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Der Hexer - NR44 - Endstation Hölle

Der Hexer - NR44 - Endstation Hölle

Titel: Der Hexer - NR44 - Endstation Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Stimme:
    »Danke, Monsieur. Diese Worte sind mehr wert als aller Ruhm eines Kämpfers für Gott!«
    Und endlich begriff auch Rowlf, der viel zu sehr mit Chavanda Sringh beschäftigt war, als daß er dem Gespräch seine volle Aufmerksamkeit hätte widmen können.
    »Der Space-Master«, stieß er hervor. »Sundhales ist der Space-Master. Sie haben ihn verschmäht, weil er kein Christ ist!«
    Und obwohl es ihnen allen anders zumute war als dafür, begann der Hüne aus England dröhnend zu lachen, und die anderen stimmten zögernd ein, Sundhales zuerst, dann Howard und Talsah, und zuletzt mit einer Miene aus Verwirrung und Schüchternheit auch Chavanda, der junge Führer, der sich überall in Indien auskannte wie in seiner Westentasche.
    Mit einer Ausnahme.
    Was unter der Oberfläche seines Landes lag, kannte er nicht.

    * * *

    Zunächst hielt das Eis. Es bebte nicht, und das Meer, das es trug, bildete eine glatte, ruhige Oberfläche. Der riesige Eisberg trieb dahin, und die Strömung führte ihn bald nach Westen, bald nach Osten. Einige Male war er weit nach Süden gekommen, berührt von den Ausläufern eines warmen Meeresstromes. Sie hatten ihn wieder nach Norden driften lassen, hinein in die Mühle des Packeises, die er mühelos durchquerte. In all den Millionen von Jahren hatte niemand den Berg gefragt, wohin er auf der Reise war, und hätte er eine Stimme gehabt, so hätte er die Antwort nicht gewußt.
    Jetzt trieb er auf der Höhe des Polarkreises, die Schrammen jener Schiffszusammenstöße an seinen Flanken, die in den vergangenen Jahrhunderten seine Ruhe gestört hatten – Jahrhunderte, die gemessen an seiner Zeit nur winzige Augenblicke waren, und die dem, was er in sich trug, keinen Schaden zufügen konnten.
    Magische Schwingungen durcheilten nun den Äther und trafen auf den Eisberg. Sie umschmeichelten ihn zunächst mit leisem Wispern, wurden dann fordernder und zwingender und durchdrangen die Kristalle bis in das Innerste des Berges, wo die Kaverne lag. Sie hatte sich kaum verändert, war an einer Stelle kleiner und an anderer größer geworden. In diesem Hohlraum verfingen sich die Schwingungen, wurden von den unregelmäßigen Wänden reflektiert und fanden keinen Ausgang mehr. Mit jedem Tag und jeder Stunde nahmen sie zu und berührten das schlafende Wesen am Grund der Kaverne. Sie hüllten es ein, schufen ein Geflecht aus Eindrücken und Bildern, die sich langsam aber sicher im Bewußtsein des Schlafenden festsetzten und einen Prozeß in Gang setzten, der noch ungeahnte Wirkungen nach sich ziehen würde. Tage und Wochen dauerte er an, und dann hatte sich die Kaverne derart mit Schwingungen gefüllt, daß sich ihre Temperatur sprunghaft erhöhte, das Eis zu schmelzen begann und am Boden einen kleinen See bildete, der den Schlafenden umfloß und sich dabei langsam erhitzte.
    Zusammen mit den Bildern setzte die Wärme einen Prozeß in Gang, langsamer als alles Bekannte und intensiver als jeder Versuch anerkannter Mediziner, Tote zu erwecken. Immer weiter stieg die Temperatur, und der liegende Körper begann an verschiedenen Stellen zu zucken, bewegte sich unkontrolliert, während in seinem Bewußtsein die ersten konkreten Gedanken entstanden und versuchten, die Bilder zu verstehen, die sich darin festsetzten.
    Es waren Bilder des Krieges. Der Schlafende erkannte eine von Drachen geflügelte Burg hoch oben in den Wolken einer unbekannten und fruchtbaren Welt, sah eine Gruppe weiß und rot schimmernder Wesen, die einen Kampf um diese Burg entfachten, bis sie einstürzte und ein Großteil ihres bösartigen magischen Potentials zerstört wurde. Es gab da noch andere Wesen, die daran beteiligt waren, und über allem stand ein einziger Gedanke: Necron. Der Schlafende verstand diesen Begriff nicht; erst später wurde ihm klar, daß es sich um einen Namen handelte.
    Das Wichtigste jedoch war, daß es sich bei der Ausstrahlung dieser Burg um etwas handelte, was Erinnerungen in ihm wachrief und alte Träume. Die Magie der Drachenburg erinnerte ihn an die GROSSEN ALTEN und schuf Verwirrung, denn die GROSSEN ALTEN konnten nicht existieren, nachdem sie einst von den ÄLTEREN GÖTTERN in die ewigen Gefängnisse der Unterwelt geschickt worden waren, wo eine Erweckung nicht möglich war.
    Die Temperaturen stiegen weiter an. Sie erreichten die unsichtbare Schwelle, die sich allein am Organismus des Schlafenden und dessen Reaktionen messen ließ. Die Bilder wurden überdeutlich, und das Bewußtsein begann zu begreifen, daß

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