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Der Hexer - NR44 - Endstation Hölle

Der Hexer - NR44 - Endstation Hölle

Titel: Der Hexer - NR44 - Endstation Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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es einen Körper besaß.
    Den Körper eines...
    Da fehlte der Name, den es nicht gab, den er nie erfahren hatte. Nur eines wußte er mit schmerzhafter Klarheit: daß er der letzte seiner Familie war.
    Und da erinnerte sich der Schlafende endgültig an alle Einzelheiten seiner Vergangenheit, und er wälzte sich herum, schickte das Leben bis in die letzten Spitzen seines Körpers, erlebte das Aufflammen der Flämmchen unter dem Wasser, die den See zum Kochen brachten und eine Dampfwolke in der Kaverne erzeugten. Jetzt war es warm genug, und der Körper faltete sich zu seiner ganzen Größe auseinander und löste sich von dem kalten Untergrund, um für kurze Zeit in dem kochendem Wasser zu schwimmen.
    Cthugha erwachte, und er schwebte empor, um die Kaverne zu verlassen. Er stieß gegen den versiegelten Ausgang, und es gelang ihm nicht, ihn zu zerstören. Cthugha war gefangen.
    Seine Erinnerung war jetzt vollständig, und sie beinhaltete auch jene Worte, die er als letzte gehört hatte. Damals hatten ihm die Helfer der ÄLTEREN GÖTTER die Frage nicht beantwortet, wann er erwachen würde. Er wußte die Antwort jetzt immer noch nicht, aber er beschloß, sie zu suchen, sobald er sein Gefängnis verlassen hatte.
    Er war wach, das allein zählte jetzt für ihn. Alles andere würde sich mit der Zeit ergeben.
    Erfüllt von den magischen Schwingungen, kam der Eisberg in Bewegung. Die Kristallverbände lockerten sich an verschiedenen Stellen und lösten sich auf. Der Dampf entwich langsam aus der Kaverne, und neben dem versiegelten Schacht entstand ein Riß im Eis, der sich langsam verbreiterte und von oben zur Kaverne vordrang. Er spaltete sich mitten entzwei, und er setzte sich im Fußboden fort. Nach einer Weile drang kalte Luft in die Kaverne herein, und Cthugha beeilte sich, aus dem wärmenden Wasser ins Trockene zu kommen, um nicht einzufrieren in dem Eis, das ihm bisher eine heimelige Schlafstatt gewesen war.
    Ein Bersten und Krachen kam auf; wie ein Gewitter aus der Urzeit kroch der Lärm in die Kaverne und sprengte sie auseinander. Kleine Eisbrocken fielen auf den dünnen Leib des Flammenden herab, ritzten seinen silberfarbenen Körper und verwandelten sich zu Schmelzwasser. Cthugha hatte alle seine Wärme entfacht, und das Eis brodelte um ihn herum, ehe es zu Dampf wurde, der rasch entwich.
    Längst gab es keinen Unterschied mehr zwischen dem Eis dieser Welt und dem, das die GROSSEN ALTEN einst eingeschleppt hatten. Das Eis war kompakt und von ein und derselben Art, es führte keine Nachbarschaftskriege, es war einfach starr und kalt, so kalt wie die ganze Welt, auf die sie damals gekommen waren.
    Cthugha sah die Oberfläche vor sich, die er kannte, eine nackte und kahle Felsenwüste, durchbrochen von speienden Vulkanen und träge dahinfließender Lava, runden Aufwürfen von kalter Schlacke, und dazwischen die Ozeane, das Lebendigste an diesem ganzen Planeten. Noch war das Leben nicht aus dem Wasser gekrochen, noch besaßen die Landmassen keine Krume, damit Samen sich ablagern konnten. Es war eine Welt im Entstehen, und während das Eis endgültig auseinanderbrach, dachte der Flammende mit Überzeugung, daß nicht viel Zeit vergangen sein konnte.
    Aber Cthugha war ein Kind, und Kinder sind sich der Naivität ihrer Gedanken und Antworten nicht bewußt.
    Der Eisberg zersprang mit einem klingenden Ton einer Glocke, der über den ganzen Polarkreis zu hören war. Er besaß einen sanften und friedlichen Klang, der im scharfen Gegensatz zu dem verklingenden Donnern in den Schwingungen stand, die vom Ende der Drachenburg berichtet hatten.
    Cthugha verließ seine Kaverne, stieg nach oben in den Himmel hinein, der hellblau unter einer gelben Sonne leuchtete. Der Flammende schaute nach unten, wo die eisigen Trümmer schwammen und langsam versanken, um an anderer Stelle wieder emporzutauchen wie weiße Bimssteine aus der Urzeit. Dies war der einzige Vergleich, der Cthugha in den Sinn kam, alles andere war von nun an fremd für ihn, stürzte ihn in Verwirrung und führte dazu, daß er Fehler machte.
    Zunächst begann es ganz sachte in dem Anblick des Himmels. Er war anders, völlig fremdartig für das Kind. Einen solchen Himmel hatte Cthugha noch nie in seinem Leben gesehen. Die blaue Farbe war mild, sie strahlte Ruhe aus, und der Stern dahinter pulsierte in frischem und gleichmäßigem Leben. Auch die Farbe des Ozeans hatte sich verändert; sie spiegelte den Himmel und seine Gleichmäßigkeit, und aus dem Wasser tauchten

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