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Der Hexer - NR38 - Das Auge des Satans

Der Hexer - NR38 - Das Auge des Satans

Titel: Der Hexer - NR38 - Das Auge des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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zurückzukehren?« fiel ihm Guillaume ins Wort. »Nein, Bruder – was gerade geschehen ist, bestärkt mich eher in meiner Meinung. Robert Craven dürfte der einzige sein, der die Macht besitzt, es mit Nizar und seinen Kreaturen aufzunehmen. Du weißt«, fügte er hinzu, sehr ernst und mit einem hörbar drohenden Unterton in der Stimme, »was geschieht, wenn wir ohne das Auge des Satans zurückkehren. Das Leben zahlloser anderer steht auf dem Spiel.«
    »Die Beni Ugad werden wiederkommen«, sagte Renard leise. »Sie werden Craven nicht entkommen lassen. Und uns auch nicht.«
    Guillaume de Saint Denis blickte sehr lange und nachdenklich in die Wüste hinaus, ehe er antwortete. Sein Bruder hatte nur zu recht, das wußte er. Von den sechsundzwanzig Wüstenkriegern, die sie angegriffen hatten, lebten vielleicht noch zehn – aber diese befanden sich bereits auf dem Rückweg in ihr Lager. In weniger als zwei Stunden würde es hier von Heiden wimmeln, die nach ihrem und Cravens Blut lechzten. Und weder er noch de Banrieux waren in der Verfassung, einen weiteren Kampf mit den Beduinen durchzustehen.
    Aber es gab noch etwas anderes, was er tun konnte.
    Eine Zeitlang starrte er Renard de Banrieux wortlos an, dann stand er auf, humpelte zu seinem Pferd und nahm die kleine, bleigefaßte Flasche aus der Satteltasche, die sie aus der Schwarzen Stadt geborgen hatten...

    * * *

    »Sie sind fort.«
    Letitia sah müde auf, als Alis Stimme den Schleier aus Schwäche und Furcht durchbrach, der sich über ihre Gedanken gelegt hatte. Im ersten Moment sah sie nichts als einen Schatten; groß und finster und sehr drohend. Ihr Herz begann vor Schrecken zu rasen. Dann beugte sich Ali zu ihr hinab, ergriff ihre Hand und lächelte aufmunternd.
    »Du brauchst keine Angst mehr zu haben, Rose aus Inglistan«, flüsterte er. »Die feigen Hunde von Beni Ugad sind geflüchtet. Im Augenblick sind wir in Sicherheit.«
    Letitia sah hilflos zu Boden, erwiderte Alis Lächeln schüchtern und wandte sich beinahe hastig zu Craven um. Dieser war stöhnend in den Sand gesunken und hatte alle viere von sich gestreckt. Seine Lippen waren aufgesprungen und voller blutigem Schorf, und seine fiebrig glänzenden Augen starrten blicklos gen Himmel.
    »Keine Sorge«, sagte Ali. »Er ist nur erschöpft.« Er seufzte. »Was vorhin geschah, diese... Geister. Wie hat er das gemacht?«
    »Ich weiß nicht«, antwortete Letitia. »Ich... kenne ihn ja kaum.«
    Aus einem Grund, den sie nicht verstand, schien diese Antwort Ali aufs äußerste zu erfreuen. »Er ist wohl doch ein größerer Zauberer, als er zugeben will«, sagte er. »Aber was er getan hat, hat ihn völlig erschöpft. Ein zweites Mal wird er uns kaum helfen können. Fühlst du dich kräftig genug, um zu reiten?«
    »Reiten?« wiederholte Letitia verwirrt.
    Ali nickte. »Die Beni Ugad waren freundlich genug, uns Kamele und Pferde zurückzulassen«, erklärte er. »Dazu Wasser und so viele Waffen, wie wir nur wollen. Komm mit und hilf mir.«
    Letitia wollte widersprechen, aber Ali beachtete sie gar nicht mehr, sondern bettete Craven behutsam so um, daß sein Gesicht im Schatten der Felswand lag, und ging in die Schlucht zurück, so daß Letitia kaum etwas anderes übrig blieb, als ihm zu folgen.
    Der Anblick, der sich ihr bot, als sie um die Biegung des schmalen Canyons bog, war entsetzlich.
    Es mußten an die zwanzig Männer sein, die erschlagen im sonnendurchglühten Sand lagen. Ein halbes Dutzend Pferde und drei oder vier Kamele standen herrenlos herum, noch einmal die gleiche Anzahl Tiere lag verendet zwischen den Reitern. Letitia wurde übel.
    Aber aus irgendeinem Grunde wollte sie nicht, daß Ali ihre Schwäche bemerkte. So riß sie sich mit aller Kraft zusammen, folgte dem hünenhaften Beduinen und begann gehorsam, die Wasserschläuche von den Sätteln zu lösen, wie Ali es ihr auftrug. Währenddessen durchsuchte der junge Wüstenprinz die Toten – vorgeblich, um an Waffen und Nahrung zu gelangen. In Wahrheit plünderte er sie aus, wie Letitia keineswegs entging.
    Sie brauchten eine halbe Stunde, bis sie alles zusammengetragen hatten, was für eine weitere Flucht notwendig war. Ali sprach es nicht aus, aber Letitia war klar, daß ihre momentane Sicherheit von höchst trügerischer Art war. Die Beni Ugad würden zurückkommen. Bald.
    Ali lächelte ihr aufmunternd zu, reichte ihr einen Wasserschlauch und machte eine Handbewegung, zu trinken. Sie zögerte.
    »Du solltest dich stärken, du Perle des

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