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Der Hexer - NR44 - Endstation Hölle

Der Hexer - NR44 - Endstation Hölle

Titel: Der Hexer - NR44 - Endstation Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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abbrach, als er den Halt verlor und durch die Wucht der Bremsung nach vorn gerissen wurde. Eine Körperbreite über dem geschuppten Rücken flog er auf den Kopf zu, der mit einem Ruck ganz herumfuhr und Phileas Fogg den mit den scharfen Zähnen bewehrten Rachen gierig entgegenstreckte.
    Zu diesem Zeitpunkt verließ den Diener alle Kraft. Er knickte mit den Knien ein, ließ die Tenderwand los und stürzte bewußtlos auf die Kohlen.

    * * *

    Der Alte konnte erkennen, wo sich das Böse aufhielt. Es hatte die Nacht über in der Nähe jener Lichtung gerastet und sich bei Morgengrauen wieder in Bewegung gesetzt.
    Die Sonne stand hoch am Himmel und beleuchtete den Felsvorsprung, zu dem Talsah sie hinaufgeführt hatte. Fast die ganze Nacht hatten sie in der Höhle verbracht, und es war nicht wenig, was sich der ehemalige Time-Master und der verhinderte Space-Master zu erzählen gehabt hatten. Howard hatte von Anfang an die geistige und seelische Verwandtschaft zu diesem Mann gespürt, der eine wichtige Person für die Templer hätte sein können und es eines Tages vielleicht für Robert Craven sein würde.
    Howard ließ seine Augen über das Tal schweifen. Talsah war hinabgegangen, um für teures Geld drei Pferde zu kaufen. Es gab nicht viele Pferde im oberen Teil des Bhima-Tals, doch die Reisekasse Howards und Rowlfs ließ es zu, in dieser Beziehung großzügig zu sein.
    »Das Böse ist mächtig in diesen Tagen«, drangen die Worte des blinden Alten an seine Ohren. »Es ist überall, und ihr dürft euch glücklich preisen, daß ihr ihm bisher widerstanden habt. Ich spüre, daß die beiden Reiter, denen ihr gefolgt seid, den Weg über das Bhima-Tal nehmen werden, um in Haiderabad den Zug zu besteigen. Sie reiten schnell und ohne lange Rast wie alle Mörder. Das Gewissen treibt sie davon. Werden sie jemals wieder lachen können?«
    Es war fraglich, ob man in diesem Zusammenhang von einem Gewissen reden konnte. Howard hatte Rajniv erzählt, warum sie sich an die Verfolgung von Fogg gemacht hatten. Er hatte von dem vermuteten Siegel berichtet, aber damit und mit dem Begriff GROSSE ALTE konnte Sundhales nichts anfangen. Er war ein einfacher Mensch mit einer Begabung, kannte sich in indischer Magie und Scharlatanerie aus. Er hatte nie etwas von den Hexern von Salem gehört, und er konnte sich nicht vorstellen, daß vor zweihundertfünfzig Millionen Jahren fremde Wesen auf der Erdoberfläche gelebt hatten, die jetzt an ihrer Rückkehr arbeiteten.
    Aber Rajniv wußte, welche Macht das Böse darstellte, und daß man nie aufhören durfte, dagegen zu kämpfen. Er hatte in Howard einen Verbündeten gefunden, und dennoch wollte er ihn nicht begleiten.
    »Mein Platz ist hier«, erklärte er. »Kein Templer weiß, daß es mich noch gibt. Niemand kommt, um mich endgültig umzubringen. Die Bewohner des Dorfes halten mich für einen bösen Zauberer, der sie so lange nicht interessiert, wie er ihnen fernbleibt. Ihr habt meinen Segen auf eurer weiten Reise. Ich werde euch mit meinen Sinnen folgen und meine Hand schützend über euch halten.«
    Rowlf löste sich von der Felswand, an der er gelehnt hatte, und deutete den Pfad hinab. Talsah kehrte zurück, und er führte drei Warmblüter am Zügel, gut genährte Pferde, die zu mancher Arbeit herangezogen wurden, wenn die Zugochsen gerade keine Lust hatten. Er brachte sie herauf bis auf die Felsnase, und Chavanda Sringh half ihm beim Anpflocken.
    Howard prüfte die Sättel und Gurte.
    »Das Zeug wird halten«, meinte er. »Und unterwegs haben wir vielleicht Gelegenheit, besseres Zaumzeug zu kaufen!«
    »Ihr wollt uns verlassen?« Rajniv hatte die Hand seines Schülers ergriffen. »Obwohl der Tag fast vorüber ist?«
    »Noch haben wir einen Vorsprung«, stimmte Howard zu. »Wir dürfen ihn nicht verlieren. Wenn wir vor Fogg und seinem Diener in Haiderabad sind, können wir sie überraschen. Sie halten uns für tot, rechnen nicht mit unserem Auftauchen. Diesmal wird es Fogg nicht gelingen, sich uns durch Flucht oder einen Hinterhalt zu entziehen. Diesmal bestimmen wir den Weg!«
    Nach bewegten Worten des Abschieds ritten sie los, in das Tal hinab und immer den Bhima abwärts. Sie erreichten Haiderabad nach vier Tagen und fünf Nächten. Der Zug würde erst am übernächsten Tag gehen, und so entschlossen sie sich, mit einem Pferdefuhrwerk zu fahren, in dem noch drei Plätze frei waren. Howard tauschte die drei Pferde ein – ein Verlustgeschäft erster Ordnung, aber er ging mit keinem Wort darauf

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