1052 - Finale auf Chircool
Finale auf Chircool
Die Betschieden am Scheideweg – ihr Traum soll sich erfüllen
von Peter Griese
Mehr als 400 Jahre sind seit dem Tag vergangen, da Perry Rhodan durch seine Expedition mit der BASIS tiefe Einblicke in die kosmische Bestimmung der Menschheit gewann und in die Dinge, die auf höherer Ebene, also auf der Ebene der Superintelligenzen, vor sich gehen.
In folgerichtiger Anwendung seiner erworbenen Erkenntnisse gründete Perry Rhodan Anfang des Jahres 3588, das gleichzeitig zum Jahr 1 der Neuen Galaktischen Zeitrechnung (NGZ) wurde, die Kosmische Hanse, eine mächtige Organisation, deren Einfluß inzwischen weit in das bekannte Universum hineinreicht.
Dennoch ist der Hanse selbst im Jahr 425 NGZ weder etwas über die Galaxis Vayquost noch über die Kranen bekannt, die dort die größte Macht darstellen. Dafür weiß Atlan, der unsterbliche Arkonide, um so mehr über die dortigen Verhältnisse Bescheid. Er war es schließlich, der in rund 200jähriger Tätigkeit als Orakel von Krandhor dafür sorgte, daß die Kranen, wie von den Kosmokraten geplant, zu einem Machtfaktor im Limbus zwischen den Mächtigkeitsballungen wurden.
Nun ist Atlans Tätigkeit in Vayquost beendet. Bevor er jedoch mit der SOL die Heimreise in die Menschheitsgalaxie antritt, besucht er noch den Planeten des Betschiden. Dabei kommt es zum FINALE AUF CHIRCOOL...
Die Hauptpersonen des Romans:
Jörg Breiskoll - Der neue Führer der Betschiden.
Kritzel - Eine Pflanze, die schreiben kann.
Claude St. Vain - Ein Mann greift nach der Macht.
Atlan - Der Arkonide kommt nach Chircool.
Francette - Eine junge Betschidin.
1.
Sein untrügliches Gefühl verriet ihm, daß etwas nicht stimmte. Jörg Breiskoll atmete schwer und stieß den neben ihm liegenden Mann an. Er erhielt nur ein Gähnen zur Antwort. Burger schlief seelenruhig weiter.
Der alte Betschide war früher einmal ein hervorragender Jäger gewesen. Jetzt waren seine Instinkte ermüdet. Außerdem spürte er die Gefahr nicht, die Jörg in höchste Erregung versetzte.
Der junge Mann vermochte nicht zu sagen, was ihn so beunruhigte. Das nächtliche Bild hatte sich seit Stunden nicht verändert. Auch in den letzten Minuten war nichts Außergewöhnliches geschehen.
Er richtete sich halb hinter dem Erdwall auf, den man vor zwei Tagen mit vereinten Kräften aufgeschüttet hatte. Seine Augen versuchten in der Dunkelheit etwas zu erkennen, aber alles, was er sah, war der still daliegende Schatten der Robotfestung.
Und doch war da etwas. Jörg wußte, daß er mehr spürte als die anderen Betschiden.
Plötzlich flammte ein Scheinwerfer auf. In der klaren Nachtluft von Chircool war nur die Lichtquelle selbst zu sehen. Die Atmosphäre brach den Strahl so schwach, daß praktisch keine Reflexion auftrat.
Sekunden später erlosch das Licht wieder. Jörg konnte gerade noch die Stelle ausmachen, die seitlich hinter ihm für kurze Zeit im gleißenden Lichtstrahl gelegen hatte.
Dort etwa lag die behelfsmäßige Kommandozentrale von Doc Ming. Eigentlich war es keine Kommandozentrale, das wußte Jörg längst, denn er hatte sich in den letzten Monaten mehr und mehr von der falschen Tradition der Betschiden losgesagt, die die Dinge so nannten, wie sie früher von den Urvätern auf der SOL benannt worden waren.
Der Flammenstrahl, der unmittelbar darauf aus dem Stützpunkt schoß, fuhr mit einem lauten Krachen durch die Luft. Jörg blieb keine Zeit mehr, mit einem Alarmruf die anderen Betschiden auf die Gefahr aufmerksam zu machen.
Der Strahl knickte eine Reihe von Bäumen um, die sofort in helle Flammen ausbrachen.
Eine zweite Reihe folgte.
Jetzt erkannte der junge Betschide, was Claude St. Vain für eine Absicht verfolgte. Das Ziel dieses Überraschungsangriffs konnte nur der behelfsmäßige Unterstand von Doc Ming sein. Das Feuer lag genau in dieser Richtung.
Inzwischen war auch Burger aufgewacht. Der Alte blickte sich verständnislos und hilfesuchend um. Das nahe Feuer warf groteske Schatten in seinem faltigen Gesicht. „Er versucht Doc auszuschalten", rief Jörg Burger zu.
Katzengewandt sprang er hoch und rannte los. Der Meiler war in größter Gefahr, denn durch den Beinbruch, den er in der vergangenen Nacht erlitten hatte, war er so gut wie unbeweglich.
Noch immer brannte der Flammenstrahl aus dem Robotstützpunkt den Wald nieder. Wie ein gieriger, tödlicher Finger suchte er nach dem Mann, in dem Claude St. Vain nicht zu Unrecht den Drahtzieher
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