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Der Hexer - NR46 - Das Rätsel von Stonehenge

Der Hexer - NR46 - Das Rätsel von Stonehenge

Titel: Der Hexer - NR46 - Das Rätsel von Stonehenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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ließen sie blindlings weiterlaufen. Sie streifte mit der Schulter einen unsichtbaren Widerstand und erhielt einen heftigen Schlag quer über das Gesicht. Jeany warf sich zur Seite und riß abwehrend die Arme empor.
    Aber es war kein Hund und keiner der Verfolger. Ihr Gegner entpuppte sich als verkrüppelter Baum, gegen dessen Äste sie gerannt war.
    Oder hatte er mit seinen Ästen nach ihr geschlagen?
    Jeany wußte, wie absurd dieser Gedanke war. Und doch setzte er sich hinter ihrer Stirn fest und wühlte und grub in ihrem Bewußtsein. Sie wußte, daß sie vor lauter Angst sterben würde, wenn dieser Alptraum noch lange anhielt. Verzweifelt stolperte sie weiter.
    Ein großer Hund kam von der Seite auf sie zugeschossen und schnappte nach ihr, seine Zähne fingerlange gebogene Elfenbeindolche, blutiger Geifer vor dem Maul, Augen wie glühende Kohlen, die Jeany voller Mordlust fixierten. Jeany schlug mit beiden Händen zu, um das Tier abzuwehren. Ihre Arme fuhren durch eine dichte Nebelschwade, die im Wind verwehte. Nur einen Augenblick blieb Jeany überrascht stehen. Da fühlte sie einen heftigen Schlag gegen ihren rechten Unterschenkel und einen brennenden Schmerz.
    Drei, vier weitere Hunde schälten sich aus dem Nebel und stürzten mit geifernden Mäulern auf sie zu. Jeany versuchte fortzulaufen, stolperte über eine Wurzel und schlug mit dem Gesicht voraus auf den gefrorenen Boden. Sie blieb benommen liegen und sah die großen Hunde wie durch einen dichten Schleier näher kommen. Feuchte Schnauzen berührten ihre Arme und Beine.
    Jeany fuhr schreiend hoch, griff blindlings um sich und umklammerte den erstbesten Gegenstand, der ihr unterkam. Erst als sie damit zuschlug, merkte sie, daß sie einen mehr als anderthalb Yards langen Weidepfahl gepackt hatte. So ein Pfahl stellte normalerweise die am besten geeignete Waffe dar, um einen oder auch mehrere Hunde von sich abzuhalten, doch Jeany war keine geübte Kämpferin. Und diese Hunde waren groß und zahlreich genug, selbst einen kräftigen Mann in Stücke zu reißen.
    Sie hatte keine Chance, und sie wußte es.
    Auch beim nächsten Schlag sauste der Weidepfahl nutzlos durch die Luft, während ein riesiger schwarzer Hund auf Jeany zuschnellte und seine Fänge in ihre linke Schulter schlug. Jeany brüllte auf, stieß den Hund blindlings von sich und blickte auf ihre Schulter herab.
    Eine eisige Hand schien sie zu streifen. Für eine Sekunde vergaß sie sogar die Hunde und die entsetzliche Lage, in der sie sich befand.
    Sie sah – NICHTS!
    Der Schmerz wühlte in ihrer Schulter, aber ihre Haut war vollkommen unversehrt – sie hatte nicht einmal einen Kratzer!
    Im selben Moment biß der Hund erneut zu. Das rechte Bein knickte unter ihr weg, sie schrie auf, ruderte einen Moment hilflos mit den Armen und stürzte mitten in die geifernde Meute.
    Der große Schwarze stürzte sich mit triumphierendem Geheul auf sie, die Fänge zum letzten, entscheidenden Biß gebleckt. Jeany rollte herum, riß schützend die Hände vor Gesicht und Kehle und trat in ihrer Angst mit dem verletzten Bein zu. Der Schmerz, den sie dabei empfand, ließ sie aufschreien.
    Aber ihr rechter Knöchel hielt. Er war äußerlich ebensowenig verletzt wie ihre Schulter. Nur die Schmerzen waren da.
    Es ist unmöglich, dachte sie entsetzt. Was sie erlebte, war vollkommen unmöglich. Vielleicht phantasierte sie bereits. Vielleicht war sie schon tot, und dies war der Beginn der Hölle, von der man ihr so oft erzählt und an die sie nie geglaubt hatte. Es war un-mög-lich.
    Irgendwie kam sie wieder auf die Beine und stolperte tiefer in den Nebel hinein. Die Hunde folgten ihr auf dem Fuß, ohne sie jedoch weiter anzugreifen. Schon keimte in Jeany die Hoffnung, daß der Alptraum ein Ende nehmen, daß sie entkommen könnte. Da sah sie, wie sich vor ihr der Nebel zu einem schwarzen Knäuel ballte, ein dunkles, im ersten Moment verkrüppelt wirkendes Etwas bildete, das schwarze Fäden in alle Richtungen spann.
    Dann gerann die Dunkelheit zur Gestalt eines breitschultrigen Mannes, der sich aus der Nebelwolke löste und ihr den Weg vertrat. Jeany starrte mit weit aufgerissenen Augen auf die seltsame Bekleidung des Mannes. Sie bestand nur aus Eisen, das seinen Körper von Kopf bis Fuß umhüllte; ein gepanzertes Ungeheuer, das nur einem Alptraum entsprungen sein konnte.
    Erst das Schwert in seiner Hand machte Jeany klar, daß der Fremde eine Ritterrüstung trug. Das Gesicht war hinter einer eisernen Maske verborgen, die

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