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Der Hexer - NR42 - Die vergessene Welt

Der Hexer - NR42 - Die vergessene Welt

Titel: Der Hexer - NR42 - Die vergessene Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Die Adern an seinem Hals traten so dick hervor, als wollten sie platzen.
    Und dann erschlaffte er.
    Von einer Sekunde auf die andere wich die Spannung aus seinem Körper. Er sank zurück, lag still, ja er atmete nicht einmal mehr. Sein Blick erlosch.
    Erschrocken beugte sich Madur über den Mann, packte sein Kinn mit der Hand und drehte seinen Kopf herum.
    Er blickte in das erschlaffte Gesicht eines Toten.
    Für eine Sekunde.
    Dann begann sich das Gesicht des Ancen-Mannes auf erschreckende Weise zu verändern.
    Es zerfloß...
    Madur starrte so entsetzt auf den unglaublichen Vorgang, daß er im ersten Moment nicht einmal auf die Idee kam, das Kinn des Gefangenen loszulassen. Die Züge des vielleicht vierzigjährigen, kräftig gewachsenen Mannes verflachten, sanken ein wie weiches Wachs, das zu warm geworden war. Sein Gesicht wurde zu einer glatten, konturlosen Masse, Mund und Nase und Augen verschmolzen.
    Erst, als die fürchterliche Veränderung auch sein Kinn erreichte und Madur plötzlich eine entsetzliche Wärme und Weichheit unter den Fingern spürte, schrie er gellend auf und prallte zurück.
    Aber es war noch nicht vorbei.
    Überall dort, wo der Körper des Gefangenen nicht von Kleidung verhüllt war, setzte sich der fürchterliche Veränderungsprozeß fort, lautlos und rasend schnell. Sein Körper ebnete sich ein, wurde zu einer farblosen, gallertartigen Masse, die vielleicht noch Arme und Beine und einen Kopf hatte, aber keine Feinheiten mehr, nichts, was den Menschen ausgemacht hatte.
    Wenn dieses Ding, das da vor ihm lag, jemals ein Mensch gewesen war, dachte Madur entsetzt.
    Und dann begann sich der graue Balg zu bewegen...
    Lautlos und mit raschen, pumpenden Bewegungen floß die fürchterliche Masse aus den mit einem Male leeren Kleidern des Kriegers hervor, bildete Fäden und dicke, formlose Ausläufer, die über den Rand des Tisches fielen, mit platschenden Geräuschen auf dem Boden aufschlugen, wo sie sich zu einer großen, schillernden Pfütze sammelten. Es ging sehr schnell: Innerhalb einer Minute floß der entsetzlich veränderte Körper auf den Boden herab, sammelte sich zu einer widerwärtig schillernden Pfütze – und ballte sich zu einem Klumpen zusammen. Und mehr noch...
    Madur erwachte erst aus seiner Erstarrung, als es beinahe zu spät war. Aus flackernden Augen starrte er auf die monströse Gestalt, die mit einem Satz vom Boden hochsprang und mit einem halben Dutzend fingerloser Hände nach ihm griff. Ein ungeheurer Gestank ging von der Erscheinung aus. Als sie sich bewegte, erzeugte sie glucksende und blubbernde Laute. Und sie kam direkt auf ihn zu!
    Trotz seines Entsetzens über die erschreckende Veränderung, die mit seinem Gefangenen vorgegangen war, reagierte Madur überraschend schnell. Er warf sich zur Seite, entging dabei den zupackenden Armen um Haaresbreite und raste zur Tür, versuchte aber nicht, sie zu erreichen, sondern riß einen der übermannslangen Kampfspeere herunter, die dort an der Wand hingen. Mit einer schnellen Bewegung fuhr er herum, suchte mit gespreizten Beinen festen Stand auf dem Boden und packte den Speer mit beiden Händen.
    Das Ungeheuer raste heran, und es reagierte ganz genau so, wie Madur gehofft hatte – nämlich gar nicht. In vollem Lauf prallte es gegen den Speer und rannte sich die Waffe in den Leib.
    Und hindurch.
    Und weiter.
    Eine, dann zwei kostbare Sekunden vergingen, bis Madur begriff, daß seine Waffe den Vormarsch des Schleimmonsters allenfalls verlangsamen konnte, aber nicht stoppen. Die Waffe ragte bereits auf Armeslänge aus dem zuckenden Rücken des Ungeheuers, aber das Biest lief einfach weiter, hangelte sich am Speerschaft entlang auf Madur zu und schlug bereits wieder mit einem der schrecklichen Arme nach seinem Kopf. Wenn es überhaupt so etwas wie ein Lebewesen war, dann keines, das Schmerzen oder Tod kannte.
    Madur reagierte im allerletzten Moment. Er versetzte dem Speer eine Drehung, die ihn mitsamt dem daran aufgespießten Ding zur Seite fliegen ließ, wirbelte auf der Stelle herum und raste auf den Korridor hinaus. Er besaß sogar noch genug Geistesgegenwart, um die Tür hinter sich zuzuschlagen und den schweren Riegel vorzuschieben.
    Einen Herzschlag später donnerte das Alptraumwesen mit gesenktem Schädel gegen das harte Holz, das sich beim Anprall mit Rissen durchzog und mit einem peitschenden Knall zersprang. Das Geräusch schien das Monstrum zur Weißglut zu treiben. Es taumelte – Madurs Speer noch immer mit sich

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