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Der Hexer - NR38 - Das Auge des Satans

Der Hexer - NR38 - Das Auge des Satans

Titel: Der Hexer - NR38 - Das Auge des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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die Canyonwand erhob. In vollem Galopp krachte er gegen den Felsen, wurde aus dem Sattel geschleudert und blieb reglos liegen.
    Ich sah nicht weiter hin, sondern fuhr auf dem Absatz herum und rannte zu Ali zurück, der die ganze unglaubliche Szene aus schreckgeweiteten Augen verfolgt hatte. Aber er besaß zumindest genug Geistesgegenwart, in diesem Moment keine Frage zu stellen, sondern sich mir wortlos anzuschließen.
    Wir erreichten die Felswand ungefähr in dem Moment, in dem die Beni Ugad auf die Armee der Tempelritter treffen mußten. Ich schickte ein Stoßgebet zum Himmel, daß ihre Panik noch einen gehörigen Moment anhalten würde, bis sie begriffen, daß das Reiterheer nur in ihrer Einbildung und sonst nirgends bestand, ein zweites, daß die beiden echten Templer genug Geistesgegenwart besaßen, ihre Chance zu nutzen, und ein drittes, daß meine und Alis Kräfte ausreichen mochten, die Felswand noch einmal zu ersteigen.
    Dann kletterten wir los, weitaus erschöpfter und müder als beim ersten Male.
    Wir schafften es nicht. Meine Kräfte versagten, kaum daß wir zwei, drei Yards der Felswand erstiegen hatten, und wäre Ali nicht gewesen, der ganz allein Letitia trug und mich noch mit der Schulter stützte, wäre ich wie eine reife Frucht wieder herabgefallen. Dabei war es nicht einmal so sehr die rein körperliche Erschöpfung, die mir zu schaffen machte. Ich bin kein Herkules, aber auch alles andere als ein Schwächling, und das Leben, das zu führen ich gezwungen war, hatte mich Strapazen zu ertragen gelehrt.
    Aber ich fühlte mich innerlich wie ausgebrannt. Leer und erschöpft wie nach einem Zwanzig-Meilen-Lauf. Die Anstrengung, den Beni Ugad das Bild einer heranstürmenden Templerarmee vorzugaukeln, war zuviel gewesen. Ein Teil meines Bewußtseins war sich der Tatsache, daß wir jetzt wahrscheinlich gegen die restlichen Beni Ugad kämpfen mußten, vollkommen bewußt. Aber dem anderen, weitaus größeren Teil war dies herzlich egal. Mein Körper besaß sicher noch genug Energie, zu kämpfen – aber mein Wille war erschöpft.
    Ich ließ mich die drei Yards in die Tiefe fallen, taumelte gegen die Wand, sank kraftlos daran zu Boden und schlief auf der Stelle ein.

    * * *

    »Bei unserem Herren Jesu Christi – was war das?« Bruder Renards Stimme zitterte vor Erschöpfung, aber das Entsetzen, das ihn gepackt hatte, war trotzdem deutlich in seinen Worten zu hören. Sie waren geritten, als wäre der Teufel persönlich hinter ihnen her; eine, zwei, drei Meilen, bis ihre Pferde einfach nicht mehr konnten und unter dem Gewicht der Männer zusammenzubrechen drohten. Renard war mehr aus dem Sattel gefallen, als er vom Pferd gestiegen war, und Guillaume hatte ihm helfen müssen, den Helm und die Handschuhe abzustreifen. Er blutete aus einem Dutzend Wunden, die jede für sich nicht gefährlich waren, ihn in ihrer Gesamtheit aber sehr schwächen mußten.
    Aber er schien die Schmerzen nicht einmal zu spüren, in diesem Moment. Alles, was Guillaume in de Banrieux’ weit aufgerissenen Augen las, war Angst.
    »Was war das?« wiederholte er stammelnd. »Woher kamen diese Männer, Bruder? Und wo...«
    »Ich weiß es nicht«, unterbrach ihn Guillaume leise. Auch sein Atem ging schnell und stoßweise. Sein linkes, dreifach verwundetes Bein drohte immer wieder unter seinem Körpergewicht nachzugeben. Schweratmend drehte er sich herum und blickte zurück nach Norden, in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Die Felsgruppe, in der Craven und die beiden anderen zurückgeblieben waren, war nur noch als blasser Schatten am Horizont zu erkennen. Die Hitze ließ ihre Konturen immer wieder verschwimmen.
    »Teufelswerk«, murmelte de Banrieux. »Das war schwarze Magie, Bruder. Es war das Werk des Satans.«
    »Der würde uns wohl kaum helfen«, murmelte Guillaume, freilich mehr zu sich selbst gewandt als zu Renard. »Nein.« Er setzte sich neben den anderen in den Sand und streckte mit zusammengebissenen Zähnen sein verwundetes Bein aus. Ein dunkler, häßlicher Fleck begann sich auf dem zerrissenen Kettengeflecht seiner Hose auszubreiten. »Erinnerst du dich an die Worte, die der Geist in der Flasche sprach?« fragte er. »Dieser Craven ist ein Mann großer Macht. Es muß sein Werk gewesen sein.«
    »Dann ist er mit dem Teufel im Bunde«, behauptete Renard. Sein Gesicht war bleich wie das eines Toten. »Wir sollten von diesem Mann ablassen, Bruder«, fuhr er fort. »Es kann nur Übles bringen...«
    »Unverrichteter Dinge

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