand den Tod verdient hat, dann wohl du.«
    Nizars Gesicht verschwand fast vollständig in den Fettwülsten seines Doppelkinnes, als er vor mir zurückzuweichen versuchte. Seine Stimme wurde zu einem kläglichen Wimmern.
    »Aber ich werde es nicht«, fuhr ich fort. Nizar und Ali sahen mit einem Ruck auf, der eine vorsichtig erleichtert, der andere mißtrauisch und voller Unglauben.
    »Ich werde etwas anderes tun«, sagte ich. »Die Behörden in Aden interessieren sich schon lange für den Mann, der die Eingeborenen gegen sie aufzubringen versucht. Ich werde dich ihnen ausliefern, Nizar. Wer weiß«, fügte ich achselzuckend hinzu, »vielleicht gefällt dir das Gefängnis sogar. Es ist dort fast so dunkel und ungemütlich wie hier.«
    Für die Dauer eines Herzschlages starrte Nizar mich an. Sein Mund klappte auf, aber er brachte keinen Laut hervor. Dafür konnte ich direkt sehen, wie sich die Gedanken hinter seiner Stirn überschlugen.
    Und dann tat er etwas, womit ich so ziemlich als allerletztes gerechnet hatte.
    Er griff mich an.
    Nicht mit einer Beschwörung, nicht mit irgendeinem hinterhältigen arabischen Zaubertrick, sondern ganz direkt mit seinen Fäusten.
    Ich war viel zu überrascht, um mich überhaupt zu wehren. Nizar hüpfte wie eine kleine Kugel aus Fett von seinem Thron herab, stieß mir seine Fäuste in den Leib und trat nach meinem Gesicht, als ich mich krümmte. Ich fiel, versuchte instinktiv, ihn festzuhalten, und hatte plötzlich einen roten Stoffetzen in Händen, als er mir entschlüpfte. Mit einem Schrei sprang Nizar zurück, fuhr herum und hetzte auf das Bassin mit dem Auge des Satans zu. Seine Hände vollführten rasche, komplizierte Bewegungen.
    Dann geschah alles gleichzeitig.
    Etwas Schwarzes, Gigantisches, mit peitschenden Tentakeln aus Rauch löste sich aus dem SIEGEL – das Ding aus meiner Vision. Nizar kreischte triumphierend. Ich versuchte aufzuspringen und ihm nachzuhechten, und Ali zerrte einen Dolch aus seinem Gewand hervor und schleuderte ihn.
    Mein Sprung war zu kurz; gottlob. Denn Alis Dolch zischte wie ein silberner Blitz durch den Raum, verfehlte mein Gesicht so knapp, daß ich seinen Luftzug spüren konnte – und grub sich bis zum Heft zwischen Nizars Schulterblätter, im gleichen Moment, in dem die schwarzen Rauchtentakel den Magier berührten.
    Die Wirkung war entsetzlich.
    Ich hatte keine Ahnung, was dieses Auge des Satans wirklich war, aber nach allem, was ich beobachtet hatte, mußte es wohl eine Art Gedankenverstärker sein, etwas, das Nizars Wünsche und Empfindungen und Gedanken auffing und milliardenfach stärker in die Tat umsetzte.
    Und

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