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Der Hexer - NR41 - Die phantastische Reise

Der Hexer - NR41 - Die phantastische Reise

Titel: Der Hexer - NR41 - Die phantastische Reise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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aus purem Willen herabliefen.
    Sill war neben mir aufgesprungen, drehte sich fassungslos im Kreis – und hielt erschrocken inne, als sie mein Gesicht erblickte. Schrecken zeichnete sich auf ihren Zügen ab. »Bei Allah dem Allmächtigen! Was ist...«
    Ich stieß scharf die Luft zwischen den Zähnen aus, und sie verstummte. Es kostete mich unendliche Mühe, Worte zu formulieren und gleichzeitig die mentale Barriere aufrechtzuerhalten. »Es... hält... nicht!« keuchte ich mühsam.
    Ein heißer Schmerz durchzuckte mein Gehirn, und die unsichtbare Mauer wurde von den entfesselten Naturgewalten um einige Yards zurückgedrängt. Für einen schier endlosen, schrecklichen Moment dachte ich schon, sie würde vollends zusammenbrechen, doch dann hatte ich mich gefangen und stemmte meine erlöschende Magie wieder gegen die tosenden Sandmassen.
    Plötzlich vernahm ich einen leisen Aufschrei der Überraschung neben mir, spürte, wie Sill nach meinem Ärmel griff und mich sanft mit sich zog. Doch ich konnte nicht sehen, ob sie etwas entdeckt hatte, was uns vor dem Todeswind schützen konnte, denn ich durfte meinen Blick nicht von der Kuppel nehmen.
    »Komm, Sidi!« drängte sie. »Es sind nur dreißig Schritt. Wirst du es schaffen?«
    Ich schaffte es nicht.
    Zehn Schritte, bevor wir unser Ziel erreichten, verlor ich die Kontrolle über die schützende Glocke. Das Geistgebilde wankte, wurde durchlässig... und zerbarst in einem wütenden Regen glühenden Sandes.
    Fast wären wir unter den Massen, die sich jenseits der Kuppel angesammelt hatten, erschlagen und begraben worden. Ich bin sicher, wäre da nicht die Hoffnung auf Schutz gewesen, nur einen Steinwurf entfernt – meine Kräfte hätten mich in jenem furchtbaren Moment endgültig verlassen. Doch für den Bruchteil einer Sekunde hatte auch ich die Felsgruppe gesehen, die wie ein grauer Schemen nur ein paar Schritte vor uns aufragte.
    Wir waren dem Tode näher als dem Leben, als wir uns unter die Felsen schleppten und in einem Spalt verkrochen. Der Sturm blieb hinter uns zurück; was an Sand zu uns hineingelangte, hatte seine vernichtende Kraft verloren.
    Jetzt erst, nachdem ich mir den Staub aus der Lunge gehustet und aus den Augen gewischt hatte und halbwegs zu Atem gekommen war, hatte ich Gelegenheit, unser Versteck näher in Augenschein zu nehmen.
    Auf den ersten Blick waren es tatsächlich graue Felsen, die wie durch ein Wunder bisher nicht vom Sand verdeckt worden waren, wenn sie auch seltsam flach und symmetrisch angeordnet wirkten.
    Auf den zweiten Blick war es mehr.
    »Schau dir das hier an«, raunte Sill hinter mir, und als ich mich mühsam umwandte, sah ich, daß sie mit den Fingern über den Fels zu ihrer Linken strich. Ich rückte näher zu ihr heran.
    Es waren Bilder; ein seltsam anmutendes Relief, vor Urzeiten in den Stein gemeißelt, das der Wüstenwind mit den Jahren so blank poliert hatte, daß es kaum mehr zu erkennen war. Ich wollte Sill gerade nach dem Sinn der Bilder fragen, als ich sah, wie ihre Finger weiter über den Stein huschten und ihre Lippen lautlose Worte formten. Sie konnte es lesen! So schwieg ich und wartete, bis sie am Ende der Bilderkette angelangt war.
    »Nun?« fragte ich ungeduldig, als sie keinerlei Anstalten machte, mich über die Bedeutung des Reliefs aufzuklären.
    Sie schien wie aus einem Traum zu erwachen, sah mich einen Moment verloren an und wandte sich wieder den Zeichen zu. Noch einmal tastete sie darüber, und diesmal las sie wie aus einem offenen Buch daraus vor.
    »Gedenke des einen wahren Gottes, zu dessen Ehre und Lob dieser Tempel errichtet ist, und preise Seine Taten, denn dies ist das Tor zu Seinem Reich. Warmes Blut sollst du hier als Opfer bringen, bevor dein Fuß Seine ewigen Hallen berührt. Erfüllst du diesen Willen nicht, so wird dein eigen Fleisch den Gott besänftigen, auf daß Er Sein Reich nie verlasse. Denn wisse, daß allein die Macht des Blutes Seiner Macht ebenbürtig ist, und daß Sein Reich...«
    Ich schrak auf, als Sill plötzlich innehielt, so sehr hatte mich diese seltsame Botschaft in ihren Bann gezogen. »Und weiter?« fragte ich, als sie nicht fortfuhr.
    »Nichts weiter«, entgegnete sie. »Hier ist der Stein gebrochen. Der Rest der Warnung fehlt.«
    »Der Warnung?«
    Sill richtete sich ein wenig auf und deutete auf ein quadratisches Signum, das über der Bilderreihe thronte. »Siehst du diese Gestalt hier?« fragte sie.
    Ich rückte noch etwas näher, bis ich das kunstvoll gefertigte Bild in

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